Sie erinnern sich? Anfang 2024 erzählte ich Ihnen von meinem Plan, für einen Monat kein Fleisch zu essen. Dieser Neujahresvorsatz hat sich ziemlich schnell verselbstständigt. Und mehr als ein Jahr später bin ich immer noch Körndlesser.
Wie’s mir damit geht?
Gut! Mir geht nix ab, einen Verzicht nehme ich nicht wahr. Wobei ich ehrlicherweise zu einer Zeit Vegetarier geworden bin, in der es mit den Ersatzprodukten so richtig durch die Decke gegangen ist.
Wenn ich also z. B. Lust auf Pikantwurst habe, etwas, was ich schon seit meiner Kindheit gern gegessen habe, dann gönne ich mir das auch. Halt die Veggie-Variante. Und ganz ehrlich, in einer Blindverkostung würde man keinen Unterschied merken. Beim gestern ausprobierten Prosciutto sehr wohl – nicht wirklich zu empfehlen.
Essen tu ich die Fake-Fleisch-Sachen aber selten. Weil letztendlich sind sie hoch verarbeitet und genauso wenig wie Fleisch (insbesondere Wurst & Co) sollte man sich diese Lebensmittel täglich reinziehen.
Wie’s mir geht?
Auch gut! Genauer gesagt fühle ich mich weder besser noch schlechter, weder fitter noch träger. Vorrangig deute ich das mal als gutes Zeichen. Aber ich will es noch genauer wissen. Deshalb habe ich mir ein bissl Blut abzapfen lassen.
Wie schauen die Laborwerte aus?
Die Ergebnisse bestätigen mein Bauchgefühl. Kein Mangel erkennbar. Auch bei den Parametern, bei denen man im Besonderen hinschauen sollte, also
- Eisen
- TSH (Schilddrüse)
- Vitamin B12
... ist alles im grünen Bereich. Letzteres kann laut diversen Studien gerade bei Vegetarier:innen zum Problem werden, weil sie anders als beim Veganismus nicht substituieren. Ich esse aber genug tierische Produkte wie Eier oder Käse, das reicht offensichtlich aus, um in keine B12-Unterversorgung zu geraten.
Selen könnte man auch checken lassen. Ist aber nicht zwingend notwendig. Es reicht z. B., so Expert:innen, regelmäßig Paranüsse zu essen.
Das Blutbild habe ich auch mit jenen verglichen, die ich noch als Fleischesser machen ließ, das war 2022 und 2021. Die Werte aller drei Blutbilder unterscheiden sich, aber nur in Nuancen. Man ist ja schließlich keine Maschine.
Fazit
Was ich daraus ableite? Ich fühle mich gut, die Werte passen. Also auch labordiagnostisch gibt es keinen Grund etwas an meiner – offenbar – ausgewogenen Ernährung zu ändern.
Zur Erinnerung: Ich habe auch zuvor wenig Fleisch gegessen. Vegetarier bin ich aus ethischen und auch Klimaschutz- Gründen geworden. Nicht, weil ich mir dadurch einen signifikant positiven Effekt auf meine Gesundheit erhofft habe. Wenn ich langfristig auch in dieser Hinsicht profitieren sollte, nehme ich das natürlich sehr gerne mit.
Linktipp
2024 haben wir mehr als 300 vegane und vegetarische Lebensmittel auf ihre Nährwerte, den Grad der industriellen Verarbeitung und die Verbraucherfreundlichkeit der Kennzeichnung hin überprüft.
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