Die Kunden dafür zu bestrafen, dass sie Interesse an einer Zeitschrift
gezeigt haben, funktioniert auch umgekehrt: nicht nur durch unverlangte
Zusendungen, sondern auch durch die Weigerung, ein bezahltes Abo zuzustellen.
„Konsument“-Leser Alfred J. muss, früher zumindest, ein echter „profil“-Fan
gewesen sein, war er doch bereit, für sein Studentenabo statt der normalen 37
Euro pro Jahr sage und schreibe 146,31 Euro zu bezahlen, nur um auf das Magazin
auch an seinem derzeitigen Studienort London nicht verzichten zu müssen. Im Mai
zahlte er den stolzen Betrag (für das Jahres-Abo plus Auslandsporto), und bis
Ende August wurden ihm die Hefte auch tatsächlich nach London zugestellt.
Dann machte Alfred J. einen Fehler: Er wagte umzuziehen. Die neue Adresse
teilte er dem hauseigenen Vertrieb umgehend mit, trotzdem erhielt er die
Zeitschrift nie wieder. Zahlreiche Urgenzen per E-Mail blieben schlicht
unbeantwortet. Schließlich erkundigte sich seine Mutter in Wien telefonisch –
und erfuhr, es gebe kein Auslandsservice für Studentenabos mehr, das (bezahlte!)
Abo sei daher eingestellt.
Auch „Konsument“, von Herrn J. alarmiert, hatte mit Anfragen wenig Glück.
Zwar stellte sich heraus, dass erst ab Mai 2003 keine Studentenabos mehr ins
Ausland verschickt werden (eine Begründung dafür war nicht in Erfahrung zu
bringen) – wieso aber Herr J. schon seit Ende August weder seine Hefte noch sein
Geld zurück bekommt, ließ sich nicht klären. Zweimal versprach das Aboservice,
das Rätsel zu lösen. Beide Male blieb der angekündigte Anruf allerdings
aus.