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Internetkriminalität - Spam und Betrugsversuche vermeiden

Spam und Betrugsversuche erleben in Krisenzeiten eine Hochblüte. Vernunft und kritisches Hinterfragen sind der beste Schutz.

Bild: Rawpixel  / Shutterstock.com

Die Internetkriminalität floriert. Wobei ­viele Betrugsmaschen deutlich älter sind als das Internet und zum Teil auch heute noch übers Telefon, per Briefpost oder durch Anläuten an der Haustür funktionieren.

Die Internet-Variante erhöht allerdings die Reichweite und Trefferanzahl und ist für die Betrüger selbst mit weniger Risiko verbunden.

Ängste, Sorgen und Begierden geschürt

Was sich regelmäßig ändert, das sind die Themen, an denen die Betrugsversuche aufgehängt sind. Sie orientieren sich an dem, was uns als Gesellschaft und als Privat­personen gerade am meisten ­beschäftigt.

Ängste, Sorgen, Sehnsüchte und Begierden werden geschürt – und ­genau das ist das Heimtückische, denn Emotionen schalten die Vernunft aus.

Nicht antworten

Dazu gehört auch der Ärger. Es ist sinnlos und unvorsichtig, auf unerwünscht ein­gehende E-Mail-Nachrichten (Spam) zu ­antworten. Entweder erreicht man damit jemanden, dessen E-Mail-Adresse missbräuchlich verwendet wurde, oder die Absender erhalten dadurch die Bestätigung, dass die (unter Tausenden anderen) angeschriebene Mailadresse aktiv ist. Das macht diese umso wertvoller.


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Datendiebstahl, Schadsoftware, Anrufe

Falsche Bank-Nachrichten, Gewinnspiele, Gutscheine, ...

Möglicherweise findet sich im Antwortschreiben auch noch der vollständige ­Name oder gar eine Signatur mit Wohn­adresse. Dann ­brauchen sich die Betrüger erst gar nicht aufs ­Phishing zu verlegen (gesprochen: ­fisching; von: Password ­Fishing = Angeln nach Passwörtern). ­

Darunter versteht man den Versuch, ­Internetnutzer dazu zu ­bringen, freiwillig persönliche Informa­tionen bekannt zu geben; etwa durch ­ange­bliche Nachrichten von der Hausbank, die sofor­tiges Handeln einfordert. Weiters ­beliebt sind vorgetäuschte Gewinnspiele und Einkaufsgutscheine, wie sie auf ­Facebook oder WhatsApp kursieren.

Abo-Fallen und schadhafte Downloads

Folge einer unüberlegten Reaktion kann sein, dass man Rechnungen oder Mahnschreiben für Produkte erhält, die man nie bestellt hat. Geliefert wurden sie an die ­Betrüger. Oder man hat unbemerkt ein ­teures Abo abgeschlossen. In diesem Moment beginnt der ­eigentliche Ärger, während die Spamflut selbst auch wieder abflaut.

Apropos Spam – dieser hat unterschied­liche Ziele. Das Abfragen persönlicher ­Daten haben wir bereits genannt, ebenso die­ kostspieligen Abofallen. Aber auch der ­Download von Schadsoftware, die den ­Computer ausspioniert oder die Kontrolle über ihn übernimmt, ist beliebt.

Anrufe und gefälschte Produkte

Dasselbe bezwecken ­übrigens die Anrufe von vorgeblichen Microsoft-Mitarbeitern, die unaufgefordert bei Computerproblemen ­helfen möchten. Auch hier beginnen die ­richtigen Probleme erst, wenn man zu ­gutgläubig war.

Und schließlich gibt es jene Spam-Mails, in denen tatsächlich Produktwerbung gemacht wird. Früher waren es ­Potenzpillen, seit Kurzem sind es Atemschutzmasken. Meist wird sogar geliefert. Allerdings handelt es sich um Fälschungen von zweifelhafter Qualität, ­deren medizinische oder technische Sicherheit keinesfalls gewährleistet ist. Wenn man Pech hat, ­handelt man sich obendrein Schwierig­keiten mit dem Zoll oder ­Gesetz ein.

Fake-Shops, Vorauskasse

Fake-Shops

Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geliefert werden hingegen die Produkte von Fake-Shops, also gefälschten Onlineshops, die mit Markenware zu verlockend niedrigen Preisen werben. Zwei Wochen später ist der Shop aus dem Internet (oder auch aus dem Amazon Marketplace!) verschwunden und die geleistete Vorauszahlung mit ihm.

Keine Vorauskasse

Verpflichtende Vorauszahlungen (= Vorauskasse) und Anzahlungen jeglicher Art sollten einen bei unbekannten Anbietern ­ohnehin stutzig machen. Vor allem dann, wenn man eigentlich selber etwas verkaufen möchte. Ein Klassiker ist der auslän­dische Gebrauchtwagen-Interessent, dem man Geld überweisen muss, damit die ­Papiere für den Export vorbereitet werden können.

Am Ende hat man das Auto nicht verkauft und ist um ein paar Hundert Euro ärmer. Von spanischen Lotterien oder afrikanischen Prinzen, deren Ziel es ist, zufällig ausgewählte Personen reich zu ­machen, reden wir erst gar nicht.

Bei Geschäftspartnern nachfragen

Damit Sie im Zweifelsfall nicht alleine ­dastehen, sollten Sie bei verdächtigen Mails oder Anrufen von Unternehmen, mit denen Sie tatsächlich in geschäftlichem Kontakt stehen, nachfragen – allerdings ausschließlich über die Ihnen bereits bekannten Kanäle. Und Sie sollten sich ­regelmäßig ­darüber ­informieren, welche Betrügereien aktuell sind. Wir haben eine Liste mit ­hilfreichen ­Adressen zusammengestellt.

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