Hier die Liste der Leserbriefe, die wir in KONSUMENT 4/2022 veröffentlicht haben. Sollte sich ein Leserbrief auf einen konkreten Artikel beziehen, dann finden Sie ihn auch bei diesem Artikel.
Leserbriefe 4/2022
Amazon, Autoreisezüge, Dyson, Red Bull, Lenovo, Post, Pampers, Strom- und Gaspreise ... unsere Leser berichten. - Ihre Meinung ist uns wichtig!
Amazon: Verschlungene Transportwege 4/2022
Wunsch ans Christkind
Ich habe bei Amazon eine mobile HDD-Festplatte bestellt, die laut Amazon zu diesem Zeitpunkt „auf Lager“ war. Umso überraschter war ich, dass dieses Produkt durch halb Europa reiste. Es ging von Barcelona (Spanien) nach Witten in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und von dort (Überraschung!) nicht nach Österreich, sondern noch nach Psary in Schlesien (Polen) und dann ins nahe gelegene Bedzin in Polen. Von dort erst ging es (wahrscheinlich auch per Lkw) nach Österreich.
Ich betrachte den Hinweis „auf Lager“ insofern als irreführend, als man als Konsument annehmen könnte, dass damit ein Lager in Österreich gemeint ist und nicht in Spanien. Als Abhilfe sollten alle Versandhändler verpflichtet werden, auf ihren Homepages neben dem Hinweis „auf Lager“ auch bekannt zu geben, wo sich dieses Lager befindet, damit die potenziellen Käufer sich auch nach ökologischen Grundsätzen – zumindest grob – bezüglich der Lieferroute orientieren können.
Eine verpflichtende Angabe des ökologischen Fußabdrucks (CO2) für den Versand ist wahrscheinlich ein „Wunsch ans Christkind“.
Mag. Harald Vertneg
E-Mail
Autoreisezüge 3/2022
Lesen Sie hier den dazugehörigen Artikel: Autoreisezüge 3/2022
Keine Familienautos
Zu dem Artikel über Autoreisezüge möchte ich anmerken, dass leider keine Busse verladen werden, auch nicht bei einer persönlichen Anfrage am Ticketschalter. Als fünfköpfige Familie mit vierbeinigem Freund und am Land lebend, sind wir mit einem VW-Bus unterwegs. Wir wollten heuer im Sommer mal nicht durch ganz Deutschland fahren, sondern umweltfreundlich mit der Bahn. Schade, Familienautos sind im Autoreiseplan nicht vorgesehen!
Sonja Konrad
E-Mail
Wien–Hamburg
An sich ist der Artikel über Autoreisezüge informativ. Sie erwähnen aber mit keinem Wort, dass es seit geraumer Zeit keine Autoreisezüge mehr von Wien nach Hamburg gibt. Dass die ÖBB eine Millionenstadt wie Wien links liegen lässt, ist für mich unverständlich. Noch dazu, wo zahlenmäßig die meisten Berufstätigen und Studenten aus Deutschland kommen und diese Nachtverbindung sicher immer gut gebucht war.
Der Slogan „Weg von der Straße, hin zur Bahn“ im Sinne des Umweltgedankens wird da karikiert, und man hört auch keinen Aufschrei, insbesondere im Verkehrsministerium.
Ich habe jedenfalls meinen Urlaub im hohen Norden Deutschlands deswegen storniert, denn ich möchte weiterhin lange Strecken umweltfreundlich zurücklegen. Und mit dem Auto von Wien nach Innsbruck zu fahren, um dort den Autoreisezug nach Hamburg besteigen zu können, ist ja wohl eher unrationell.
Gerhard Neubauer
E-Mail
Dyson: Handstaubsauger 4/2022
Elektroschrott
Über die Nachhaltigkeit von Produkten wird in der Zeitschrift KONSUMENT erfreulicherweise viel berichtet. Von einem Negativbeispiel kann ich Ihnen berichten.
