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Ein ausgeleertes Einkaufssackerl mit viel verschiedenem Obst und Gemüse
In der Landwirtschaft eingesetzte Pflanzenschutzmittel (Pestizide) sind leider oft in Obst und Gemüse enthalten. Bild: Oksana Mizina/Shutterstock

Pestizide in Obst und Gemüse - Spurensuche

Wir haben konventionell erzeugtes Obst und Gemüse, das in Supermärkten und bei Diskontern angeboten wird, getestet. Von 30 Produkten waren 6 auffällig.

Dass wir bei der Ernährung zu viel Obst und Gemüse greifen sollten, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Doch in der Land­wirtschaft eingesetzte Pflanzenschutzmit­tel (Pestizide) sorgen dafür, dass uns der Appetit auf die an sich gesunde Kost bis­weilen vergeht.

Pestizide, Chlorate, Perchlorate

Wir wollten wissen, wie stark Obst und Ge­müse, das in österreichischen Supermärk­ten und bei Diskontern verkauft wird, mit Pestiziden belastet ist. Darüber hinaus ha­ben wir die Produkte auf Chlorate und Perchlorate untersucht. Chlorate wurden früher zur Bekämpfung unerwünschter Pflanzen ausgebracht, mittlerweile ist ihr Einsatz in der EU verboten. Allerdings wer­den Chlorverbindungen zur Aufbereitung von Waschwasser für Obst und Gemüse sowie etwa zur Reinigung von Sortieranlagen verwendet. Dabei können Chlorate und Perchlorate auf die Produkte überge­hen und in die Umwelt gelangen.

30 Produkte im Test

Wir ha­ben insgesamt 30 verschiedene Produkte, darunter 16 Obst- und 14 Gemüseprodukte, eingekauft und im Labor auf mehr als 600 verschiedene Chemikalien untersuchen las­sen. Der Einkauf der Ware erfolgte im Mai.

Beim Obst wurden insgesamt 10 Sorten untersucht:

  • 1 x Äpfel
  • 2 x Birnen
  • 2 x Erd­beeren
  • 2 x Grapefruits
  • 2 x Heidelbeeren
  • 1 x Himbeeren
  • 2 x Kirschen
  • 1 x Nektari­nen
  • 2 x Trauben
  • 1 x Wassermelone

Beim Gemüse umfasste die Auswahl 9 Sorten:

  • 2 x Brokkoli
  • 1 x Chicorée
  • 2 x Grüne Bohnen (Fisolen)
  • 1 x Gurke
  • 2 x Melanzani
  • 3 x Paprika
  • 1 x Stangensellerie
  • 1 x Toma­ten
  • 1 x Zucchini

Die Testtabelle informiert Sie u.a. über: Supermarkt, Herkunft, Preis per Kilo bzw. Stück, Anzahl der Wirkstoffe, Summe Ausschöpfung (Höchstgehalt in Prozent), Vorhandensein bedenklicher Pestizide, Chlorat in mg/kg, Perchlorat in mg/kg.

Bei den Produkten handelte es sich bis auf drei Ausnahmen (Äpfel, Erdbeeren, Melan­zani) um Importware aus Ländern, die im­mer wieder durch belastete Produkte auf­fallen. Ein Nebenergebnis unserer Recher­che war, dass Obst und Gemüse aus Län­dern anderer Kontinente mittlerweile zum Standardrepertoire in österreichischen Supermärkten gehört.

 

VIDEO: Pestizide in Obst

Testergebnisse: 10 Produkte ohne Pestizide

10 Produkte frei von Pestiziden

In einzelnen Produkten stießen wir auf nicht unerhebliche Mengen an Pestiziden bzw. Chlorverbindungen, beim Obst etwas mehr als beim Gemüse. Allerdings waren sämtliche Produkte verkehrsfähig, da die gesetzlichen Grenzwerte in keinem Fall überschritten wurden. In insgesamt 10 Pro­dukten (4 Obst-, 6 Gemüseproben) konnten wir keine Pestizidrückstände nachweisen. Zwei weitere Obst- und drei Gemüseproben waren so gering belastet, dass wir dafür noch ein „sehr gut“ vergeben konnten. In zwei Proben (Heidelbeeren von Lidl und Kirschen von Merkur) fanden wir allerdings so hohe Mengen an Pestiziden, dass wir diese Produkte mit „nicht zufriedenstel­lend“ bewerten mussten.

