Konsumenten legen zunehmend Wert auf heimische Nahrungsmittel. Doch woher ein Lebensmittel stammt, ist oft nicht leicht zu erkennen.
Intensives Etikettenstudium
„Nicht der Preis ist das wichtigste Entscheidungskriterium beim Lebensmitteleinkauf, sondern die österreichische Herkunft“, heißt es im Lebensmittelbericht 2008 des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Keine Frage: Lange Transportwege mindern die Qualität empfindlicher Produkte. Was aus der näheren Umgebung stammt, hat eindeutig bessere Chancen auf Frische. Und natürlich sprechen auch ökologische Gründe für heimische Lebensmittel. Doch zu erkennen, woher ein Produkt stammt, ist mitunter gar nicht so einfach. Und oft ist es sogar bei verpackten Lebensmitteln, die wesentlich genauer gekennzeichnet sind als lose angebotene Ware, trotz intensiven Etiketten-Studiums kaum möglich.
Selten verpflichtend
Herkunftsangaben sind nur bei manchen Lebensmitteln verpflichtend. Rohe Eier zählen dazu. Auf ihre Schale muss ein Zahlen- und Buchstabencode gestempelt werden, aus dem unter anderem die Haltungsform der Legehennen (0: Bioware, 1: Freilandhaltung, 2: Bodenhaltung, 3: Käfighaltung) und das Herkunftsland (AT: Österreich, DE: Deutschland, IT: Italien ...) hervorgeht. Bei Rindfleisch sind Herkunftsangaben ebenfalls vorgeschrieben. Erfolgen Geburt, Aufzucht und Mast des Tieres in nur einem Land (etwa in Österreich), darf das Fleisch dementsprechend (mit „Herkunft: Österreich“) gekennzeichnet werden.
Andernfalls sind unter anderem die Angaben "geboren in ...", "gemästet in ...", "geschlachtet in ...", "zerlegt in ..." Pflicht. Die Regelung gilt für frisches sowie für tiefgekühltes Rindfleisch. Bei frischem oder tiefgefrorenem Fisch, Krusten- und Weichtieren und darüber hinaus noch bei Räucherfisch, getrockneten, gesalzenen oder in Salzlake eingelegten Produkten ist zunächst die Produktionsmethode anzugeben.