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Schaumwein - Prosit Neujahr!

Schon wieder Silvester! Höchste Zeit, Sekt einzukaufen. Vor allem zum Jahreswechsel erfreut sich dieses Getränk großer Beliebtheit.

Was vor allem zum Jahreswechsel so schön im Glas perlt, gehört meist zur Gruppe der Schaumweine. Darunter versteht man weinhaltige Getränke in Flaschen, die aufgrund des Kohlensäuregehalts unter Druck stehen.

So entsteht Sekt

Im Weinland Österreich spielt Sekt eine wichtige Rolle. Etwa 10 Prozent des heimischen Weins werden zu Sekt verarbeitet. Dafür kommen Weine verschiedener Rebsorten oder Jahrgänge zum Einsatz. Diese Grundweine werden zu einer sogenannten einheitlichen Cuvée verschnitten und durch Zugabe von Zucker und Hefe nochmals zur Gärung gebracht. Die Hefe wandelt den Zucker hauptsächlich in Kohlensäure (Kohlendioxid) und nur zu einem geringen Teil in Alkohol um. Damit es beim Einschenken feine Bläschen gibt, die Kohlensäure also nicht verloren geht, erfolgt diese Gärung in drucksicheren geschlossenen Behältern.

Qualität gefragt

Seit Dezember 2016 gelten für heimischen Sekt neue gesetzliche Regeln. Dafür wurde eine eigene Qualitätspyramide entwickelt. Drei Qualitätsbezeichnungen für Sekt mit geschützter Ursprungsbezeichnung („Sekt g.U.“) sollen Konsumenten die Auswahl erleichtern. Die Basiskategorie (Klassik) definiert Mindestanforderungen für den österreichischen Qualitätsschaumwein. Für die mittlere Kategorie (Reserve) und die Spitzenkategorie (Große Reserve) sind höhere Standards vorgesehen. Klassik und Reserve haben einige Sekthersteller bereits im Programm. Die Große Reserve geht sich wegen der vorgeschriebenen langen Lagerzeit erst für Silvester 2018 aus.

Klassik. Die Trauben für diesen Sekt kommen aus einem österreichischen Bundesland, das am Etikett genannt wird. Auch die Verarbeitung und Versektung erfolgt dort. Alle Methoden zur Sekterzeugung sind erlaubt. Die Mindestlagerzeit auf der Hefe beträgt 9 Monate.

Reserve. Die Trauben stammen zu 100 Prozent aus einem Weinbaugebiet und werden im Handleseverfahren geerntet. Der Sekt darf ausschließlich in traditioneller Flaschengärung hergestellt werden. Die Mindestlagerzeit auf der Hefe beträgt 18 Monate.

Große Reserve. Die Trauben dürfen nur aus einem abgegrenzten Gebiet bzw. einer einzigen Gemeinde stammen. Auch hier ist die Handlese vorgeschrieben. So wie bei der Reserve darf der Sekt ausschließlich in traditioneller Flaschengärung hergestellt werden. Die Mindestlagerzeit auf der Hefe beträgt 30 Monate.

Nur trocken

Wie herb oder wie süß ein Sekt schmeckt, ist eine Frage des Zuckergehalts. Bei den beiden neuen Reserve-Kategorien sind maximal 12 Gramm Zucker pro Liter erlaubt. Damit fallen sie in die Kategorie Brut, Extra Brut oder Brut Nature. Diese Festlegung ist doch etwas überraschend, da nicht jeder einen solchen trockenen Sekt mit verhältnismäßig wenig Zucker liebt.

Heimische Produktion und Importe

Sekt hat vor allem ab dem Spätherbst Saison. Fast die Hälfte der Jahresmenge wird von Ende Oktober bis zum Jahreswechsel verkauft. Etwa jede dritte bei uns konsumierte Flasche stammt aus heimischer Produktion, alles Übrige wird importiert. Nach wie vor gut im Geschäft sind bei uns die großen deutschen Sekthersteller. Aber auch Schaumweine aus Italien und Frankreich sind beliebt.

Flasche oder Tank

Flaschengärung

Bei der traditionellen Flaschengärung, auch als Méthode traditionnelle bezeichnet, wird der Grundwein in die Originalflaschen gefüllt und bleibt mindestens 9 Monate auf der Hefe liegen. Nach der Lagerzeit werden die Flaschen mit dem Hals nach unten mehrere Wochen gedreht und gerüttelt.

Tankgärung

Weiter verbreitet, weil viel kostengünstiger, ist die Tankgärung. Hier kommt der Grundwein nicht in Flaschen, sondern in riesige Edelstahlbehälter. Damit bei der Abfüllung nicht zu viel Kohlensäure verloren geht, wird mit industrieller Kohlensäure und Gegendruck gearbeitet. Findet sich auf dem Flaschenetikett kein Hinweis auf das Herstellungsverfahren, kann man von einer Tankgärung ausgehen.