Unterschiede bei Sorten

Rückschlüsse, inwieweit ganz bestimmte Obst- oder Gemüsesorten mit Pestiziden belastet sind, lässt unser Test nicht zu. So wiesen etwa die Heidelbeeren von Penny, die Grapefruits von Spar Gourmet oder die Paprika von Eurospar und Penny keine bzw. kaum Belastungen auf. Die bereits genann­ten Heidelbeeren von Lidl, die Grapefruits von Billa und die Paprika von Lidl hingegen enthielten deutliche Mengen an Rückstän­den, sodass wir sie mit „nicht zufriedenstel­lend“ bzw. „weniger zufriedenstellend“ bewerten mussten.

Kein Zusammenhang mit Herkunftsland

Auch die Herkunftsländer lassen keine Rückschlüsse auf die Belastung mit Pestizi­den zu. In Nektarinen, Zucchini und Brok­koli aus Spanien waren keine Pestizidrück­stände nachweisbar, spanische Heidelbee­ren und Kirschen hingegen wiesen erhöhte Belastungen auf.

Nicht zufriedenstellend

In den mit „nicht zufriedenstellend“ be­werteten spanischen Heidelbeeren von Lidl fanden wir unter anderem Formetanat. Diese Substanz wird gegen bestimmte In­sekten sowie gegen Spinnmilben einge­setzt. In der Europäischen Union ist Forme­tanat zwar grundsätzlich zugelassen, in Österreich ist der Einsatz in der Landwirt­schaft jedoch verboten. Die ebenfalls mit „nicht zufriedenstellend“ bewerteten Kirschen von Merkur fielen durch einen hohen Gehalt an Chlorat auf. Zudem wurde in dieser Probe der vor allem für Bienen giftige Stoff Lambda-Cyhaloth­rin gefunden. Bei diesen beiden Produkten waren die ge­messenen Pestizid-Konzentrationen so hoch, dass die zulässigen Grenzwerte gerade noch eingehalten wurden. Die Kir­schen wiesen sogar einen so hohen Chlo­ratgehalt auf, dass sie ab 1. Juli 2020 nicht mehr hätten verkauft werden dürfen, da ab diesem Datum ein verschärfter Grenzwert für Chlorat in Kraft getreten ist.

Weniger zufriedenstellend

Eine aus unserer Sicht ebenfalls bedenkliche Pestizidlage wiesen drei Obstproben und eine Gemüseprobe auf. In den spanischen Birnen von Billa konnten wir insgesamt drei Wirkstoffe nachweisen. Besonders bedenklich ist in diesem Fall, dass die Akute Referenzdosis für Kinder, also jene Menge, die mit einer großen Por­tion aufgenommen werden darf, ohne dass ein Gesundheitsrisiko besteht, zu mehr als 70 Prozent ausgeschöpft wurde.

In den Birnen aus Südafrika von Spar wur­den fünf Wirkstoffe gefunden, darunter drei besonders problematische Pestizide. Neben dem bereits erwähnten bienentoxi­schen Lambda-Cyhalothrin auch das für Säugetiere und Vögel hochgiftige Thiaclop­rid im Bereich der Nachweisgrenze. In der EU ist Thiacloprid ab September 2020 nicht mehr zugelassen. Ebenfalls nachweisbar waren Rückstände von Sulfoxaflor. Dieser Stoff steht im Verdacht, schädlich für be­stäubende Insekten zu sein.

Schädliche Stoffe

Auch die Grapefruits aus Zypern, gekauft bei Billa, wiesen einen vergleichsweise ho­hen Pestizidgehalt auf. Unter den sechs da­rin gefundenen Wirkstoffen befindet sich Chlorpyrifos. Dieser Stoff ist hochgiftig für Säugetiere, Vögel, Fische, andere Wasser­organismen und Bienen. In der EU ist Chlor­pyrifos seit Ende Jänner 2020 nicht mehr zugelassen, allerdings endete die Auf­brauchsfrist erst am 16. April 2020.

Von den Gemüseproben erhielten die be­reits erwähnten roten Spitzpaprika von Lidl ein „weniger zufriedenstellend“. In ihnen wurden fünf Wirkstoffe in vergleichsweise hoher Gesamtkonzentration nachgewie­sen.

