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Datenschutz: Das richtige Signal - Kommentar von Gernot Schönfeldinger

Die Autos der Zukunft sind vernetzt und sammeln nebenbei Daten über Fahrverhalten und Gewohnheiten der Konsumenten. Diese zunehmende digitale Vernetzung stellt uns vor Fragen des Datenschutzes. Was können und wollen wir für ein Signal senden?

VKI-Experte Gernot Schönfeldinger

Bin ich der Einzige, der sich nach den Autos zurücksehnt, die um die Jahrtausendwende gebaut wurden? Ausreichend Luxus war bereits an Bord, wichtige Sicherheitsfeatures auch und zusätzlich ein bisschen fehleranfällige Elektronik. Keine Rede war von Überwachung auf jedem Kilometer.

Machen wir uns doch nichts vor!

Die Auswertung von Daten ist der eigentliche Zweck der Vernetzung, die unter dem Deckmantel von Sicherheit und Komfort daherkommt. Auf der letztjährigen Informationstechnik-Messe CEBIT sprach die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ebenso skandalöse wie wahre Worte: Es müsse eine Regelung her, wem die Daten der vernetzten Autos gehörten – den Software- oder den Fahrzeugherstellern. Soll heißen: Wir als Informationslieferanten werden gar nicht gefragt, ob wir über unsere Datenselbst bestimmen möchten.

Noch können wir zumindest entscheiden, ob wir eine Smartphone-App verwenden oder nicht. Auf die integrierten Systeme haben wir nach derzeitiger Gesetzeslage keinen Einfluss. Was tun? Einen Oldtimer für den Alltagsgebrauch kann ich mir nicht leisten. Aber ich kann es mir leisten, eine Neuanschaffung ein paar Jahre hinauszuzögern.Vielleicht denken andere ähnlich? Eine sinkende Zahl an Neuzulassungen wäre zumindest ein Signal, das auszusenden ich selbst
gerne bereit bin.

 
Gernot Schönfeldinger: Kontakt

Leserreaktionen

Sensibilisierung

Herzlichen Dank für Ihre Kolumne „Aufgespießt“, in der Sie eine Art Boykott von Neuwagen aufgrund der Gefahr von Datenmissbrauch durch die Autokonzerne vorschlagen. Bitte leiten Sie auch dem Autor des Artikels „Big Brother an Bord“ bzw. dem VKI allgemein meinen Dank weiter für die Untersuchung dieses Themas.

Wie schon beim Thema Bargeld-Abschaffung: Wer profitiert? - Ohne Moos nix los freut es mich, daß der VKI offenbar versucht, auf die Gefahren der schleichend schwindenden Anonymität der Bürger durch zunehmende Überwachung in allen Lebenslagen aufmerksam zu machen. Was als Beitrag zu Sicherheit und Bequemlichkeit beginnt (und auch so verkauft wird), kann nämlich eines Tages in einer Dystopie orwellschen Ausmaßes enden!

Es freut mich auch, dass Sie hier mehr auf eine Sensibilisierung und Reaktion der Marktteilnehmer als auf den sonst so beliebten Ruf nach der Politik setzen. Von letzterer wird nämlich – Ihr Beispiel von der Rede von Frau Merkel bestätigt das – keine Lösung im Sinne der Bürgerfreiheit zu erwarten sein.

Christian Eppler
E-Mail
(aus KONSUMENT 7/2018)

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