Individuell
Bleiben wir am Boden. Es fällt auf, dass der Preisunterschied zwischen dem „kleinen“ Campingbus und seinen größeren Geschwistern gar nicht so gewaltig ist. Oder anders ausgedrückt: Billig ist der Spaß in keinem Fall. Preislich geht es bei einem Neukauf ab etwa 50.000 Euro los. Auch der Gebrauchtwagenmarkt imponiert mit stolzen Preisen, was damit zu erklären ist, dass die Nachfrage groß ist. Am günstigsten kommt, wer, mit Schraubenzieher und Säge nicht ungeschickt, seinen gebraucht erworbenen Kastenwagen selbst zum Campingmobil umbaut. Hilfe findet er in YouTube-Tutorials.
Alltag entscheidend
Welche der unterschiedlichen Wohnmobiltypen ist nun zu empfehlen? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Wenn Sie auf eine Sitzecke Wert legen, wo Sie am Abend im Fond Ihres Gefährts mit der ganzen Familie zusammenkommen können, dann sollten Sie sich für eine größere Ausführung entscheiden. Sagen Sie sich dagegen: Ich brauche keinen Schnickschnack, im Urlaub spielt sich das Leben ohnehin draußen ab, so kommt ein kompaktes Fahrzeug für Sie eher infrage.
Nicht zuletzt dann, wenn Sie es im Alltag als eine Art Zweitwagen nutzen wollen. Damit werden Sie ohne größere Probleme auf einem normalen Pkw-Parkplatz Unterschlupf finden.
Die Führerscheinfrage
Eine Grenze ist jedenfalls zu beachten, nämliche jene von 3,5 Tonnen. Bis zu diesem Gesamtgewicht kann ein Fahrzeug mit dem Führerschein der Klasse B gefahren werden. Für Wohnmobile, deren höchstzulässiges Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen liegt, aber nicht mehr als 7,5 Tonnen beträgt (und die nicht unter die Klassen D1 oder D = Busse fallen), benötigt man zumindest die Führerscheinklasse C1. Werden auch die 7,5 Tonnen überschritten, dann ist es Klasse C. Achtung! Diese Lenkerberechtigung wird jeweils nur für fünf Jahre und ab dem vollendeten 60. Lebensjahr nur mehr für zwei Jahre erteilt. Für jede Verlängerung ist ein ärztliches Gutachten erforderlich. Und damit nicht genug: Für die Schwergewichte bestehen hierzulande Geschwindigkeitsbegrenzungen von 70 km/h auf Freilandstraßen und 80 km/h auf Autobahnen.
Mieten und ausprobieren
Ein Wohnmobil, insbesondere eines mit größeren Abmessungen, ist eine Art Tanker, den Sie auf Reisen auch durch engere Gässchen werden navigieren müssen. Können Sie das auch? Und: Sagt Ihnen diese Art des Reisens überhaupt zu? Entspricht sie Ihren Vorstellungen? Entscheidende Fragen, die sich nicht bei einer kurzen Testfahrt klären lassen. Erst die Probe aufs Exempel schafft Klarheit, die Tour unter realen Bedingungen, sprich: die mehrtägige Urlaubsfahrt. Es empfiehlt sich, ein Reisemobil zunächst einmal zu mieten und nicht gleich zu kaufen.
Die Miete kommt nicht unbedingt günstiger als eine Übernachtung im Hotel. Abhängig ist sie von mehreren Faktoren; davon etwa, ob Sie sich für ein großes oder ein kleineres Gefährt entscheiden, für Voll- oder Teilkaskoversicherung, für Haupt- oder Nebensaison; sie kann also sehr differieren. Mit rund 150 Euro pro Tag müssen Sie allerdings rechnen. Nicht selten werden dann noch Extrakosten für Geschirr, Klappstühle und Fahrradträger verrechnet.
Privat mieten
Billiger wird es, wenn Sie Ihr Reisemobil von einer Privatperson mieten. Zu finden sind entsprechende Angebote auf einschlägigen Internetplattformen:
- paulcamper.at
- shareacamper.com
- yescapa.at
- campanda.at
In dem Fall können Sie an ein liebevoll ausgebautes Unikat geraten, das Charme hat, aber auch schon etliche Kilometer auf dem Buckel, womit sich das Pannenrisiko naturgemäß erhöht. Kommerzielle Anbieter dagegen haben üblicherweise nur neue Fahrzeuge in ihrer Flotte.
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