Wenig Verlust
Unser Test umfasste insgesamt 19 Produkte, davon 15 in Kunststoff-Flaschen und 4 in Glasflaschen abgefüllt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich die Verluste einigermaßen in Grenzen halten. Bei 15 Produkten beträgt der Verlust bis zu maximal vier Prozent. Im günstigsten Fall bekommt man (wenngleich mit etwas Aufwand) 99 Prozent der Füllmenge aus der Flasche, im schlechtesten Fall sind es etwa 94 Prozent (beim Pur Bio Ketchup von Felix). Der Verlust beträgt hier rund 24 Gramm (6,3 Prozent). Umgerechnet landen damit 21 Cent im Müll.
Viel Mühe
Um herauszufinden, wie viel vom jeweiligen Produkt nutzbar ist, haben wir uns allerdings sehr viel Mühe gegeben. Zunächst wurde das Vollgewicht jeder Flasche ohne jene Teile ermittelt, die vor dem Gebrauch entfernt werden müssen, etwa Papierschutzstreifen oder Schutzfolien. Dann wurden die Flaschen ausgeleert bzw. ausgequetscht, bis kein Inhalt mehr entnehmbar war. Da Ketchup üblicherweise nicht an einem Tag aufgebraucht wird, haben wir anschließend alle Flaschen auf den Kopf gestellt und drei Wochen stehen lassen.
Dann wurde wieder ausgeleert bzw. ausgequetscht, bis kein Tropfen Ketchup mehr aus der Flasche kam. Danach haben wir jeden Behälter drei Mal (wieder auf dem Kopf stehend) auf den Tisch geklopft und erneut entleert. Dieses Prozedere wurde pro Flasche drei Mal wiederholt. Zuletzt haben wir durch Schütteln und weiteres Klopfen auf den Tisch versucht, das noch verbliebene Ketchup aus der Flasche zu bekommen.
Bestimmung des Leergewichts
Da die Deckel der Glasflaschen leicht zugänglich waren, wurden die in ihnen enthaltenen Ketchupreste mit einem Messer abgekratzt und ebenfalls gewogen. Danach wurden die Flaschen und Deckel gewaschen, sodass keine Reste von Ketchup mehr vorhanden waren. Anschließend wurden die Flaschen über mehrere Stunden im Trockenschrank getrocknet und am Ende mit den zugehörigen Deckeln gewogen. So haben wir das Leergewicht jeder Flasche bestimmt.
Dosierbarkeit
Quasi als Nebenprodukt unseres Tests offenbarte sich ein Sachverhalt, der von unseren Leserinnen und Lesern öfter kritisiert wird, wenn es um die Dosierbarkeit der roten Würzpaste geht: Aus Plastikflaschen lässt sich die gewünschte Menge wesentlich einfacher entnehmen als aus Glasflaschen. Aus Glasflaschen kommt meist zunächst zu wenig und dann, wenn man die Anstrengungen intensiviert und etwa auf den Boden der Flasche klopft, deutlich zu viel Ketchup heraus. Dafür landete bei den Glasflaschen etwas weniger Inhalt im Müll. Hier sammelte sich die Restmenge, wenn die Flaschen auf dem Kopf standen, vorrangig im Deckel und war damit leicht zugänglich. Bei Ketchupflaschen aus Kunststoff sammelt sich der letzte Rest vor allem in der Nähe des Verschlusses an, an einer Stelle also, die nicht immer zugänglich ist.
Nährwert und Haltbarkeit
Dass Ketchup viel Zucker enthält und eine wahre Kalorienbombe ist, darüber haben wir bereits mehrfach berichtet. Auch bei den hier getesteten Produkten ist das nicht anders. Im Durchschnitt haben die begutachteten Ketchups 105 kcal pro 100 g. In 100 g Ketchup stecken laut Nährwerttabelle im Schnitt 20,3 g Zucker. Den geringsten Kalorien- und Zuckergehalt wies Spar Natur*pur Ketchup auf (88 kcal/100 g und 14 g Zucker/100 g). Mit dem höchsten Kaloriengehalt schlug das Billa-Produkt zu Buche (116 kcal/100 g). Der höchste Zuckergehalt steckte in den Bio-Ketchups von dennree (23,3 g/100 ml).
Auf 11 von 19 Flaschen finden sich Hinweise, wie lange Ketchup nach dem Öffnen der Flasche haltbar ist. Die meisten Hersteller empfehlen demnach ein Aufbrauchen innerhalb von drei bis vier Wochen. Generell sollte Ketchup nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt werden.