Der Verbrauch von Palmöl ist in den letzten Jahren in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie stark angestiegen. Mit katastrophalen Auswirkungen auf Regenwälder und die dort lebenden Menschen.
Wir streichen es auf unsere Brote und cremen uns damit ein: Die Zahl der Produkte, die Palmöl enthalten, ist stark angestiegen. Der Verbrauch von Palmöl verdoppelte sich in den letzten zehn Jahren auf 30 Millionen Tonnen. Der größte Anteil wird für Nahrungsmittel verwendet (71 %), gefolgt von Kosmetika und Waschmitteln (24 %).
Palmöl als Grundstoff für Margarine, Tiernahrung oder Seifen
Das Öl wird als Grundstoff für Margarine, Schokolade, Tiernahrung oder Fertiggerichte verwendet sowie für Seifen und Lotionen. Zunehmend kommt Palmöl auch bei der Herstellung von Biodiesel zum Einsatz.
Weltweit ist Palmöl das billigste und am meisten verwendete Pflanzenöl, 32 % des globalen Bedarfs werden damit gedeckt. Das hat Nebenwirkungen: Da Ölpalmen fast ausschließlich dort wachsen, wo sonst Regenwälder gedeihen, fallen Millionen Hektar an Regenwäldern der Palmölindustrie zum Opfer.
Anbauflächen werden kontinuierlich erhöht
83 Prozent des global gehandelten Palmöls kommen aus den südostasiatischen Ländern Indonesien und Malaysia. In Indonesien wurde die Anbaufläche für Ölpalmen in den letzten 30 Jahren kontinuierlich erhöht: Von 0,6 Millionen Hektar im Jahr 1985 auf drei Millionen Hektar im Jahr 1999 bis auf rund sieben Millionen Hektar im Jahr 2010. Anträge auf die Umwandlung weiterer 20 Millionen Hektar sind gestellt: Diese Fläche entspricht in etwa der Fläche der noch unberührten Regenwälder Indonesiens oder fünfmal der Fläche der Schweiz.
Hohe CO2-Emissionen beim Plantagenbau
Mit der Entwicklung der Plantagenflächen sind extrem hohe CO2-Emissionen verbunden: Um eine Plantage anlegen zu können, wird zuerst der Urwald abgeholzt und der Rest brandgerodet. Die kohlenstoffreichen Torfböden werden entwässert, das darin gespeicherte CO2 entweicht in die Atmosphäre. Die Folge: Indonesien ist bereits für ca. acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und steht damit hinter China und den USA an dritter Stelle.