Online-Kriminalität. Internet-Betrugsdelikte unter missbräuchlicher Verwendung persönlicher Daten steigen sprunghaft an. Die Täter lassen sich immer wieder neue Maschen einfallen.
Andreas S. aus Mistelbach bekommt eine besorgniserregende E-Mail von seiner guten Freundin Martina H. Darin schreibt sie, dass sie sich gerade in Barcelona aufhält und ausgeraubt worden ist. Alles Wichtige ist weg: Geldbörse, Pass und Handy. Nun braucht sie dringend Geld, um das Hotel und den Rückflug zu finanzieren. Ob er ihr kurzfristig aushelfen und 1.600 Euro auf ein Konto bei Western Union überweisen könne, will sie wissen. Andreas grübelt kurz und wählt dann ihre Handynummer.
Weder in Barcelona, noch bestohlen
Tatsächlich geht Martina selbst ans Telefon und ist recht erstaunt, als Andreas sie fragt, ob sie denn ihre Wertsachen wiederbekommen habe. Es stellt sich heraus, dass sie sich nicht in Barcelona aufhält, sondern wie gewohnt an ihrem Arbeitsplatz in Wien. Bestohlen worden ist sie auch nicht.
Ein klassischer Fall von Identitätsdiebstahl im Netz: Jemand hat sich in den E-Mail-Account von Martina gehackt und die Nachricht an ausgewählte Kontaktpersonen aus ihrem Umfeld gesendet – in der Hoffnung, sich eine stattliche Summe zu ergaunern.
Gehäufte Fälle von Cybercrime
Die Zahl von Betrugsdelikten wie diesem ist in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt. Die Fälle von Cybercrime häufen sich. Und sie spielen sich nicht nur im anonymen Darknet ab (das durch solche Vorfälle in Verruf gekommen ist), sondern auch im von uns allen genutzten Clearnet, das wir als „das Internet“ kennen. Im Jahr 2017 gab es laut einer Statistik des österreichischen Bundeskriminalamtes 16.804 Anzeigen zu Kriminalität im Netz – ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Wobei Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.
Dieser Artikel wurde aus den Mitteln des Verbraucherprogramms der Europäischen Union (2014 – 2020) gefördert.