A1 hatte von einem Kunden weit über 5000 Euro für die Nutzung eines Gigabob-Datensticks verlangt. Wir erreichten eine kulante Lösung. - In der Rubrik "Ein Fall für KONSUMENT" berichten wir über Fälle aus unserer Beratung.
Herr Janecek hatte geraume Zeit einen Gigabob-Datenstick besessen und war damit zufrieden gewesen. Doch als er im November 2011 seinen Bankkontoauszug kontrollierte, wollte er zunächst seinen Augen nicht trauen: A1 hatte von seinem Konto 5.640 € für Datenroaming in Bosnien-Herzegowina abgebucht. Und das einfach so, ohne Vorankündigung: Eine entsprechende Rechnung hatte Herr Janecek nicht erhalten. Er war entsetzt.
Erst bucht A1 5.640 € zurück ...
Zu der Zeit, in der das Datenroaming laut A1 stattgefunden hatte, war er gar nicht in Bosnien gewesen. Und außer ihm hatte niemand den Datenstick verwendet. Herr Janecek ist gehörlos. Er wandte sich an seine Sozialarbeiterin, die daraufhin stellvertretend für ihn A1 kontaktierte. Die 5.640 € seien irrtümlich von Herrn Janeceks Konto abgebucht worden, wurde ihr mitgeteilt. Wenig später hatte A1 die 5.640 € wieder auf sein Konto rückgebucht; die Sache schien somit erledigt. Als der Datenstick nicht mehr funktionierte, nahm Herr Janecek an, er sei defekt, und kaufte einen neuen. Inzwischen war er einige Male übersiedelt. Seine Post ließ er sich per Nachsendeauftrag zustellen.
... um sie später vom Anwalt einzufordern
Im März erhielt Herr Janecek einen Brief einer Anwaltskanzlei: Er wurde namens A1 Telekom Austria AG Marke bob aufgefordert, "den aushaftenden Betrag in der Höhe von 8.371,75 €" zu überweisen. Dem Schreiben waren Rechnungen aus 2011 und 2012 sowie eine Kostenaufstellung beigelegt: Die Rechnungen ergaben in Summe 5.759,79 €; Inkassospesen und diverse andere Gebühren hatten den Betrag auf 8.371,75 € anschwellen lassen.
Kunde erhielt keine Rechnung
Herr Janecek fiel aus allen Wolken. Er war davon überzeugt gewesen, dass sein Problem mit A1 im Jahr 2011, nach dem Einschreiten seiner Sozialarbeiterin und der erfolgten Rückbuchung der 5.640 €, ausgeräumt worden war! Herr Janecek suchte unser Beratungszentrum auf. In unserem Interventionsschreiben legten wir A1 den Sachverhalt nochmals dar und wiesen darauf hin, dass Herr Janecek die Rechnung über 5.640 € seinerzeit nicht beeinspruchen konnte, weil er sie nicht erhalten hatte. Als sein Stick nicht mehr funktionierte, nahm er an, er sei defekt, der Vertrag mit A1 daher gelöst. Folglich dachte er auch nicht daran, den Vertrag zu kündigen. Und da Herr Janecek nur ein niedriges Gehalt bezieht, kann er eine derart hohe Rechnung nicht bezahlen.
A1 zeigte sich entgegenkommend
Wir baten A1 um eine kulante Lösung. A1 zeigte sich entgegenkommend, stornierte die Inkassospesen und reduzierte die offene Forderung auf 1.000 €.
Die Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert. - Sollten Sie ähnliche Konsumenten-Probleme erleben, dann wenden Sie sich am besten an unser VKI-Beratungszentrum. - Und hier finden Sie alle Artikel aus "Ein Fall für Konsument" auf konsument.at