Etwa 25 Millionen ÖBB-Kunden benützen jährlich Fernzüge, rund 1,5 Millionen
fahren erste Klasse.
Kosten: deutlich höher
Die 1.-Klasse-Fahrkarte kostet, je nach Entfernung, etwa zwischen 100 (50 km)
und 55 Prozent (800 km) mehr als ein 2.-Klasse-Ticket. Auf kürzeren Strecken
wird die Fahrt in der ersten Klasse um bis zu 390 Prozent teurer.
Bei der ÖsterreichCard, der Jahresnetzkarte für Vielbahnfahrer, sind die
1.-Klasse-Varianten im Schnitt um etwa 30 Prozent teurer. So kostet
beispielsweise die Basis-Variante, die ÖsterreichCard Classic, in der 1.
Klasse-Version 2190 Euro (statt 1690)
Klassenwechsel kostet
Jederzeit kann gegen Bezahlung der Preisdifferenz von der zweiten Klasse in
die erste Klasse gewechselt werden. VorteilsCard-Fahrer kostet der
Klassenaufstieg pauschal 7 Euro – allerdings nur an Wochenenden und Feiertagen
und für Fahrten innerhalb Österreichs (sofern in der ersten Klasse Sitze frei
sind – dieses Upgrade ist nur im Zug möglich). Das hartnäckige Gerücht, man habe
bei vollen Zweite-Klasse-Waggons ein Recht, ohne Aufzahlung in die erste Klasse
zu wechseln, stimmt so nicht. Das liegt alleine im Ermessen des
Zugbegleiters. In vorbildlicher Weise haben die ÖBB die behindertengerecht
adaptierten neuen Erste-Klasse-Großraumwagen für Behinderte geöffnet: Inhaber
der VorteilsCard Spezial für Behinderte und der VorteilsCard Blind dürfen mit
2.-Klasse-Tickets für Fahrten innerhalb Österreichs die für Menschen im
Rollstuhl adaptierten Plätze in den neuen Erste-Klasse-Großraumwaggons benützen
und kostenlos eine Begleitperson mitnehmen.
Businessabteile mit Steckdose
Die viersitzigen Businessabteile in den neu gestalteten ÖBB-EC und
ÖBB-IC-Waggons können für eine Aufzahlung von 15 Euro (auf das 1.-Klasse-Ticket)
benützt werden: neben dem üblichen Erste-Klasse-Service und einem
Begrüßungsgetränk erlauben die Steckdose an jedem Platz und Arbeitsfläche für
Laptop oder Aktenstudium konzentriertes Arbeiten. Besitzer einer ÖsterreichCard
erster Klasse brauchen die 15 Euro Reservierungsgebühr nicht zu bezahlen. In den
entsprechend ausgerüsteten Zügen nach Polen und Ungarn kann man sich sogar die
alleinige Benützung sichern, wenn man 24 statt 15 Euro aufzahlt. In allen
anderen Zügen kostet diese Abgeschiedenheit ein kleines Vermögen: drei
1.-Klasse-Tickets sowie dreimal der 15 Euro-Aufpreis.
Extra-Service in Club-Lounges
Auf drei zentralen Bahnhöfen – Wien West, Wien Süd und Salzburg – gibt es
mittlerweile ÖBB-Club Lounges: In diesen Warteräumen der Zukunft kann sich der
Kunde erster Klasse in angenehmer Club-Atmosphäre, bei kostenlosen Getränken,
Knabbergebäck und vielen Zeitungen und Magazinen entspannt auf die Abfahrt des
Zuges einstimmen. Und die Fahrkarte kaufen: beim integrierten Ticketschalter, in
der Regel ohne Warteschlange, mit bestgeschultem freundlichem Personal, fühlt
sich der Bahnkunde tatsächlich wieder als König. Zutritt zu diesen Oasen der
Gastlichkeit haben neben Erste-Klasse-Reisenden die Inhaber einer
ÖBB-VorteilsCard Club oder einer ÖsterreichCard sowie Schlafwagen- und
Autoreisezugkunden.