Pestizide: Noch immer Handlungsbedarf

Pestizide als Bedrohung

Pestizide sind Giftstoffe, die in der Land- und Forstwirtschaft etwa gegen tierische Schädlinge, Pilze oder unerwünschte Pflanzen eingesetzt werden. Die Substanzen sind allerdings nicht nur für die Schädlinge gefährlich, sondern auch für Nützlinge und andere Organismen. Im Fall von Säugetieren bzw. dem Menschen machen sich negative Folgen der Belas­tung teilweise erst nach Jahrzehnten be­merkbar. Rückstände aus Spritzmitteln sind eine Bedrohung für die Artenvielfalt und belasten teilweise auf lange Sicht Boden und Wasser. In unserem jüngsten Kürbiskernöl-Test etwa stießen wir in den Ölen auf Spritzmittelrückstände, die schon lange verboten sind und bereits seit Jahrzehnten nicht mehr eingesetzt werden.

Nach wie vor Handlungsbedarf

Analysen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge hat sich die Situation, was Rückstände von Pes­tiziden in konventionell erzeugtem Obst und Gemüse anbelangt, zwar verbessert, dennoch besteht nach wie vor Handlungs­bedarf. Im Jahr 2018 wurden insbesondere in Weintrauben, Grapefruits, Paprika, Me­lonen, Melanzani und Brokkoli hohe Pesti­zidbelastungen festgestellt. Untersuchungen aus Deutschland im selben Jahr ­brach­ten hohe Belastungen bei Blattgemüse (di­verse Salate, Stangensellerie), Melanzani, Fisolen, Chilischoten, Gemüsepaprika, Gurken, Melonen, Tomaten und Zucchini ans Licht.

Obst und Gemüse alternativlos

Trotz allem bleibt eine auf Obst und Gemüse basierte Ernährung für die Gesund­heit alternativlos. Keine andere Ernährung bietet eine derart hohe Nährstoffdichte mit einem hohen Gehalt an Vitaminen (B-Vita­mine, Vitamin C, ß-Carotin), Mineralstoffen und Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen. Was also tun, um die Pestizidbelastung mög­lichst gering zu halten?

Wie kann ich Pestizide vermeiden?

Abwaschen reduziert zwar die Keimbelas­tung und entfernt Schmutz, Pestizide wird man dadurch jedoch nicht los. Bei Blattsalaten lässt sich die Belastung unter Um­ständen dadurch reduzieren, dass man die äußeren Blätter entfernt. Auch das Schälen von Obst und Gemüse wird gelegentlich empfohlen. Dies hat allerdings den Nach­teil, dass man damit auch viele Nährstoffe entfernt, die sich hauptsächlich direkt unter der Schale befinden. Als Tipp kursiert auch, Obst und Gemüse in Natronlauge zu wa­schen. Doch dabei gehen ebenfalls viele wichtige Nährstoffe verloren.

Bio-Produkte am sichersten

Zumindest etwas reduzieren lässt sich die Pestizidbelastung dadurch, dass man bei der Auswahl der Obst- und Gemüsesorten variiert. Denn wie unser Test zeigt, sind nicht alle Produkte gleichermaßen belastet. Am sichersten geht man allerdings mit Bio-Produkten. Diese sind, von seltenen Ausreißern abgesehen, in der Regel völlig frei von Pestiziden.

VKI-Tipps

  • Obst oder Gemüse: Im Obst haben wir deutlich mehr Pestizidrückstände gefunden als im Gemüse.
  • Abwechslung und Vielfalt: Nicht alle konventionell erzeugten Obst- und Gemüseprodukte sind mit Pestiziden belastet. Wenn Sie bei bei Obst- und Gemüsesorten variieren, senken Sie damit auch das Risiko für eine allzu hohe Pestizidbelastung.
  • Bio: Am besten beraten sind Sie allerdings mit Ware aus biologischer Landwirtschaft.
  • Saisonal: Obst und Gemüse, das gerade Saison hat, ist weniger anfällig für Krankheiten und wird daher weniger mit Pflanzenschutzmitteln behandelt.
  • 5 Handvoll täglich: Obst und Gemüse ist sehr gesund. 5 Handvoll pro Tag sollten es mindestens sein. Auch die Angst vor Pestiziden sollte uns davon nicht abhalten. 

