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Vater und Tochter sind in einem dunklen Raum über eine Kerze gebeugt.
Bild: Tatiana Evdokimova / stock.adobe.com

Vorrat für den Blackout: Auf jeden (Aus-)Fall vorbereitet!

Der Herd bleibt kalt, der Kühlschrank warm, die Mikrowelle dunkel und der Wasserhahn trocken. In Notsituationen wie einem Blackout kann ein gut durchdachter Vorrat an Lebensmitteln lebensrettend sein. 

Corona hat gezeigt: Manchmal geht alles ganz schnell. Der Lebensmittelhandel ist massiv limitiert, wichtige Grundnahrungsprodukte und Hygieneartikel sind schnell ausverkauft. Auch bei einem Blackout werden wesentliche Bereiche unseres Lebens in kürzester Zeit stark eingeschränkt. In diesem Report zeigen wir, wie man sich darauf vorbereiten kann, welche Lebensmittel sich am besten zur Lagerung eignen und welche Maßnahmen es sonst noch braucht.

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout bezeichnet einen vollständigen Stromausfall, bei dem die Energieversorgung für längere Zeit unterbrochen wird. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen großflächigen und langanhaltenden Blackouts in Österreich ist sehr gering. Je nach Region, Infrastruktur und Wetterbedingungen ist eine solche Notfallsituation jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Vor allem kleinere, regionale Ausfälle können infolge immer häufiger herrschender Extremwetterbedingungen – etwa (Schnee-) Stürme, Hochwasser oder Hitzewellen – auftreten. Auch technische Defekte oder menschliche Fehler können zu Stromausfällen führen, die wiederum größere Kettenreaktionen auslösen und Netzstörungen verursachen können.

Eine Kerze beleuchtet einen Stromkasten.
Bei einem Blackout geht nichts mehr - Vorsorge ist deshalb sinnvoll. Bild: Mediteraneo / stock.adobe.com

Vorsorge wichtig

Vor allem die Organisation von Lebensmitteln wäre dadurch unterbrochen, Supermärkte können ohne Strom nicht öffnen. Für den Krisenfall lohnt es sich, vorzusorgen und sich mit dem Notwendigsten einzudecken. Wichtig ist vorab die richtige Planung. Wie viele Personen befinden sich im Haushalt? Gibt es Babys, Kleinkinder, alte Menschen oder Haustiere, die versorgt werden müssen? Für wie viele Tage brauche ich einen Vorrat? Auch wenn Menschen über einen längeren Zeitraum ohne Nahrungszufuhr überleben können, stellt dies eine mentale Herausforderung dar, die nicht notwendig ist, wenn man sich einen gewissen Vorrat anlegt. Vor allem die Flüssigkeitszufuhr ist für das Überleben notwendig.

Warum Vorratshaltung?

Ein gut durchdachter Vorrat an Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern stellt sicher, dass essenzielle Nahrungsmittel und Flüssigkeiten auch dann zur Verfügung stehen, wenn die Supermärkte nicht mehr öffnen können. Da ohne Stromversorgung auch die Zubereitung vieler Speisen eingeschränkt ist, stellt Planung einen wichtigen Faktor im Lebensmittelvorrat dar. Außerdem kann eine gute Vorratshaltung dabei helfen, Lebensmittelverschwendung vorzubeugen und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Welche Lebensmittel eignen sich?

Eingelegtes Gemüse und Obst steht in durchsichtigen Gläsern in einem Holzregal.
Lange Haltbarkeit und einfache Lagerung sind das A und O der Vorratshaltung. Bild: Andreas Gruhl / stock.adobe.com

Bei der Vorratshaltung kommt es vor allem auf die Auswahl der richtigen Lebensmittel an. Vorrangig sollten deshalb Lebensmittel mit langer Haltbarkeit und einfacher Lagerungsmöglichkeit gewählt werden, die nicht gekühlt werden müssen.

Folgende Produkte bieten sich deshalb besonders an, auch im Hinblick auf eine möglichst ausgewogene Ernährung:

Getreideprodukte und Hülsenfrüchte:

Haferflocken eignen sich gut für Müsli oder Suppen. Knäckebrot, Zwieback, Reisoder Maiswaffeln können als Unterlage für Aufstriche verwendet werden. Auch vakuumiertes Brot in Scheiben oder Konserven eignet sich dafür. Ebenfalls vakuumiert kann gekochter Reis, auch kalt als Beilage, gegessen werden, genauso wie Couscous. Hülsenfrüchte liefern Eiweiß und Ballaststoffe, sie sind in Form von Konserven einfach zu lagern, essbereit und benötigen für die Zubereitung weder Wasser noch Energie.

Brotbelag:

Getrocknete Würste wie Salami oder Cabanossi halten sich lange, genauso wie ungekühlte Fleischpasteten, Fisch in Konserven, Käse in Öl oder gekochte Eier. Für alle, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, eignen sich Erdnussbutter oder Nussmuse, Aufstriche in Gläsern und Seitan-Snackwürste. 

