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Milch, Rahm, Obers: markante Preissteigerungen seit Sommer - Butter 30 bis 40% teurer

Kurz vor der Adventzeit schnalzen die Preise für Milchprodukte in die Höhe. Die Bauern haben fast nichts davon.

In den letzten Monaten wurden Milch, Butter und andere Milchprodukte um bis zu 40 Prozent teurer, haben unsere Marktbeobachter festgestellt. Die Preissteigerung gilt vor allem für Billigprodukte, in erster Linie die Eigenmarken der Handelsketten, während bei Bio-Produkten keine markanten Preisausschläge festzustellen waren.

Preise gleichzeitig angehoben

Erstaunlich ist die Gleichförmigkeit des Marktes: Alle großen überregionalen Handelsketten haben die Preise in nahezu gleichem Ausmaß angehoben. Am stärksten langten sie bei Butter zu – hier gab es zwischen Juli und Oktober Preissteigerungen von 30 bis 40 Prozent:

  • Hofer, Lidl, Penny und Merkur begnügten sich mit etwa 30 Prozent.
  • Billa und Spar erhöhten um 40 Prozent.

Die Steigerungen betragen

  • bei Vollmilch rund 12 Prozent
  • bei Schlagobers 16,5 Prozent;
  • bei Sauerrahm wurden Spitzenwerte von 22 Prozent erreicht.

MPreis hielt sich zurück

Auffallend ist, dass der Tiroler Regionalanbieter MPreis diese Preiserhöhungen zumindest bis Ende Oktober nicht mitmachte. Die Preise für die meisten Milchprodukte blieben dort unverändert.

Erklärung für überfallsartige Preispolitik

In der Branche hat man eine Erklärung für die überfallsartige Preispolitik parat. Die EU habe gezielte Marktentlastungsmaßnahmen ergriffen. So wurden über 350.000 Tonnen Magermilchpulver aus dem Markt genommen. Und Mitte Juli wurde eine Milchreduktionsbeihilfe beschlossen. Jeder Bauer enthält zwischen Oktober und Dezember 14 Cent pro nicht angeliefertem Kilogramm Milch.

Bauern profitieren kaum vom höheren Preis

Wieviel des Mehrpreises tatsächlich bei den Milchbauern ankommt, ist allerdings ungewiss. Fürs erste hat sich der Auszahlungspreis an die Bauern jedenfalls kaum bewegt, wie aus dem AMA-Bericht hervorgeht. Im September 2016 lag der Auszahlungspreis schätzungsweise bei 29,90 Cent/kg, kaum verändert zum Vormonat. Im Jahr davor lag der Milchpreis noch bei fast 33 Cent, das ist etwa 10 Prozent höher als zuletzt.
 

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