Die World Health Organization (WHO) Startseite empfiehlt, täglich mindestens 400 Gramm Obst und Gemüse zu essen. Das entspricht in etwa der bei uns geläufigen Empfehlung 5 Handvoll. Im Idealfall sollte es sich dabei um 2 Handvoll Obst und 3 Handvoll Gemüse handeln. Achtet man zusätzlich noch darauf, dass man möglichst unterschiedliche Pflanzenteile zu sich nimmt (Wurzeln, Knollen, Früchte, Blätter, Stängel, Beeren), die eine unterschiedliche Farbe (Grün, Gelb, Orange, Rot, Lila) haben, hat man die Garantie, dass man auch möglichst viele Nährstoffen zu sich nimmt. Vorteilhaft ist es auch, Obst und Gemüse mit besonders vielen sekundären Pflanzenstoffen wie Beeren und Kohlgewächse zu essen.

Testtabelle: Pestizide in Obst

Testtabelle: Pestizide in Gemüse

Testkriterien

Breites Screening auf Pflanzenschutzmittel inklusive Chlorat und Perchlorat. Bewertet wurden ausschließlich die Pestizidrückstände sowie Chlorat und Perchlorat. Proben, in denen keine Pestizide nachweisbar waren, wurden mit „sehr gut“ beurteilt, Proben, in denen ein Pestizidgehalt über dem Höchstwert lag (aber aufgrund der Berücksichtigung der Messunsicherheit den gesetzlichen Regelungen entspricht) wurden mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet.

Berücksichtigt wurden:

  • Ausschöpfung der gesetzlichen Höchstwerte
  • toxikologische Parameter
    • Ausschöpfung Akute Referenzdosis VELS 2.0 (Verzehrsstudie zur Ermittlung der Lebensmittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern für die Abschätzung eines akuten Toxizitätsrisikos durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln [Bundesinstitut für Risikobewertung BfR, Berlin])
    • Ausschöpfung Akute Referenzdosis PRIMo 3.1 Kinder (Pesticide Residue Intake Model [European Food Safety Authority EFSA, Parma])
    • Ausschöpfung Akute Referezdosis PRIMo 3.1 Erwachsene (Pesticide Residue Intake Model [European Food Safety Authority EFSA, Parma])
  • Bedenkliche Pestizide – Pestizide, die entweder ihre Zulassung verloren haben oder demnächst verlieren oder die toxisch für Bienen sind.

Pestizide 

Bestimmung von Pestizidrückständen mit GC-MS/MS und/oder LC-MS/MS nach Acetonitril-Extraktion/Verteilung und Reinigung mit dispersiver SPE – QuEChERS-Verfahren (staatlich akkreditierte Prüfmethode gemäß ÖNORM EN 15662 [erweiterte Parameterliste])

Bestimmungsgrenzen: 0,005 – 0,020 mg/kg (angeführte Analysenergebnisse unter Berücksichtigung der erweiterten Messunsicherheit von +/– 50 % gemäß Dokument No. SANTE/12682/2019 implementiert 01.01.2020)

Höchstgehalte (HG) gemäß Verordnung (EG) Nr. 396/2005 in der gültigen Fassung.

Chlorat / Perchlorat

Mehrkomponentenmethode (QuPPe) zur Bestimmung hochpolarer Pestizide (Chlorat, Perchlorat) mittels LC-MS/MS (ESI -) (staatlich akkreditierte Prüfmethode SOP P602)

Bestimmungsgrenzen: 0,01 – 0,02 mg/kg (Analysenergebnisse für Beurteilung unter Berücksichtigung der erweiterten Messunsicherheit von +/– 50 % gemäß Dokument No. SANTE/12682/2019 implementiert 01.01.2020)

Referenzwerte für Perchlorat-Rückstände gemäß Beschluss des SC PAFF vom 10. März 2015 und für Chlorat-Rückstände gemäß Runderlass des Bundesministeriums für Gesundheit BMG-75350/0001-II/B/13a/2015 vom 15.07.2015.