Was sonst noch prickelt

Nicht nur Sekt sorgt dafür, dass es im Glas schön perlt.

  • Champagner. So darf sich nur ein Schaumwein nennen, der aus dem Weinbaugebiet Champagne in Frankreich stammt und nach der Méthode traditionnelle verarbeitet wurde.
  • Prosecco. Ursprünglich der Name einer weißen Rebsorte, seit 2010 eine Herkunftsbezeichnung. Reserviert für Trauben, die in Teilen der Region Venetien und Friaul-Julisch Venetien wachsen und dort auch verarbeitet werden.
  • Frizzante. Kein Schaum-, sondern ein sogenannter Perlwein mit weniger Druck in der Flasche. Die enthaltene Kohlensäure wird meist von außen zugesetzt.
  • Cava. Ein spanischer Schaumwein, meist aus weißen Trauben und im Flaschengärverfahren hergestellt. Der Großteil der Produktion erfolgt in Katalonien.
     

Einschenken, aber richtig

  • Frisch statt alt. Sekt & Co schmecken frisch am besten. Anders als Wein werden sie durch lange Lagerung nicht besser, daher keinesfalls auf Vorrat kaufen.
  • Gut gekühlt. Natürlich geht es auch mit Sektkühler und Eiswasser. Besser, weil weniger aufwendig ist es, die Flasche über Nacht in den Kühlschrank zu stellen. 
  • Sicher öffnen. Sobald der Drahtkorb gelöst wird, den Finger auf dem Korken lassen. Der Druck in einer Sektflasche ist hoch – und damit auch das Verletzungsrisiko bei unsachgemäßem Hantieren.
  • Den Dreh raus. Nur Laien halten die Flasche fest und drehen am Korken. Die Profis machen es genau umgekehrt: Sie halten den Korken fest und drehen an der Flasche. 
  • Leise statt laut. Passt vielleicht nicht zur Feierstimmung, aber anstatt es krachen zu lassen, sollte der Korken eher langsam aus der Flasche kommen.
  • Schief. Sowohl beim Öffnen als auch beim Einschenken ist Schräglage angesagt. Hält man die Flasche beim Öffnen schräg, kann der Druck aufgrund der vergrößerten Oberfläche besser entweichen, und ein schräg gehaltenes Glas schäumt kaum über.
  • Flöten. Sektschalen sehen zwar gut aus, doch besser eignen sich Sektflöten oder tulpenförmige Gläser. In ihnen bleiben die Kohlensäure-Bläschen länger erhalten. Sekttulpen konzentrieren zusätzlich alle Aromastoffe und ermöglichen die volle Entwicklung des Bouquets.
  • Weg damit. Schaumweine eignen sich nicht zum Aufheben.Bleibt etwas übrig, die Flasche so gut es geht mit einem speziellen Sektverschluss oder mit einem Weinkorken verschließen. Kalt stellen und am nächsten Tag austrinken.
     

Rezepte fürs Silvester-Buffet: Suppe, Aufstrich, Canapés

Natürlich geht es zu Silvester nicht nur ums Anstoßen auf das neue Jahr, sondern auch ums Essen. Wir haben ein feines Silvester-Buffet zusammengestellt: Apfel- Sellerie-Suppe mit Serranoschinken-Grissini, Brötchen mit Lachsforelle, Pumpernickel mit Kräuterziegenkäse und Nüssen, Kürbiskernaufstrich, Rote-Rüben-Hummus, Cheesecake-Brownie mit Granatapfelkernen.

1.  Apfel-Sellerie-Suppe mit Rohschinken-GrissiniRezepte für Silvester; Bild: Verena Madlberger-Kleinschmid/VKI

Zutaten

200 g Knollensellerie 
1 süß-säuerlicher Apfel
2 Esslöffel Butter
1 Schuss Weißwein
200 ml Gemüsesuppe
125 ml Obers
1 Spritzer Zitronensaft
1 Prise Zucker
Salz, Pfeffer

Zum Garnieren

Grissini 
Rohschinken (z.B. Prosciutto oder Serrano-Schinken)

Zubereitung

Für die Apfel-Sellerie-Suppe Knollensellerie und Apfel schälen und in gleich große Würfel schneiden. In Butter anschwitzen, mit einer Prise Zucker bestreuen und mit Weißwein und Gemüsesuppe aufgießen, bis die Apfel- und Selleriestücke mit Flüssigkeit bedeckt sind. Etwa 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Mit einem Pürierstab cremig aufmixen. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Das Obers dazugeben und nochmals cremig mixen. 

Grissini mit Rohschinken umwickeln.
Die Suppe in kleine Schälchen oder Gläser füllen und je ein umwickeltes Grissini auf das Glas legen.


