Die Zweite Gruft zeigt: Die Würde ist den Menschen zumutbar
In Anlehnung an das Zitat Ingeborg Bachmanns: „Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar“ (ein zentrales Motto für die VKI-Arbeit), waren wir berührt, mit wie viel Würde einige ehrenamtliche und eine Handvoll angestellte Mitarbeiter Menschen helfen, die in Not und häufig auch ohne Wohnung sind.
Das Tageszentrum Zweite Gruft unterstützt obdachlose oder notreisende Menschen sowie von Armut betroffene Personen vor allem mit Frühstück, Mittagessen, Kleidung, Beratung und Duschgelegenheiten. Geholfen werden kann nur, wenn Sie helfen: Mit Spenden (Geld oder Sachspenden) oder ehrenamtlichen Tätigkeiten, denn diese Menschen werden vom staatlichen Sozialsystem nicht erfasst.
Man spürt in der Zweiten Gruft eine sehr entspannte, höfliche Atmosphäre. Auch bei der Essensverteilung war alles unkompliziert – entgegen unseren eigenen Vorurteilen und Befürchtungen.
Das VKI-Profikochteam hat (fast) nichts anbrennen lassen
Wir haben für ca. 200 Portionen für das Menü Knoblauchsuppe, Augsburger mit Erdäpfelsalat, der Nachspeise sowie einem Getränk folgende Mengen eingekauft:
- 5 Liter Schlagobers
- 15 kg Zwiebeln
- 2 kg Knoblauch
- 1 kg Petersilie
- 31 kg Erdäpfel
- 2 Liter Öl
- 1 Liter Apfelessig
- 23 kg Knacker
- 8,5 kg Käsekrainer
(als Reserve und natürlich vom Anfang Juli noch geheimen VKI-Testsieger, siehe Käsekrainer - Grill me softly - 26.7.2018 ) - 240 Schwedenbomben (von Heidi Chocolat AG gespendet)
- 4 Tuben Senf
- 1 Riesenflasche Ketchup
- 200 Semmeln
- 206 Flaschen alkoholfreies Bier
Übrigens wird nicht immer so bodenständig gekocht. Eine Ernährungsberaterin hat Pascal für die abwechslungsreiche und gesunde Küche ein super Zeugnis ausgestellt.
Wir haben so gekocht - im VKI-Team und mit den Leuten der Caritas - als hätten wir immer schon miteinander gekocht. Das Menü war pünktlichst fertig. Echt easy going und eine schöne Teamerfahrung. Es war ein fast meditatives Kochen und jedenfalls eine Abwechslung zum oft stressigen Büroalltag: z.B. Zwiebel schälen und schneiden, Knoblauch schälen und pressen, Petersilie zupfen und wiegen, Erdäpfel waschen, dämpfen, schälen und schneiden, Knacker häuten, einschneiden und braten … und das in Riesenmengen. Der einzige Stress war das Hitradio einer auflagenstarken Tageszeitung.
Na ja, einmal hätte fast der Rauchmelder angeschlagen, weil Wüstelmenge mal Hitze am offenen Grill das Team kurzzeitig etwas überforderte. Pascal hat dann sofort „Plan B“ entworfen und uns die Knacker mit Öl einmassieren lassen, um sie im Ofen zu grillen (die werden dann so zart wie Wagyu-Rinder ).
Kommentieren
Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.
Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.
Anmelden0 Kommentare