Nach dem großen Echo auf die erste Aktion Energiekosten-Stop im Jahr 2014 startete der VKI Anfang dieses Jahres erneut eine Wechselaktion für Strom und Gas. 48.410 Privathaushalte meldeten sich zunächst unverbindlich an. Letztlich wurden 17.600 Anbieterwechsel, davon 12.000 für Ökostrom und 5.600 für Gas in Auftrag gegeben. Niederösterreich führt mit der größten Wechselbereitschaft klar vor Wien, Oberösterreich und Steiermark.
Erstwechsler angesprochen
„Wir wollten dieses Mal gezielt jene Gruppe ansprechen, die bis dato noch nie ihren Anbieter gewechselt hat. Denn hier besteht in der Regel das größte Einsparpotenzial“, erläutert VKI-Geschäftsführer Franz Floss. „Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich für die Gemeinschaftstarife entschieden haben, sind nun auch tatsächlich Erstwechsler.“ Darunter auch solche, die im Rahmen der ersten Aktion noch nicht gewechselt hatten. Floss: „Wir gehen davon aus, dass nicht nur die außergewöhnlich niedrigen Tarife der diesjährigen Aktion überzeugt haben, sondern auch, dass wir vorzeigen konnten, wie unproblematisch ein Anbieterwechsel ablaufen kann.“
Wechselzahlen nach Bundesländern
Die Angebote der Bestbieter oekostrom, MONTANA (Gas Ost) und Gutmann (Gas West) konnten wahlweise einzeln oder kombiniert in Anspruch genommen werden. Die größte Wechselbereitschaft gab es in Niederösterreich (26,7 Prozent), gefolgt von Wien (24,1 Prozent), Oberösterreich (20,5 Prozent) und der Steiermark (14,5 Prozent). Unter der Zehn-Prozent-Schwelle liegen die Wechselzahlen für Kärnten (6,0 Prozent), Tirol (3,6 Prozent) und Burgenland (2,8 Prozent). Der geringste Anteil entfiel mit 1,5 Prozent auf Salzburg und mit unter ein Prozent auf Vorarlberg. In diesen Bundesländern gibt es bekanntermaßen ein tendenziell geringeres Einsparungspotenzial als in den östlichen Bundesländern.
Gesamtersparnis in Höhe von 2,8 Millionen
„Zählt man die Beträge zusammen, die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion durch den Umstieg auf die neuen Gemeinschaftstarife in ihrer nächsten Jahresabrechnung sparen werden, ergibt das eine Summe von rund 2,8 Millionen Euro“, resümiert VKI-Geschäftsführer Josef Kubitschek. „Das deutet an, welch großer Spielraum für Konsumentinnen und Konsumenten noch gegeben ist, sofern sie die Wahlmöglichkeit des Energieanbieterwechsels für sich in Anspruch nehmen.“
Auch wenn Kubitschek mit den Wechselzahlen der diesjährigen Aktionen – nicht zuletzt im Vergleich zu Aktionen in anderen Ländern – zufrieden ist und die Aktion als weitere Belebung des Wettbewerbes verstanden sieht: „Bei den Wechselzahlen wird es in Österreich mit Sicherheit noch für längere Zeit Luft nach oben geben. Wir werden die weitere Entwicklung auf dem Energiesektor genau im Auge behalten, selbst, wenn wir uns noch offenhalten, eine weitere Aktion durchzuführen.“