Berührungslose Übertragung von Information (z.B. Grander Wasser, Edelsteine in Glasphiolen)
Bei der Erzeugung von Grander-Wasser z.B.wird das Wasser in der Leitung an einem Behälter mit "besonderem" Wasser vorbeigeleitet, das Informationen abgibt. Dadurch soll sich das Leitungswasser verändern. Eigenschaften dieses "besonderen" Wassers und deren "Übertragung" sind nicht wissenschaftlich belegbar.
Alternativ werden in Glasröhren eingeschlossene Steine ins Wasser getaucht. Dadurch sollen die in den Steinen enthaltenen Energien an das Wasser abgegeben werden.
Direkte Energetisierung durch Steine
Beim sogenannten Steinwasser sollen in einem mit Wasser gefüllten Krug unterschiedlichste Mineralien das Wasser nach einer gewissen Zeit beleben. Typische Steine dafür sind Amethyst, Rosenquarz oder Bergkristall. Aus der wissenschaftlichen Medizin fehlt für die Wirksamkeit jeglicher Beleg. Allerdings kann das Wasser im offenen Krug mit der Zeit durch Schmutz und Bakterien verkeimen. Zusätzlich können Mücken und Fliegen ihre Eier im Wasser ablegen.
Verwirbelung
Hier soll das Wasser lebendiger oder revitalisiert werden, indem es durch Windungen fließt. Fakt ist, dass nicht nur Verwirbler in der oder am Ende der Wasserleitung die Art der Strömung beeinflussen, sondern auch z.B. Oberflächenbeschaffenheit, Krümmungen oder Durchschnitts-Änderungen des Rohres, so wie es in jedem Wasserhahn der Fall ist.
Magnete, Magnetfelder
Magnete, die an der Wasserleitung montiert werden, sollen laut diversen Anbietern das gestörte natürliche Erdmagnetfeld wiederherstellen und so Ordnung im Wasser erzeugen und als natürliche Kraft auf das Wasser wirken. Nur: Das Magnetfeld der Erde wirkt sowieso immer und auf alles. Auch technisch erzeugte Magnetfelder wirken auf das Wasser in der Leitung ein. Verwendet man z.B. einen Pürierstab direkt neben dem Wasserhahn, erzeugt man ein künstliches Magnetfeld, das größer ist als jedes natürliche der Erde. Das heißt, solche künstlichen Magnetfelder übertreffen jenes schwache, das durch am Wasserrohr angebrachte Magnetprodukte erzeugt wird.
Darüber hinaus werden Magnete gegen Kalkablagerungen in Leitungen und Geräten angeboten. Tests der Stiftung Warentest konnten keine Wirkung feststellen.
Keramik mit Effektiven Mikroorganismen (EM)
Kleine Keramik-Elemente, in die nicht näher genannte Mikroorganismen eingebrannt sind, sollen die Trinkwasserqualität verbessern; u.a., indem die Wassercluster verkleinert werden – genaue Angaben zu den Mechanismen werden nicht gemacht. Beim Brennen von Keramik werden aber alle Mikroorganismen durch die hohen Temperaturen zerstört und könnten gar keine Wirkung mehr ausüben.
Laut verschiedenen Anbietern muss Wasser, das durch Chemikalien oder lange Leitungswege belastet ist, aufbereitet und belebt werden – mit der EM-Keramik. Beim Einbau von EM-Keramikelementen in die Hausleitungen soll zusätzlich die "Struktur" des Kalks verändert und somit eine Ablagerung an den Rohren verhindert werden. Diese Behauptung kann nicht stimmen, denn im Kaltwasser gibt es keinen Kalk.
(Positive) Affirmation
Die am weitesten verbreitete Form dieser Art der Wasserbehandlung ist das "positive Besprechen" nach Masaru Emoto. Er "behandelte" Wasser mit mündlichen oder schriftlichen positiven Botschaften. Damit soll das Wasser aufbauende Auswirkungen auf Menschen haben. Ähnliches sollen Glaskrüge bewirken, die besonders schön, dem goldenen Schnitt nachempfunden oder mit der Blume des Lebens bzw. mit Lebensbäumen versehen sind. Darin enthaltene Getränke sollen verbessert werden und teilweise sogar den Raum, in dem die Kanne steht, positiv beeinflussen. Ein Einfluss auf die Wasserqualität ist nicht nachweisbar. Fakt ist allerdings, dass Affirmationen einen positiven Effekt auf die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden haben können.
