Wer ein Testament verfassen möchte, sollte nicht nur die Gesetze kennen. Mindestens genauso wichtig ist, zu klären, was Sie und die künftigen Erben sich wünschen.
Mehrere Wege in Betracht ziehen
Bevor Sie zum Stift greifen und Ihren Letzten Willen festhalten, gilt es, zu überlegen: Was genau wollen Sie bezwecken? Ihre Erben absichern? Das Familienunternehmen übergeben? Das selbst gebaute Haus erhalten wissen? Jemandem Gutes tun oder sich für etwas bedanken?
Auch wenn es auf den ersten Blick klar zu sein scheint, wie das zu lösen ist: Meist gibt es mehrere Wege, um ans Ziel zu kommen. Ihr Unternehmen lässt sich vielleicht besser durch eine familienfremde Person mit einem guten Gespür fürs Geschäft erhalten als durch eines Ihrer Kinder, das mit dieser Aufgabe überfordert ist. Auch die Frage, ob Ihre Erben sich den Erhalt der Erbschaft überhaupt leisten können, sollten Sie nicht außer Acht lassen.
Für Klarheit sorgen
Im zweiten Schritt ist mit jenen, die Sie bedenken möchten, zu klären: Welche Vorstellungen haben Ihre zukünftigen Erben davon, wie es weitergehen könnte? Das heißt nicht, dass Sie verpflichtet wären, alle Wünsche auch so zu erfüllen. Es kann bei diesem Gespräch auch Überraschungen geben. Gerade Kinder möchten ihre Eltern gerne schonen und erzählen nicht immer alles.
Vielleicht steht bei Ihrem Sohn die Scheidung bevor und er könnte die Wohnung, die es zu vererben gibt, gut brauchen. Umgekehrt hat möglicherweise Ihre Tochter, die eigentlich die Wohnung erhalten soll, ein Angebot für einen guten Job im Ausland. Und so sehr der Gedanke daran auch wehtut: Sie müssen sich auch überlegen, wer das zugedachte Erbe erhalten soll, wenn die erstgenannte Person es nicht antreten kann.