Energiequellen:

Auch die Versorgung mit gesunden Fetten ist wichtig, da sie Energie liefern. Dazu eignen sich Nüsse und Samen genauso wie Olivenöl oder Rapsöl. Als gesunde Zwischenmahlzeiten eignen sich auch Trockenfrüchte, wie Apfelchips oder Datteln, Müsli- und Energieriegel oder gegarte Maroni.

Obst und Gemüse: 

Auch auf Vitamine muss bei der Vorratshaltung nicht verzichtet werden. Wir empfehlen Sauerkraut im Beutel, eingelegtes Gemüse wie Essiggurken oder Oliven, Salate im Glas, Fruchtsäfte, Kompotte, Apfelmus, Obstkonserven oder Quetschies. Viele dieser Lebensmittel lassen sich auch hervorragend selbst herstellen.

Milchprodukte und pflanzliche Alternativen:

Neben haltbarer Milch und Milchpulver eignen sich auch pflanzliche Drinks aus Hafer, Mandel, Reis oder Soja zur Vorratshaltung. Sie sind nicht nur einfach zu lagern, sondern können auch für die Zubereitung verschiedenster Gerichte verwendet werden.

Zum Erhitzen:

Wer eine Energiealternative zum Herd wie einen Gaskocher oder Grill zur Verfügung hat, kann auch auf Fertiggerichte zurückgreifen wie Suppen oder Gulasch, Kartoffelpüree, Nudel-Gerichte oder Sojagranulat zum Übergießen mit Wasser.

Wie viel für wie lange?

Grundsätzlich gilt, ein Lebensmittelvorrat für den Fall eines Blackouts sollte für mindestens sieben Tage angelegt werden. Je nach Anzahl an Haushaltsmitgliedern und verfügbarer Lagermöglichkeit empfehlen Expert:innen, besser für vierzehn Tage vorzusorgen. Als Vergleich hilft vielleicht die Vorstellung eines zweiwöchigen Campingurlaubs, für den man das Notwendigste packt. In Bezug auf Wasser bedeutet dies, ungefähr 35 Liter Wasser pro Person lagernd zu haben – dabei auf Wasser für Babys oder Haustiere nicht vergessen. Zu bedenken gilt es, jedenfalls über den Wasservorrat zum Trinken hinaus noch Wasser für die Zubereitung von Gerichten zu lagern.

Nicht nur Nahrungsmittel

Neben Lebensmitteln sind es vor allem Grundbedürfnisse, wie Licht, Wärme und Kommunikation, auf die man im Fall eines Blackouts vorbereitet sein sollte. So helfen beispielsweise Solar-Ladegeräte oder Powerbanks, elektronische Geräte zu laden. Ein Handkurbelradio liefert auch ohne Strom Information über den Verlauf des Blackouts. Wer Kerzen als Lichtquelle nutzen möchte, sollte zur Vorsicht einen Feuerlöscher und Löschdecken parat haben. Bei der Nutzung von Gasoder Campingkochern ist auf ausreichend Luftzirkulation zu achten und auch die Hausapotheke sollte vor allem bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten immer aufgefüllt sein. Hilfreich ist auch ein Erste-Hilfe-Set und bei Bedarf ein Notstromgenerator. Eine gründliche Vorbereitung für den Notfall betrifft also nicht nur die Planung und Vorratshaltung von Lebensmitteln. Generell gilt es, die Vorräte regelmäßig zu kontrollieren und Geräte und Materialien auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Mit den richtigen Maßnahmen kann jedenfalls auch die Ausnahmesituation bestmöglich überstanden werden.

Lagern ohne Keller

Lebensmittel werden in Boxen und Gläsern in einem Kellerabteil gelagert.
Bild: Viesturs Kalvans / stock.adobe.com

Viele Wohnungen verfügen nicht über einen Keller, die Lagerung von Vorräten stellt die Bewohner:innen dann vor Herausforderungen. Es gilt jedenfalls, jeden verfügbaren Stauraum in der Wohnung zu nutzen, zum Beispiel den Platz unter dem Bett. Außerdem benötigen vakuumverpackte Lebensmittel weniger Platz, so können auch in kleineren Wohnungen genügend Vorräte untergebracht werden. Für mehr Stauraum können auch hängende Aufbewahrungslösungen sorgen, zum Beispiel Regale über Türen.

Verschwendung vorbeugen

Damit die gebunkerten Lebensmittel nicht verderben, empfehlen wir eine jährliche "Vorrat-Check-Woche", bei der alle Vorräte überprüft und jene verbraucht werden, die am ehesten ablaufen. Diese werden anschließend wieder aufgefüllt. Darum empfiehlt es sich, die Lebensmittel nach Ablaufdatum zu sortieren und gegebenenfalls mit einem Permanentmarker zu markieren. Sie sollten außerdem möglichst in Boxen gelagert werden, um Schädlingsbefall zu vermeiden. 

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