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MakeUp-Produkte Bild: vki

Makeup mit Sonnenschutzfaktor: Bringt das was?

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Es gibt so einige Produkte die keine klassischen Sonnencremen sind, aber trotzdem einen Schutzfaktor ausweisen. Ist es sinnvoll dass ich ein Makeup mit Lichtschutzfaktor 20 trage, wenn ich den ganzen Tag im Büro sitze? Und wie dick muss ich überhaupt eincremen um den ausgelobten Schutz zu erreichen?

Bei einer kurzen Erhebung in den Drogerien dm und Bipa habe ich über 30 Produkte gefunden, die neben ihrer eigentlichen Funktion auch noch einen Hinweis auf enthalten Lichtschutz tragen. Es handelt sich hierbei um Produkte wie Tagescremen (zum Beispiel Nivea Essentails Urban Skin Protect), BB Creams oder oder auch Makeup (zum Beispiel von Astor, Mattitude Foundation Anti Shine)

Prinzipiell ist an einem multifunktionalen Produkt nichts auszusetzen. Warum nicht gleich mit der Tagescreme oder dem Makeup auch die Haut for UVA und UVB Strahlung schützen? Allerdings wiegen diese Produkte Konsumentinnen in falscher Sicherheit. Zunächst einmal ist Sonne vermeiden der beste Schutz – sei es durch Kleidung oder Aufenthalt im Schatten. Wer aber keine Lust sein Gesicht zu verschleiern oder mit großem Sonnenhut herumzulaufen sollte vor dem Sonnenbaden auch das Gesicht eincremen. Und genau hier setzt meine Kritik von Tagescreme oder Makeup mit LSF an. Entscheidend ist nämlich sich knapp vor dem Sonnenbad einzucremen, da der Schutz im Laufe des Tages unter anderem durch schwitzen und abwischen verringert.

VIEL und OFT – die zwei wichtigsten Wörter für Sonnenschutzmittel

Will man sich mit chemischen oder physikalischen UV-Filtern vor der Sonnenstrahlung schützen, so gilt: VIEL und OFT eincremen ist die einzige Möglichkeit den ausgelobten Schutzfaktor zu erreichen. In der Früh eine Tagescreme dünn auftragen und dann den ganzen Tag nicht nachcremen ist vielleicht besser als gar kein Schutz – ausreichend ist es aber sicher nicht. Wer zum Beispiel morgens vor der Arbeit Makeup mit LSF10 verwendet kann sich in der Mittagspause am sonnigen Bankerl nicht mehr auf den Schutzfaktor verlassen.

LSF – was bedeutet das

Der LSF sagt aus, um wieviel der Eigenschutz der Haut verlängert wird. Würde meine Haut nach 20 Minuten in der Sonne anfangen rot zu werden, so verlängert mir ein Produkt mit LSF 10 das auf 10*20 = 200 Minuten – also auf 3 Stunden und 20 Minuten. Dieser Schutz wird allerdings nur erreicht, wenn ich mich ausreichend eincreme. Hersteller bestimmen den LSF ihrer Produkte, nachdem 2 mg/cm2 aufgetragen wurden - nur wen ich mich an diese Mengenangabe halte stimmt also der Schutzfaktor.

Zusätzlich gilt: Lichtschutzfaktor ist keine additive Größe: wenn ich eine Tagescreme mit LSF10 und darüber ein Makeup mit LSF 5 auftrage haben ich nicht LSF 15 erreicht. Allerdings hilft das Auftragen mehrerer Produkte mit Lichtschutzfaktor schon ein wenig, denn so steigt die Wahrscheinlichkeit dass man insgesamt die Menge aufträgt, die für den ausgelobten Schutz nötig ist.

Wieviel Creme soll ins Gesicht?

Wie dick muss ich denn nun mein Gesicht eincremen? Wenn man im Internet sucht, findet man oft den Hinweis man soll „1 Teelöffel“ Sonnencreme fürs Gesicht und Dekolleté verwenden. Auf US-amerikanischen Seiten heißt es „1/4 teaspoon“; gemeint ist der „genormte“ Teelöffel den man in den USA zum abmessen von Gewürzen und Backzutaten verwendet. Auch ohne diesen speziellen Löffel ist es schwierig, denn allein in der Teeküche vor meinem Büro finde ich 4 verschiedene Teelöffel – in jeden passt unterschiedlich viel Creme!

Löffel mit 1,134g Creme
Löffel mit 1,134g Creme Bild: vki

Daher halte ich mich an die Empfehlung der WHO und EU tatsächlich 2mg/ cm2 zu verwenden. Zunächst stellt sich natürlich die Frage: wieviel Quadratzentimeter hat mein Gesicht? Um das herauszufinden neme ich ein weiches Maßband und messe von Ohr zu Ohr (unter der Nase) sowie vom Haaransatz zum Kinn. Meine Messergebnisse lauten 27 cm und 21 cm. Die Fläche berechne ich wie für ein Rechteck: 27 cm * 21 cm = 567 cm2.

Das ist natürlich nur eine Schätzung, mein Gesicht ist ja nicht flach und auch kein Rechteck. Die Überschätzung der Fläche und die Unterschätzung der Wölbung sollten sich aber so circa ausgleichen.

Für mein 567 cm2 Gesicht benötige ich also  1134 mg Creme. Auf dem Bild sieht man wieviel das ist. In unserer Teeküche dürfen die Löfferl recht groß sein, auf diese passen nämlich nämlich deutlich mehr als 1,134 g.

Und nun geht es ans eincremen! Meine liebe Kollegin Dani hat diese Aufgabe übernommen und sich dabei filmen lassen.

Nicht vergessen, damit der Schutz aufrecht bleibt muss die selbe Menge Produkt alle paar Stunden erneut aufgetragen werden. Die US-amerikanische Skin Cancer Foundation rät dazu alle 2 Stunden nachzucremen. Und jetzt Hand aufs : wer tut das schon mit seiner Tagescreme oder Makeup? Viel sinnvoller als sich ab den ersten warmen Tagen jeden Morgen prophylaktisch die Creme mit dem LSF ins Gesicht zu schmieren ist es, sich zu überlegen wann man wirklich ein Sonnenbad nimmt. Dann kann man sich gezielt schützen. Entweder mit einem Sonnenhut, oder vielleicht doch mit einer Sonnencreme. Welche hier besonders gut schützen erfährt man wie immer in unserer Juli Ausgabe des KONSUMENT, oder in der online Veröffentlichung

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