Ein Apple MacBook Air bei Amazon bestellt, einen Haarglätter bekommen und dann den Kunden blöd sterben lassen. - Betreut hat den Fall Mag. Maria Semrad (Bild unten).
Im Juni 2021 hatte Herr Ferstl bei amazon.de ein Apple MacBook Air mit Adapter um rund 1.000 Euro bestellt. Bald darauf erhielt er ein Paket. Doch die Freude über die prompte Lieferung war kurz, denn in der Schachtel steckte statt MacBook und Adapter ein Haarglätter.
Falsche Ware geschickt
Herr Ferstl meldete Amazon, dass ihm die falsche Ware geschickt worden war. Kein Problem, hieß es. Er solle den Haarglätter zurücksenden, und sobald dieser bei Amazon eingelangt sei, bekomme er sein Geld zurück. Herr Ferstl schickte den Haarglätter retour. Drei Tage später war das Paket laut Post bei Amazon eingelangt, der Status für Rücksendungen auf seinem Kundenkonto aber offen.
Keine Antwort auf weitere Mails
Er kontaktierte Amazon noch einmal und erfuhr, dass für seine Sendung noch kein Eingang verbucht war. Als er nach 14 Tagen wieder versuchte, seine Rücksendung bei Amazon ausfindig zu machen, erhielt er eine Mail: Man könne die Erstattung für die Bestellung erst veranlassen, nachdem man den richtigen Artikel erhalten habe. Kurz: Falls er sein Geld wiederhaben wolle, müsse er das MacBook (das er gar nicht erhalten hatte) zurückschicken. Und: Der Fall sei abgeschlossen und man werde auf weitere Mails nicht antworten.
Verbraucherzentrum Luxemburg konnte helfen
Diese Art, mit Beschwerden umzugehen, ist wohl alles andere denn verbraucherfreundlich. Bei uns sind etliche weitere solche Fälle zur Bearbeitung gelandet. Herrn Ferstl konnten letztlich unsere Kollegen vom Europäischen Verbraucherzentrum Luxemburg helfen (Amazon Europe hat in Luxemburg seinen Sitz). Er bekam sein Geld von Amazon wieder.
Tipps zur Selbsthilfe
Falls Sie andere Ware als die bestellte erhalten, haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Rücksendung: Sie schicken die falsche Ware auf Kosten des Unternehmens zurück und bestehen auf Lieferung der bestellten.
- Rücktritt: Ist die Lieferung nicht fristgerecht erfolgt, können Sie unter Setzung einer Nachfrist vom Vertrag zurücktreten.
- Geld zurück: Wird die Zusendung der bestellten Ware verweigert, können Sie nach den Fernabsatzbestimmungen vom Vertrag zurücktreten und den Kaufpreis zurückfordern.
Die Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert.
- Lesen Sie auch: Amazon: Geld einbehalten - Gegen Nutzungsbedingungen verstoßen?
- Bei ähnlichen Problemen wenden Sie sich am besten an unser VKI-Beratung.
- Hier finden Sie alle Artikel aus "Ein Fall für Konsument" auf konsument.at