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ÖBB - Um Klassen besser

Wer in der ersten Klasse fährt, zahlt mehr, genießt aber auch einige Vorteile. Behinderte können dies sogar ohne Aufpreis.

Komfort wird hier groß geschrieben

Breite Ledersitze, großzügig Platz für die Beine, leise rollende, klimatisierte Waggons und Holzapplikationen signalisieren Gediegenheit. Freundliche Zugbegleiter servieren Speisen und Getränke aus dem Speisewagen, bieten kostenlos Zeitungen und nehmen Wertsachen in Verwahrung. An den Fensterplätzen speisen Steckdosen den Laptop oder CD-Player, und spezielle Fensterscheiben optimieren den Handyempfang. Und die Platzreservierung ist selbstverständlich gratis.

Nicht alle Züge sind top

In den neuen Waggons der ÖBB-EC- und ÖBB-IC-Züge wird Zug fahren echt Klasse – erste Klasse.

Doch noch lange nicht alle Erste-Klasse-Waggons bieten diesen Standard. Es gilt auf den kleinen Unterschied zu achten: Nur wo das „ÖBB“ vor „EC“ oder „IC“ steht,  sind auch diese neuen Waggons drin – in allen anderen Zügen rollt noch altes Wagenmaterial. Von den 176 Erste-Klasse-Waggons haben die ÖBB bisher 48 erneuert. Auch gibt es in der ersten Klasse nur noch wenige Raucherabteile. Neue Großraumwaggons haben gar keine mehr. Ein weiteres letztes Raucher-Reservat sind die – teuren – Businessabteile (siehe dazu weiter unten).

Etwa 25 Millionen ÖBB-Kunden benützen jährlich Fernzüge, rund 1,5 Millionen fahren erste Klasse.

Kosten: deutlich höher 

Die 1.-Klasse-Fahrkarte kostet, je nach Entfernung, etwa zwischen 100 (50 km) und 55 Prozent (800 km) mehr als ein 2.-Klasse-Ticket. Auf kürzeren Strecken wird die Fahrt in der ersten Klasse um bis zu 390 Prozent teurer.

Bei der ÖsterreichCard, der Jahresnetzkarte für Vielbahnfahrer, sind die 1.-Klasse-Varianten im Schnitt um etwa 30 Prozent teurer. So kostet beispielsweise die Basis-Variante, die ÖsterreichCard Classic, in der 1. Klasse-Version 2190 Euro (statt 1690)

Klassenwechsel kostet

Jederzeit kann gegen Bezahlung der Preisdifferenz von der zweiten Klasse in die erste Klasse gewechselt werden. VorteilsCard-Fahrer kostet der Klassenaufstieg pauschal 7 Euro – allerdings nur an Wochenenden und Feiertagen und für Fahrten innerhalb Österreichs (sofern in der ersten Klasse Sitze frei sind – dieses Upgrade ist nur im Zug möglich). Das hartnäckige Gerücht, man habe bei vollen Zweite-Klasse-Waggons ein Recht, ohne Aufzahlung in die erste Klasse zu wechseln,  stimmt so nicht. Das liegt alleine im Ermessen des Zugbegleiters. In vorbildlicher Weise haben die ÖBB die behindertengerecht adaptierten neuen Erste-Klasse-Großraumwagen für Behinderte geöffnet: Inhaber der VorteilsCard Spezial für Behinderte und der VorteilsCard Blind dürfen mit 2.-Klasse-Tickets für Fahrten innerhalb Österreichs die für Menschen im Rollstuhl adaptierten Plätze in den neuen Erste-Klasse-Großraumwaggons benützen und kostenlos eine Begleitperson mitnehmen.

Businessabteile mit Steckdose

Die viersitzigen Businessabteile in den neu gestalteten ÖBB-EC und ÖBB-IC-Waggons können für eine Aufzahlung von 15 Euro (auf das 1.-Klasse-Ticket) benützt werden: neben dem üblichen Erste-Klasse-Service und einem Begrüßungsgetränk erlauben die Steckdose an jedem Platz und Arbeitsfläche für Laptop oder Aktenstudium konzentriertes Arbeiten. Besitzer einer ÖsterreichCard erster Klasse brauchen die 15 Euro Reservierungsgebühr nicht zu bezahlen. In den entsprechend ausgerüsteten Zügen nach Polen und Ungarn kann man sich sogar die alleinige Benützung sichern, wenn man 24 statt 15 Euro aufzahlt. In allen anderen Zügen kostet diese Abgeschiedenheit ein kleines Vermögen: drei 1.-Klasse-Tickets sowie dreimal der 15 Euro-Aufpreis.

Extra-Service in Club-Lounges

Auf drei zentralen Bahnhöfen – Wien West, Wien Süd und Salzburg – gibt es mittlerweile ÖBB-Club Lounges: In diesen Warteräumen der Zukunft kann sich der Kunde erster Klasse in angenehmer Club-Atmosphäre, bei kostenlosen Getränken, Knabbergebäck und vielen Zeitungen und Magazinen entspannt auf die Abfahrt des Zuges einstimmen. Und die Fahrkarte kaufen: beim integrierten Ticketschalter, in der Regel ohne Warteschlange, mit bestgeschultem freundlichem Personal, fühlt sich der Bahnkunde tatsächlich wieder als König. Zutritt zu diesen Oasen der Gastlichkeit haben neben Erste-Klasse-Reisenden die Inhaber einer ÖBB-VorteilsCard Club oder einer ÖsterreichCard sowie Schlafwagen- und Autoreisezugkunden.

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