Stellungnahmen

"Beide getesteten Produkte entsprechen den gesetzlichen Vorgaben und sind somit verkehrsfähig. Trotzdem entsprechen sie tatsächlich nicht unseren strengen internen Richtlinien bzw. unserem Anspruch. Wir haben gemeinsam mit unseren Lieferanten das Ziel definiert, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln so gering wie möglich zu halten und Wirkstoffrückstände auf maximal ein Drittel der gesetzlichen erlaubten Höchstmengen zu reduzieren. Das ist hier bei diesen beiden Proben nicht erfüllt.

Wir werden die Ergebnisse daher zum Anlass nehmen, um zu analysieren, wie es dazu gekommen ist und Maßnahmen ergreifen, um die Produkte weiterhin in gewohnter Qualität nach unseren Lidl-Spezifikationen anbieten zu können.

Hansjörg Peterleitner
Unternehmenskommunikation, PR
Lidl Österreich GmbH
5020 Salzburg
 

 

"Obst und Gemüse wird bei REWE im Rahmen des PRP (PestizidReduktionsProgramm) in Kooperation mit der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 auf Pestizidrückstände kontrolliert. Die Ergebnisse dieser Pestizidkontrollen (ca. 1500 Proben/Jahr) sind einsehbar unter Pestizidreduktionsprogramm und Das Pestizid-Reduktionsprogramm von MERKUR.

Zum Zeitpunkt der Probenziehung durch den VKI galt ein Aktionswert/Höchstwert von 0,1 mg/kg (Runderlass BMG 2015). Aufgrund der erweiterten Messunsicherheit von +/- 50% für die Chlorat-Methode, liegt der Gehalt von 0,19 (+/- 0,095) unter dem Aktionswert. Die Probe ist dementsprechend als verkehrsfähig zu beurteilen. Eine Aufnahmemenge von 0,19 mg/kg Chlorat pro kg Frucht entspricht einer Auslastung der akuten Referenzdosis nach EFSA Primo 3.1 in der Höhe von 6,45 %, weit unter dem Grenzwert, ab dem ein gesundheitliches Risiko nicht mehr ausgeschlossen werden kann.

Aus Sicht des PRP gibt es hier einen bedeutenderen Grund zur Beanstandung: Lambda-Cyhalothrin gehört zu einem von 10 Wirkstoffen, die im PRP aufgrund ihrer hormonellen Wirkung im Rahmen des EDC-Stufenplans bearbeitet werden (EDC = Endocrine Disrupting Chemicals). Wir haben für 10 priorisierte Wirkstoffe das mittelfristige Ziel, Nachweise auf < 0,01 mg/kg zu reduzieren und für diese Wirkstoffe unsere PRP-Obergrenze noch wesentlich niedriger angesetzt. Dieses Ergebnis leitet im PRP eine Zusammenarbeit mit dem Lieferanten im Hinblick auf die EDC-Reduktionsziele ein."

Paul Pöttschacher,
Pressesprecher
REWE
 

 

"Aus unserer Sicht ist Ihre Berechnung nicht ganz richtig. In Fachkreisen gelten normalerweise Werte, die kleiner als 0,01 mg sind, als „nicht bestimmbar“. Daher werden sie in eine Gesamtberechnung mit „0“ gewertet. Daher ist die Ausschöpfung des Höchstwertes, die Sie mit 66,5% angeben aus Sicht unserer Qualitätssicherungsexperten nicht korrekt. Die Ausschöpfung liegt lediglich bei 40,48 %. Dass Sie unser Produkt daher mit „wenig zufriedenstellend“ bewerten wollen, verstehen wir nicht ganz (es liegen ja auch alle Einzelwerte unter den gesetzlichen Höchstwerten).

Unsere Snack-Birnen werden selbstverständlich, wie erwähnt, umfangreich regelmäßig auf Pestizide getestet. Der jüngste Test ist von April 2020. Es wurde dabei nur ein einziges Pestizid nachgewiesen, dessen Wert weit unter dem zulässigen Höchstwert steht.

Da uns die Qualität unserer Produkte sehr wichtig ist, haben wir aufgrund Ihrer Ergebnisse nun sofort noch weitere Proben ziehen lassen und diese einer extra-genauen Prüfung unterzogen. Es wurden diesmal zwei Pestizide gefunden, die beide weit unterhalb des erlaubten Höchstwertes liegen."

Viktoria Marinov,
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
SPAR-Hauptzentrale
 

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