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Irrtum bei Internet-Bestellung - Irrtümlich geklickt

Ein Mausklick zu viel kann ein paar tausend Schilling mehr bedeuten

Herr und Frau Järvenpää begeistern sich für Kultur und sind im finnischen Vantaa daheim. Herr Järvenpää hatte im Internet zwei Karten für einen Ballettabend in der Wiener Staatsoper bestellt.

Um 8400 Schilling teurer. Unmittelbar danach erhielt Herr Järvenpää eine Bestätigung der Bestellung: „Sie haben ... über unsere Website Karten im Wert von 12.600 Schilling erworben“, hieß es im E-Mail des Wiener Internet-Kartenbüros. Opernkarten sind bekanntlich nicht billig. Doch der exorbitante Betrag schien Herrn Järvenpää doch etwas überhöht. Nach einigen E-Mails zwischen Wien und Vantaa stellte sich heraus: Herr Järvenpää hatte irrtümlich ein Abo geordert, das acht Karten umfasste. Tatsächlich hätte er nur 4200 Schilling zu zahlen gehabt. 

Sprachbarrieren im vereinten Europa. Herr Järvenpää ist der deutschen Sprache durchaus mächtig. Doch das Kürzel „Abo“ hatte er nicht richtig deuten können. Er entschuldigte sich und bat um Rückbuchung seiner Bestellung. Die wurde ihm auch zugesagt. Trotzdem wurden 12.600 Schilling vom Kreditkartenkonto abgebucht.

Vertröstet. Im November waren Herr und Frau Järvenpää in Wien beim Ballettabend. Die Laune war jedoch getrübt. Frau Järvenpää hatte sich ins Kartenbüro bemüht und gefragt, wann endlich die Differenz von 8400 Schilling rücküberwiesen würde. „Mein Gott, das kann dauern“, hieß es. Es sollte noch länger dauern…

Internationales Netzwerk für Konsumenten. Als im Juni noch immer kein Geld aus Wien eingelangt war, wandte sich Herr Järvenpää an das Europäische Verbraucherzentrum in Helsinki. Diese Beratungsstellen gibt es in jedem EU-Land. Dorthin können sich Konsumenten bei Problemen mit einer Firma in einem anderen EU-Staat wenden. So müssen sie nicht in einer fremden Sprache über tausende Kilometer hinweg reklamieren.

Neue Regeln für den Internet-Kauf. Die finnischen Kollegen baten um unsere Hilfe. Und anscheinend zeigt es Wirkung, wenn eine Stelle „vor Ort“ interveniert. Mitte August hatte Herr Järvenpää endlich sein Geld. Demnächst soll übrigens eine neue EU-Richtlinie zum Einkauf im Internet umgesetzt werden. Darin ist auch ein Korrekturmodus vorgesehen. Damit man nicht durch einen unbedachten Mausklick gleich um ein paar tausend Euro ärmer wird.

Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert.

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