Ach wie schön, dachte ich mir Anfang Oktober, meine nächsten Testobjekte sind Schokoladenikolos. Der Test geht bestimmt ruckzuck, eine Sache von maximal 2 bis 3 Wochen. Theoretisch ja, praktisch leider nein. Aber fangen wir von vorne an:
Was manchen sauer aufstößt, nämlich, dass Nikolos bereits Anfang im Oktober im Handel erhältlich waren, hat mich sehr gefreut. „Jööö, wir haben keinen Stress bei der Testdurchführung und können die Ergebnisse rechtzeitig für den Nikolo-Einkauf veröffentlichen“, das dachte ich jedenfalls.
Natürlich sah die Praxis dann anders aus. Beginn der Untersuchungsgeschichte war ein nicht enden wollender Einkauf. Bis ich alle Nikolos für den Test beisammen hatte, war ich gefühlte 27 Mal in diversen Supermärkten, habe mich dort – Anfang Oktober (!) immer nett und freundlich erkundigt, wann sie denn die Nikolos bekommen, wurde bestimmt 20 Mal nicht so nett und auch noch weniger freundlich darauf hingewiesen, dass es ja erst Oktober sei und ich wohl noch Halloween abwarten kann/könne, bis dann die Nikolos kommen. Ganz im Ernst, die VerkäuferInnen haben ja recht, wer braucht bitte im Oktober schon Nikolos? Naja, ich habe mich in Geduld geübt und schließlich nach Halloween die Causa „Nikolo Einkauf“ abgeschlossen.
4 Wochen später, 150 Nikolos reicher (wir brauchen ja einige für die Verkostung und die Untersuchung), ein paar Hundert Euro ärmer und ein paar viele Nerven weniger habe ich die Nikolos Anfang November ins Labor geschickt und die Verkostung vorbereitet. Die Nikolos wurden bei uns im Haus von Kollegen verkostet und netterweise haben wir auch eine Volksschule gefunden bei der wir die Nikolos verkosten konnten. 24 Schüler, 15 Nikolos, ein Traum sag ich Ihnen. Nämlich wirklich ein Traum weil die Kinder super mitgemacht und sich durch 15 Nikolos durchprobiert haben und dann auch noch die Nikolos im „nackten“ und „verpackten“ Zustand optisch bewerteten. Großes Lob an alle Kinder, wir hoffen sie hatten die nächsten Tage keine Verstopfung, böse Elternbriefe sind zumindest bis dato ausgeblieben.
Da meine Kollegin erst kürzlich Bitterschokolade getestet hat und das Ergebnis hinsichtlich der Schadstoffe bitter ausgefallen, ist, haben wir auch die Nikolos ins Labor geschickt und auf Schadstoffe untersucht. Bei der Bitterschokolade fiel ein Viertel der Produkte wegen der gefundenen Mineralölrückständen durch. Bei den Nikolos ein Fünftel. Jetzt könnte man natürlich sagen „na immerhin weniger als bei der Bitterschokolade“. Wenn man bedenkt, dass die Nikolos vor allem von Kindern gegessen werden, ist das Ergebnis natürlich nicht so toll.
Aber wenn es nach Nestle Smarties geht sollten die Kinder eh nur sehr wenig Schokolade essen. Smarties ist nämlich so verantwortungsvoll und empfiehlt den kleinen Klapper Klaus (54 g) auf dreimal zu essen und den etwas größeren Klapper Klaus (100 g) auf 5 Portionen aufzuteilen. Das sind umgerechnet 18 bzw. 20 g Schokolade pro Portion und hört sich mit rund 100 kcal pro Portion natürlich viel besser an als 550 kcal pro Nikolo. Schön wenn auch Schokoladeproduzenten nur an das Wohl der Kinder denken und nicht an deren Verkaufszahlen.
Damit Sie jetzt ein Gefühl bekommen wie große da eine Portion wäre haben wir das für Sie das bildlich dargestellt:
Kommentieren
Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.
Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.
Anmelden0 Kommentare