2.    Steirischer Kürbiskern-Aufstrich

Zutaten

250 g magerer Topfen
100 g Sauerrahm oder Crème fraîche
1 – 2 Knoblauchzehen
4 – 5 Esslöffel Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer
2 – 3 Esslöffel kleingehackte Kürbiskerne

Zubereitung

Den Topfen mit dem Sauerrahm cremig verrühren. Den Knoblauch fein schneiden oder pressen und einrühren. Das Öl und die kleingehackten Kürbiskernen untermischen, mit Salz und Pfeffer würzen.


3.    Canapés mit geräucherter Lachsforelle

Zutaten

Frisches Baguette
Geräucherte Lachsforelle

Zum Bestreichen

Kräuterfrischkäse

Zum Garnieren

Dill
Zitrone

Zubereitung

Das Baguette in Scheiben schneiden und dünn mit Kräuterfrischkäse bestreichen. Mit geräucherter Lachsforelle belegen und mit Dill und Zitrone garnieren.

Rezepte fürs Silvester-Buffet: Hummus, Brownies, Ziegenkäse

4.    Rote-Rüben-Hummus

(aus Hülsenfrüchte - Trendige Klassiker)

Zutaten

Für den Hummus:
3 kleine Rote Rüben (gekocht und geschält)
250 g vorgegarte Kichererben aus der Dose 
1 Bio-Zitrone
3 Esslöffel Tahin (Sesampaste)
1 – 2 Knoblauchzehen
3 Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl 
½ Teelöffel gemahlener Kreuzkümmel
½ Teelöffel gemahlene Fenchelsaat
Salz
1 Esslöffel Wasser

Zum Anrichten:
Frischer Koriander oder frische Minze
3 Esslöffel Olivenöl

Zubereitung

Die Roten Rüben in Würfel schneiden. Die Kichererbsen in einem Sieb abtropfen lassen. Von der Bio-Zitrone etwas Schale (ca. ½ Teelöffel) abreiben und die Zitrone anschließend auspressen. Rote Rüben, Kichererbsen, Tahin, Zitronenschale, Zitronensaft, Knoblauch, Wasser und Olivenöl gemeinsam mit den Gewürzen in einem Zerkleinerer zu einer cremigen Paste mixen.
Den Hummus in einer Schüssel anrichten, mit Olivenöl beträufeln und mit frischen Kräutern bestreuen.

5.    Cheesecake Brownies mit Granatapfelkernen

Zutaten

Für den Cheesecake-Teig:
175 g Doppelrahm-Frischkäse
40 g Zucker
1 gehäufter Esslöffel Weizenmehl
1 Ei

Für den Brownie-Teig:
170 g weiche Butter
200 g Zartbitterschokolade
80 g Mehl
1 gehäufter Teelöffel Backpulver
100 g Rohrzucker
50 g Staubzucker
4 Eier 

Zum Bestreuen: Granatapfelkerne

Zubereitung

Für den Brownie-Teig die Schokolade klein schneiden und in einer Schüssel über heißem Wasserdampf schmelzen. Butter mit Rohr- und Staubzucker cremig rühren. Die Eier nach und nach zugeben und mit der geschmolzenen Schokolade verrühren. Das Mehl mit dem Backpulver in einer Schüssel vermischen, zum Teig sieben und so lange rühren, bis Klümpchen sich aufgelöst haben.

Für den Cheesecake-Teig den Frischkäse mit Ei, Zucker und Mehl zu einer cremigen Masse rühren.

Den Brownie-Teig in eine gebutterte und mit Mehl bestaubte Form gießen. Den Cheesecake-Teig auf den Schokoteig gießen, mit einem Holzstäbchen marmorieren.

Den Kuchen bei 160 Grad etwa 20 bis 25 Minuten backen. Die Masse sollte in der Mitte noch feucht sein. Auskühlen lassen, in Stücke schneiden und mit frischen Granatapfelkernen bestreuen.

6.    Pumpernickel-Ziegenkäse-Taler

Zutaten

Pumpernickel-Taler 
Ziegenkäserolle mit Kräutern
Frisch gemahlener bunter Pfeffer

Zum Garnieren:
Kresse
Walnüsse

Zubereitung

Die Pumpernickel-Taler mit je einer Scheibe Ziegenkäse belegen, mit frischem Pfeffer bestreuen und mit Kresse und Walnüssen garnieren.

Hätten Sie's gewusst

Von siccus zu Sekt

Lange Zeit wurde im deutschsprachigen Raum jeder Schaumwein als Champagner bezeichnet. Anfang des 20. Jahrhunderts war damit Schluss. Als „Champagner“ durfte und darf bis heute nur noch verkauft werden, was aus der französischen Champagne kommt. 1925 wurde bei uns schließlich die Bezeichnung „Sekt“ amtlich eingeführt. Das Wort leitet sich von lat. siccus = trocken ab, wurde im Italienischen zu secco, in Spanien zu seco und im Französischen zu sec.

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