Wind, Sand und Sterne: Viel Sonne auch im Oktober, immer noch warme Temperaturen und vor dem Balkon die Weite des Atlantiks. Es sollte eine Familienreise werden – Mutter, Tochter und zwei Enkerl. Eine Woche Erholung auf der Vulkaninsel Fuerteventura auf den Kanaren. Reiseveranstalter ist die LMX Touristik in Leipzig. Sicherheitshalber schließt Frau Grüner eine Reiseversicherung ab (Storno- und Reiseabbruchschutz). Anbieter ist die HanseMerkur AG in Hamburg. Vier Polizzen kosten insgesamt 196 Euro.
LMX Touristik/ HanseMerkur/Opodo - Ohne Stornobestätigung keine Auszahlung
Stornoversicherung: Kunden zahlen voll und bekommen dann kein Geld.
Corona-positiv
Frau Grüner: „Leider konnte ich die Reise nicht antreten, da ich positiv auf Covid getestet wurde. Ich habe dies dem Reiseveranstalter sofort mitgeteilt und ersucht, die Reise für mich zu stornieren (für die drei anderen Teilnehmer blieb die Reise aufrecht).“ Laut LMX Servicecenter sollte dies ok gehen, eine Teilstornierung.
Ohne Stornierung keine Rückvergütung
Frau Grüner informiert auch ihre Reiseversicherung. Die teilt ihr mit, dass sie eine vollständige Stornokostenrechnung benötigen. LMX wiederum teilt der Kranken mit, dass sie keine ausstellen kann. Denn laut Auskunft des Hotels seien die Gäste ja gekommen. Stimmt und stimmt nicht. Drei von vier sind gekommen. Ohne Stornierung keine Rückvergütung. - Wir vom VKI intervenierten bei der Versicherung und konnten die Auszahlung erwirken.
Schwarzes Schaf ist Opodo
Mag. Maria Semrad, die den Fall betreut: „Die Konsumenten stornieren vor Antritt der Reise und müssten z.B. 80 Prozent des Preises an den Veranstalter zahlen, den Rest aber zurückbekommen. Nun sehen wir in unserer Beratung immer wieder, dass der Veranstalter die offenen 20 Prozent nicht zurückzahlt und auch keine Stornobestätigung ausstellt. Und ohne die zahlt auch die Versicherung nicht. Wir haben das mittlerweile ziemlich häufig. Schwarzes Schaf ist da besonders Opodo im Zusammenspiel mit der Europ Assistance. Die Kunden zahlen voll und bekommen dann gar kein Geld. Und das sollte nicht sein, weil die Versicherung nicht billig ist.“
Betreut hat den Fall ...
... Mag. Maria Semrad, Juristin in unserem Beratungszentrum.
Semrad: "Ich empfehle: Stornieren sie in so einem Fall möglichst schnell und holen sie sich eine ärztliche Bestätigung für die Erkrankung. Je länger man das Stornieren hinauszögert, desto größer sind die Probleme bei der Rückforderung von Versicherung und Reiseveranstalter.“
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