Wenn es kalt und neblig wird, tut ein Eintopf oder eine sämige Suppe richtig gut. Ideal dafür sind Hülsenfrüchte, die längst kein Arme-Leute-Essen mehr sind.
Unter Hülsenfrüchten versteht man die getrockneten essbaren Samen verschiedener Pflanzen (Leguminosen). Botanisch gehören sie zu den Schmetterlingsblütlern. Die Samen reifen in Fruchthülsen oder Schoten heran und trocknen auf dem Feld. Hülsenfrüchte gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Fast 18.000 verschiedene Arten sind bekannt.
Weltweit unverzichtbar
In den Ländern des Mittleren Ostens, in Mittel- und Südamerika, Afrika, Asien und China zählen die genügsamen Pflanzen seit jeher zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Nicht zuletzt deshalb, weil mit einem Minimum an Ressourcen ein Maximum an eiweißreicher Nahrung produziert werden kann. Zu den bei uns gängigsten Sorten zählen Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Azuki- und Sojabohnen. Vieles, was in teuren Restaurants inzwischen als besondere Spezialität verkauft wird, etwa Steirischer Käferbohnensalat mit Kürbiskernöl, Burgenländischer Bohnenstrudel oder Kärntner Ritschert (Eintopf mit Rollgerste, Bohnen und Schweinefleisch), ist manchen noch aus der kargen Nachkriegszeit in unliebsamer Erinnerung.
Doch seit es Falafel (frittierte Kichererbsenbällchen) an jedem Imbiss-Stand gibt und indisches Linsencurry in vielen Lokalen auf der Speisekarte steht, hat sich das Image der Hülsenfrüchte stark verbessert. Vor allem jene, die weniger oder gar kein Fleisch essen wollen, setzen auf sie. Kein Wunder: Viele vegetarische Alternativen zu Fleischgerichten entstehen auf Basis von Hülsenfrüchten, da sie wertvolle Eiweißlieferanten sind.