In Österreich sind sie als Frankfurter bekannt, in Deutschland nennt man sie paradoxerweise Wiener Würstchen. Übrigens sagt man auch in Vorarlberg Wienerle – oder auch Zizile. Die Verwirrung rund um den Namen ist auf den aus Frankfurt am Main nach Wien eingewanderten Fleischer Johann Georg Lahner zurückzuführen. In Deutschland sind die Würste bereitsseit dem 13. Jahrhundert bekannt, Lahner brachte sie dann 1805 auch nach Wien. Während in Österreich der Name wohl als Ode an den Herkunfts- und Ausbildungsort Lahners beibehalten wurde, dürfen in Deutschland nur jene Würstchen „Frankfurter“ genannt werden, die auch aus Erzeugnissen aus dem Raum Frankfurt am Main hergestellt wurden. Die einfache Lösung: Man nennt sie dort nun einfach Wiener Würstchen. Wie auch immer man sie aber nennen mag, schmecken sollen sie. Deshalb haben wir die im Folgenden der Einfachheit halber allgemein „Frankfurter“ genannten Würstchen gemeinsam mit der Arbeiterkammer Steiermark getestet. 30 Produkte wurden für den Test herangezogen, die Ergebnisse reichen von „sehr gut“ bis „nicht zufriedenstellend“.
Was wurde getestet?
Wir haben die Produktauswahl in Supermärkten in den Bundesländern Niederösterreich, Wien und der Steiermark getroffen und Frankfurter aus zwei Kategorien getestet. Zum einen die klassischen Frankfurter aus einer Schweine- und Rindfleischmischung, zum anderen Frankfurter aus Geflügel. Die getesteten Marken reichen von bekannten Fleischereimarken, über Supermarkt-Eigenmarken, Gastrogroßmärkte und Bio-Produkte bis hin zu Marken, die in Supermarktketten mit Fokus auf sogenannte Ethno-Produkte verkauft werden.
Unklare Herkunft
Für viele Konsument:innen ist beim Kauf von Lebensmitteln, insbesondere von Fleisch- und Wurstwaren, deren Herkunft besonders wichtig. Leider war diese bei etwa einem Drittel der getesteten Frankfurter nicht eindeutig, derzeit ist eine Herkunftsangabe gesetzlich auch nicht verpflichtend, diese gilt nur für unverarbeitetes Frischfleisch. Wir haben bei den Herstellern nachgefragt, erfreulicherweise werden fast alle Produkte, bei denen wir Rückmeldungen erhalten haben, aus österreichischem Fleisch hergestellt. Lediglich das Fleisch für die Geflügelwürste von Yörem stammt aus den Niederlanden, zwei Hersteller haben uns nicht geantwortet.
Gesalzene Preise
Bemerkenswert zeichnet sich preislich die Produktpalette der getesteten Frankfurter durch eine weite Spanne aus. Die Kilopreise reichen für Frankfurter aus Schweine- und Rindfleisch zwischen 4,17 Euro und 24,92 Euro. Bei den Frankfurtern aus Geflügel ist die Preisspanne nicht ganz so dramatisch. Hier liegen die günstigsten
bei 7,16 Euro pro Kilo, die teuersten bei 18,14 Euro pro Kilo. Über die Preise lassen sich jedenfalls nur wenige Rückschlüsse auf die Qualität ziehen. Gute und weniger gute gibt es in allen Preiskategorien. Fest steht aber, Frankfurter sind eine fettige und vor allem salzige Angelegenheit. Der Nutri-Score liegt quer durch das Sortiment deshalb auch bei „D“ oder „E“. Das betrifft vor allem Würstel aus Schweineund Rindfleisch. Frankfurter aus Geflügel sind fett- und somit auch kalorienärmer und schneiden meist mit einem Nutri-
Score von „D“ ab und enthalten vergleichsweise mehr Proteine. Am Salz wird aber da und dort nicht gespart, meist konnten wir in den Proben mehr Salz feststellen, als auf den Verpackungen gekennzeichnet war.

Wie wurde getestet?
Wir haben gemeinsam mit der Arbeiterkammer Steiermark die 30 Frankfurter- Produkte auf verschiedene Merkmale hin getestet.
Wenn Sie angemeldet sind, können finden Sie unter folgendem Link die Testtabelle. Filtern, vergleichen, sortieren, ausdrucken: In unserem Produktfinder stellen wir Ihnen Testergebnisse von 30 Produkten zur Verfügung. (Stand: Oktober 2025)
Bitte beachten Sie, dass Sie mindestens 2 Produkte anhaken und vergleichen müssen, um zu den Detailergebnissen zu gelangen. Näheres zur optimalen Nutzung der Online-Tabelle finden Sie in unserer Produktfinder-Hilfe.
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