Es klingt wie eine Utopie, funktioniert aber schon in der Praxis: Häuser können so gebaut werden, dass sie keine Heizung brauchen.
Ohne Heizung warm
Im Passivhaus ist es auch ohne Heizung warm. Der Energieverlust wird weitgehend reduziert, alle noch so kleinen Wärmequellen werden genützt, sodass eine Heizlast von maximal 10 Watt pro Quadratmeter ausreicht, um auch bei einer Außentemperatur von minus 12 Grad Celsius eine behagliche Raumtemperatur (20 Grad) zu halten.
Heizleistung von 10 Teelichter oder 300 Watt
Das bedeutet: Für die „Beheizung“ eines 30 m2-Wohnraums genügt schon die Heizleistung von 10 Teelichtern; oder (etwas mehr als) drei 100-Watt-Glühbirnen. Die „passive“ Nutzung der vorhandenen Wärme reicht also aus, daher kann man im Passivhaus getrost auf Öfen oder ein anderes Heizsystem verzichten. Dadurch fallen nicht nur beim Bau wesentliche Investitionskosten weg, sondern auch die laufenden Kosten für Energieträger – und diese Kosten verschlingen in jedem Haushalt einen wesentlichen Teil des jährlichen Budgets.
Bis zu 90 Prozent weniger Energie
Das hat nicht nur positive Auswirkungen auf die eigene Brieftasche, es ist auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß eines modernen Einfamilienhauses beträgt jährlich 4000 Kilogramm. Ein Passivhaus verbraucht im Idealfall um 90 Prozent weniger Energie und damit auch entsprechend weniger CO2. Und private Haushalte zeichnen immerhin für 39 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich.