Was ist der Unterschied zwischen Saft und Smoothie?
Saft- und Smoothiebars sind in den letzten Jahren recht populär geworden. Kaum ein Einkaufszentrum kommt mehr ohne sie aus. Neben den klassischen Saftbars bieten auch zunehmend Kaffeehäuser, Bäckereien und andere Geschäfte frisch gepresste Säfte und Smoothies an.
Während die Definition von frisch gepressten Säften recht einfach ist – ganzes Obst (manchmal von der Schale beziehungsweise Kernen befreit) und Gemüse werden in einem Entsafter (einen Test dazu findet ihr im KONSUMENT) ausgepresst. Der flüssige Anteil inklusive einem Teil der Nährstoffe kommt als Saft aus der Maschine – übrig bleibt der feste Anteil inklusive Ballaststoffen, dieser wird nicht konsumiert.
Bei Smoothies ist die Definition nicht ganz so einfach. Manche verstehen darunter reine Obst- und Gemüsezubereitungen, für mache ist ein Milchprodukt ein wesentlicher Be-standteil. Stimmen tut im Prinzip beides, wobei man in Europa in Smoothies selten Milchprodukte findet.
Warum sind Smoothies so erfolgreich?
Wie ist dieser Erfolg zu erklären? Primär werden sie gerne gekauft, da sie den Alltag erleichtern. Statt mühselig frisches Obst und Gemüse einkaufen, waschen, schneiden und verarbeiten zu müssen (vom Abwasch danach ganz zu schweigen), genügt der Griff zur Flasche oder zum Becher. Und die Werbung verspricht sich etwas Gutes damit zu tun – schließlich weiß jeder, dass wir alle viel zu wenig Obst und Gemüse essen und es mindestens zwei Handvoll Obst und drei Handvoll Gemüse pro Tag sein sollten.
Smoothies sind gesund, oder?
Doch so einfach geht die Rechnung nicht auf. Säfte und Smoothies sind kein vollwertiger Ersatz für Obst und Gemüse. Diese Getränke enthalten einerseits nicht die gesamte Bandbreite an Nährstoffen – durch Schälen, die Pressrückstände und das Erhitzen (sofern man ihn nicht frisch kauft) gehen Nährstoffe verloren. Andere – nicht wünschenswerte Inhaltsstoffe wie Zucker – werden konzentriert und über ein Getränk lässt sich so viel mehr Zucker aufnehmen als wenn man Obst isst. Damit wird auch schon der nächste Nachteil von Saft und Smoothie offensichtlich – es fehlt das Kauerlebnis, vom Trinken werden wir nicht satt. Daher können umgerechnet viel größere Mengen an Energie (kcal) und Zucker getrunken als gegessen werden. Auch Ernährungsgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen, dass Smoothies maximal gelegentlich als Ersatz für eine Portion Obst herhalten sollten.
Dass auch nicht die gesamte Bandbreite an Obst und Gemüse in diesen Getränken landet, sieht man recht schön an den Produkten, die im Lebensmitteleinzelhandel angeboten werden. Hier findet man in Österreich vor allem Smoothies aus Obst. Ein KONSUMENT-Test 2009 ergab zwar eine überwiegend gute Qualität, nur ein Produkt war mikrobiologisch belastet.
Die Werbung verspricht viel
Problematisch bei Smoothies aus dem Supermarkt sind die Auslobungen und Werbeversprechen wie ein KONSUMENT-Report zeigt. Häufig werden Obstsorten groß auf den Verpackungen beworben, die nur in kleiner Menge im Smoothie enthalten sind. Interessant in diesem Zusammenhang ist das vom VKI gewonnene Verfahren gegen Innocent – hier hat das Landesgericht Salzburg entschieden, dass die innocent Alps GmbH Säfte nicht mit der Bezeichnung "Tropical Juice" bzw. "Tropische Früchte" versehen und/oder mit Abbildungen tropischer Früchte bewerben darf, wenn der Großteil des Safts nicht aus tropischen Früchten besteht.
Keime und Pflanzenschutzmittelrückstände
Andere Probleme dagegen können bei frisch gepressten Säften und frisch zubereiteten Smoothies auftreten. Smoothies sind potentiell anfällig für mikrobiologischen Verderb – hier muss sowohl die Rohware eine gute Qualität aufweisen als auch die Entsafter und Blender (Hochleistungsmixer) hygienisch sauber gehalten werden. Neben der potentiellen bakteriellen Belastung spielen auch Pflanzenschutzmittelrückstände eine Rolle. Gerade bei Beeren, Äpfel, Trauben, Blattgemüse, Bananen und Zitrusfrüchten sind diese möglich. Und genau um diese zwei Problemfelder ging es in der Untersuchung, die wir für die Arbeiterkammer Steiermark durchführten.
Der Test - Einkauf
Der Einkauf der 10 Proben erfolgte an einem Tag im August 2018 in Graz und Graz Umgebung. Wir suchten uns dabei primär Säfte aus, die aufgrund ihrer Zutaten in Sachen Keimbelastung und Pflanzenschutzmittelrückständen interessant sein könnten.
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