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Trinkwassertest von KONSUMENT - Sauberes Wasser

Eine exklusiv für unsere Leser durchgeführte Analyse förderte erfreuliche Ergebnisse zutage. 

2019 boten wir unserer Leserschaft einen Trinkwassertest an. Die Qualität des heimischen Leitungswassers ist an und für sich exzellent. Mit dem Test wollten wir unseren Lesern eine kostengünstige Möglichkeit geben, die Probe aufs Exempel zu machen.  

652 Proben getestet

Exakt 652 Proben, gezogen quer verteilt über Österreich, fanden ihren Weg zu unserem Laborpartner AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Dort wurde eine für uns maßgeschneiderte Analyse von 31 Parametern durchgeführt und insgesamt 20.212 Messergebnisse wurden ausgewertet. Die Resultate ließen die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer wohl aufatmen.  

Unser KONSUMENT-Trinkwassertest brachte gute Ergebnisse (Bild: Dima Sobko/Shutterstock)

 

Abwasser-Werte

Trinkwasser kann durch Rückstände aus Abwässern verunreinigt werden. Die gängigsten dieser Abwasserindikatoren haben wir unter die Lupe genommen.

Schadstoffe kein Thema

Das überaus erfreuliche Ergebnis: Sowohl bei Proben aus Haushalten, die von einem öffentlichen Wasserversorger beliefert werden (225), als auch bei Proben von privaten Brunnen (427) sind diese Schadstoffe kein Thema. Wenn wir etwas gefunden haben, dann ausnahmslos in einer Dimension, die unter den vom Gesetzgeber vorgegebenen Werten liegt. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung besteht nicht. 

 

 

Pestizide

Untersucht wurde auf jene 26 Pestizide, die die AGES in der Vergangenheit mit Abstand am häufigsten in ihren Tests gefunden hatte. Auch diesmal wurde sie fündig. Aber in einem Ausmaß, das kaum Anlass zur Sorge gibt. Insgesamt wurden im Rahmen der von uns angeregten Analyse fast 17.000 Messwerte ermittelt. Nur 32 davon entsprachen genau dem jeweiligen sogenannten Aktionswert laut Trinkwasserverordnung bzw. lagen leicht darüber. Nur zwei der Proben stammten von öffentlichen Versorgern.

Regelmäßige Kontrolle und Sanierung wichtig

Grund zur Sorge besteht für die betroffenen Konsumenten nicht – eine unmittelbare Gesundheitsgefahr ist nicht abzuleiten, denn Aktionswerte sind keine Grenzwerte, sondern sollen lediglich die Notwendigkeit einer genaueren Untersuchung der Umstände anzeigen. Entsprechend ist den Konsumenten anzuraten, das betroffene Wasser regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls Sanierungsmaßnahmen (am Brunnen) durchzuführen. 

Nitrat

Der Hauptbestandteil von organischen und künstlichen Düngemitteln wird im Körper zu Nitrit umgewandelt, was ein Gesundheitsrisiko darstellt; insbesondere für Säuglinge und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Im vorliegenden Test konnte in den Proben aus Haushalten, die von einem öffentlichen Versorger beliefert werden, kein einziger Wert identifiziert werden, der über den gesetzlichen Vorgaben liegt.

7 Brunnen über gesetzlichem Nitratwert

Auch 9 von 10 Brunnen lieferten diese Ergebnisse. Konkret waren 40 der 427 getesteten privaten Brunnen zu beanstanden. Allerdings übertrafen nur 7 den gesetzlichen Nitratwert von 50 mg/l um das Doppelte. Der höchste Wert stammte von einem Brunnen im südlichen Waldviertel, er lag bei mehr als 400 mg/l. Bei derart hohen Werten sollte das Wasser auch von gesunden Menschen nicht getrunken werden. Der Brunnen sollte von Experten begutachtet und eine Sanierung oder – falls nicht anders möglich – eine Aufbereitung des Wassers sollte geplant werden.

Keine Mikrobiologie

Die mikrobiologische Beschaffenheit der eingeschickten Wasserproben wurde nicht getestet. Warum? Anders als so manch unseriöses Testlabor suggeriert, kann man als Konsument die dafür notwendige Probenahme nicht selbst durchführen.

Verfälschte Ergebnisse

Man würde die Probe durch unsachgemäße Handhabung verunreinigen und somit die Analyseergebnisse verfälschen. Für diese Tests muss geschultes Personal vor Ort die Probe ziehen – was die Kosten entsprechend erhöht. Auch das ungekühlte Verschicken der Probe per Post würde das Ergebnis verfälschen.

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