Wasser-Ionisierer (z.B. zur Herstellung von Kangen-Wasser)
Das Prinzip der Wasser-Ionisierer funktioniert, die angebliche Wirkungsweise des so behandelten Wassers ist allerdings nicht wissenschaftlich belegbar. Wasser-Ionisierer bewirken mithilfe von Strom eine Wanderung der enthaltenen Ionen. Mithilfe von Membranen werden „ionisiertes“ Wasser mit höherem pH-Wert als 7 (basisches Wasser) und Wasser mit niedrigerem pH-Wert als 7 (saures Wasser) in Kammern getrennt. Es gibt aber auch Ionisierer, die mit einem Ionentauscher arbeiten und so Wasser mit einem höheren pH-Wert erzeugen.
Laut diversen Herstellern soll basisches Wasser getrunken werden, weil es u.a. in den Zellen besser aufgenommen werden kann (warum das nicht stimmen kann, siehe Leitfähigkeitsmessung). Zusätzlich soll es besser entschlacken. Wobei mit "Schlacken" eine wissenschaftlich nicht nachweisbare Ansammlung von "Abfallstoffen" im Körper gemeint ist – weil es sie aber nicht gibt, können sie gar nicht entfernt werden. Darüber hinaus soll basisches Wasser auch der Übersäuerung des Körpers entgegenwirken. Eine chronische Übersäuerung ist jedoch die Folge einer Krankheit – die muss behandelt werden, nicht das Symptom Übersäuerung. Bei gesunden Menschen ist zudem eine Zufuhr von basischem Wasser nicht nötig. Dazu kommt, dass der pH-Wert sehr leicht veränderbar ist: Zunächst gelangt Trinkwasser ja in den Magen mit seinem sauren Milieu. Dort wird also das basische Wasser erst einmal neutralisiert und der Effekt des Ionisierens geht sofort verloren. Wird hingegen übermäßig viel basisches Wasser getrunken, kann das den pH-Wert der Magensäfte so beeinflussen, dass der Körper noch mehr Magensäure produziert. Verdauungsprobleme und Sodbrennen können u.a. die Folge sein.
Allgemein kann gesagt werden: Komplexe Wechselwirkungen innerhalb des Körpers wie das kompliziert aufgebaute Säure-Basen-Gleichgewicht werden zu sehr vereinfacht dargestellt. Es ist weder der ganze Körper sauer, noch ist der ganze Körper basisch. Der pH-Wert ist nicht einfach durch das Trinken von speziellen Wässern oder die Einnahme von bestimmten Stoffen beeinflussbar.
Leitfähigkeitsmessungen
Oft soll die Notwendigkeit von Wasserbelebungsanlagen durch eine Leitfähigkeitsmessung aufgezeigt werden. Die elektrische Leitfähigkeit informiert über den Gehalt leitender Stoffe im Wasser. Ein "hoher" Wert bedeutet hier automatisch "schlechtes" Wasser. Diese Messung klärt aber nicht, ob im Wasser willkommene Elemente wie Magnesium oder Kalzium sind (hartes Wasser wäre demnach immer schlechter als weiches) oder zu vermeidende Metalle wie Blei oder Kupfer.
Im Internet findet sich auch die Behauptung, dass Wasser je nach Leifähigkeit besser oder schlechter von den Zellen aufgenommen werden kann. Allerdings strömt Wasser nicht einfach als Gemisch, wie wir es trinken, in die Zellen ein, sondern die enthaltenen Wassermoleküle werden ohne die ebenfalls enthaltenen anderen Stoffe von speziellen Proteinen transportiert. Zusätzlich muss man bedenken, dass Wasser nach dem Trinken im Mund, in der Speiseröhre und spätestens im Magen mit allen möglichen anderen Stoffen gemischt wird – die ursprüngliche Leitfähigkeit des Wassers spielt da keine Rolle mehr.
Oftmals werden Studien zitiert, die besagen, dass Menschen eher krank werden oder früher sterben, wenn sie in Gebieten mit Wasser mit hoher Leitfähigkeit leben. Diese Aussage entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Logik. Denn die Sterblichkeitsrate eines Bevölkerungsteils lässt sich nicht auf einen einzelnen Faktor reduzieren. Eine Korrelation von Faktoren (hohe Leitfähigkeit des Trinkwassers – hohe Sterberate) bedeutet noch lange keinen kausalen Zusammenhang.
Fazit: Die meisten österreichischen Haushalte haben sehr gutes Trinkwasser. Wird das Wasser von einem zentralen Wasserversorgungsunternehmen bezogen, ist eine Behandlung in der Regel weder erforderlich noch zu empfehlen. Kommt das Wasser aus dem eigenen Brunnen, sollte es zunächst untersucht werden. Bei Bedarf sollte gezielt nur das vorhandene Problem gelöst werden. Von nicht notwendigen Methoden raten wir ab, weil das Risiko einer Verschlechterung des Wassers besteht.