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Balkonkraftwerk Nahaufnahme
Balkonkraftwerk und Stromausbeute: Lohnt sich die Anschaffung? Bild: Shutterstock/beanimages

Balkonkraftwerk: Nachhaltig niedriger Stromverbrauch

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ÖKO.LOGISCH

Was gibt es Neues bei meinem „Lieblingsthema“ Balkonkraftwerk?

Unlängst trudelte Post vom Energieliefe­ranten ein (meine Familie und ich haben uns übrigens für einen Tarif mit Umwelt­zeichen entschieden #werbungfürum­weltzeichen). Die Jahresabrechnung war’s. Mit leichtem Kribbeln im Bauch öffnete ich den Brief. Die Spannung, die ich verspürte, beruhte auf der Frage, ob wir 2024 genauso vom Balkonkraftwerk profitieren konnten wie im vergangenen Abrechnungszeitraum

Zur Erinnerung: Bereits im Vorjahr habe ich Ihnen an dieser Stelle vorgerechnet, dass das Balkonkraftwerk unseren Strom­verbrauch um rund ein Viertel gesenkt hat. Statt rund 2.100 kWh Jahresverbrauch im Jahr zuvor, wurden uns 2023 nur 1.600 kWh in Rechnung gestellt. Und zwar bei unver­ändertem Nutzungsverhalten. 

Und 2024? Kaum zu glauben. Wieder eine Punktlandung. Fast exakt auf die Kilo­wattstunde genau abermals 1.600 kWh.

Schon bemerkenswert, wie ich finde. Denn auch 2024 haben wir unser Nutzungsver­halten nicht geändert, keine neuen Geräte angeschafft. 

Der Batteriespeicher, den ich uns im Som­mer 2024 geleistet habe (mehr als Spielerei, oder nennen wir es Neugier), hat sich allerdings nicht wirklich auf der Jahresabrechnung bemerkbar gemacht. Mal schauen, ob ein komplettes Jahr Batterie­betrieb andere Rückschlüsse zulassen wird. 

Frohe Kunde aus dem Ländle

Was hat sich noch getan? Anfang des Jahres tru­delte Post in meiner Mailbox ein. Die Vor­arlbergerin Heide Vor­auer, die in Wirklichkeit anders heißt, hat sich gemeldet. Ihren Unmut über die Widrigkeiten, mit denen man biswei­len zu kämpfen hat, nur um ein Balkon­kraftwerk ordnungsgemäß aufstellen zu können, habe ich in einem anderen Artikel zusammengefasst. Von Frau Vorauer stammt auch der pointierte Spruch: „Ich schraube ja kein Atomkraftwerk an meine Balkonbrüstung.“ 

Ihre Mail betitelte Frau Vorauer mit „Happy End für Balkonkraftwerk“. Und weiter: „Sie werden es nicht glauben – es produziert seit Anfang Dezember Strom.“ 

Der Gang vor Gericht, den Frau Vorauer beschritt, um ihr kleines Kraftwerk installieren zu dürfen, mündete in einem Lokalaugen­schein. „Dieser war erfolgreich, die Miteigentümer:innen wollten schlussendlich keinen Gutachter zur Statik, das Erscheinungsbild des Hauses wurde vom Richter als nicht besonders schützenswert beur­teilt.“ Auch das Vorarlberger Baugesetz werde novelliert, schreibt mir die Neo-Balkonkraftwerkerin, nun würden auch Balkonkraftwerke als sogenannte freie Bauvorhaben gelten. Strom frei für Frau Vorauer! 

Aus für Mehrwertsteuerbefreiung?

Weniger erfreulich ist, dass es vielleicht zu einer Wiedereinführung der Mehrwertsteuer auf Photovoltaikpanele kommen wird. Während ich diese Zeilen schreibe, wird darüber im Zuge der Koali­tionsverhandlungen zumindest debattiert. 

Aber selbst wenn es so kommt, momentan sind Panele wirklich günstig zu bekommen. Zum Beispiel von mir dieser Tage im Bau­markt gesichtet: 400-Watt-Panele um 82,50 Euro. Natürlich, 82,50 Euro sind noch besser als 99 Euro, also inklusive 20 Prozent Mehrwertsteuer. 

Aber im Ver­gleich zu den rund 400 Euro (!), die ich 2022 pro Panel bezahlen musste (und dann fast ein halbes Jahr auf die Lieferung warten musste), immer noch ein Schnäppchen.

Markus Stingl - Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen
Markus Stingl, Bakk. phil. | Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen Bild: VKI

Im KONSUMENT-Magazin und -Blog schreibe ich über Themen im weiten Feld der Nachhaltigkeit. Die Kolumne nennt sich ÖKO.LOGISCH.

Markus Stingl, Redakteur

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