Wer kennt nicht das beeindruckende Schauspiel am Himmel, wenn Gänse in V-Formation fliegen? Die gemeinsame Reise der Zugvögel ist aber nicht nur schön anzusehen, sondern auch für die menschliche Technik nachahmenswert.
Denn die Tiere fliegen in dieser Konstellation, weil durchs Ausnützen der Aerodynamik lebenswichtige Energie eingespart werden kann. Und Energie zu sparen ist für den Menschen in vielen Bereichen ebenso notwendig. Unter anderem, wenn es sich ums Kerosin für Flugzeuge handelt.
Der Flugzeugbauer Airbus beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Idee, auf der Langstrecke mehrere Flugzeuge im richtigen Abstand versetzt hintereinander fliegen zu lassen.
10 Prozent
So kann das jeweilige hintere Flugzeug die Energie nutzen, die ein Führungsflugzeug durch die Verwirbelungen an den Tragflächenspitzen verliert. Denn durch die Kreisbewegung der Luft entsteht Aufwind. So kommt das hinterherfliegende Flugzeug mit weniger Schub durch die Triebwerke aus und spart bis zu 10 Prozent Energie ein.
Testflüge ab 2021
Damit ein Flugzeug sicher im Aufwind eines Führungsflugzeugs positioniert bleibt und dabei den gleichen Abstand in konstanter Höhe einhält, sind allerdings neue Pilotenassistenzfunktionen notwendig. Denn schon kleine Abweichungen können den erwünschten Effekt zunichtemachen oder sogar zu einem Mehrverbrauch führen – z.B., wenn das Flugzeug statt dem Auf- den Abwind erwischt. Bereits 2021 soll dieses Projekt mit zwei Fluglinien über dem Meer getestet werden.