Vor fünf Jahren kaufte ich einen Dyson-Handstaubsauger, bei dem nun der Akku nicht mehr funktioniert. Ich habe den Staubsauger zu meinem Elektrohändler gebracht mit der Bitte um Akku-Tausch. Nach längerer Zeit erhielt ich die Nachricht, dass der Akku trotz intensiver Bemühungen des Händlers nicht mehr lieferbar sei und ich solle einen neuen Staubsauger kaufen.
Mein Staubsauger ist also nach 5 Jahren ein Fall für den Elektroschrott. Wohl nicht besonders umweltfreundlich, oder? Da ein Handstaubsauger gerade für kleinere Säuberungen zwischendurch sehr praktisch ist, möchte ich aber nicht darauf verzichten. Ich werde mir daher ein neues Gerät kaufen, aber sicher nicht von Dyson.
Herbert Steinlechner
Jenbach
Geräte ohne On/Off-Schalter 4/2022
Ungereimtheiten
Beim Thema Strom sparen gibt es ein paar Ungereimtheiten: Es heißt immer, man muss bei kleinen Dingen beginnen, wenn man z.B. Umweltschutz oder Klimapolitik ernst nimmt! Aber wie steht es mit dem Konsum moderner Medien? Es ist unbestritten, dass man der Umwelt zuliebe Strom sparen muss. Wenn die Ersparnis für den Einzelnen auch gering erscheinen mag – hochgerechnet auf das ganze Land der Fernsehzuschauer, Internet- und PC-Nutzer kommt ordentlich etwas zusammen.
Bei der Frage nach den Stromkosten kann man leicht den Überblick über die Verbraucher verlieren. Der Fernseher läuft mehrere Stunden, das Radio ebenfalls, und Smartphones, Tablets sowie PCs verdrängen sogar die Zeitungen zunehmend. Alles verbraucht Strom, während und auch noch nach der Nutzung! Auch wenn die Geräte als Einzelposten in der Stromrechnung nicht wirklich auffallen, sorgt ein massenhafter Stand-by-Betrieb von mehreren Stunden bei z.B. ein paar Millionen Fernsehern doch für enorm hohe Energiekosten. Weil TV, HiFi-Anlage, Konsole, Schnurlos-Telefon, Router, E-Herd, Mikrowelle, Kaffeeautomat und Drucker zu Hause „nie ganz“ ausgeschaltet werden, summiert sich deren Stromverbrauch.
Aber ganz ehrlich, muss das jeweilige Gerät ständig eingeschaltet sein („Stand-by“)? Die neuen Fernsehgeräte lassen sich übrigens gar nicht mehr abschalten. Welchem kranken Gehirn ist denn das eingefallen? Als einzige Möglichkeit bleibt einem nur das Steckerherausziehen, wenn man Strom sparen oder das Gerät vom Netz nehmen will.
Meine zweite Frage betrifft die Designer: Warum müssen die diversen Elektrogeräte monochrom beschriftet sein? D.h., schwarze Geräte sind schwarz, weiße weiß und graue grau beschriftet, sodass man die einzelnen Schalter und Knöpfe nicht unterscheiden kann, weil sie außerdem oft noch dazu sehr klein sind und bei jedem Gerät anders aussehen können. Will man gar alle Nutzer – Alt und Jung – zwingen, alle Geräte ständig am Netz hängend und per Handybedienung zu nutzen?
Mag. A. Bürger
E-Mail
Greenwashing: Red Bull 2/2022
Lesen Sie hier den dazugehörigen Artikel: Greenwashing: Red Bull 2/2022
Leidiges Thema
Red Bull und die Umwelt ist wirklich ein leidiges Thema und ich finde es sehr wichtig, dass KONSUMENT dieses aufgreift. Andere, auf Werbeeinnahmen angewiesene Printmedien können sich kaum eine kritische Berichterstattung erlauben.
Als Plogger (müllsammelnder Jogger) kann ich nur bestätigen, dass mit Abstand die meisten weggeworfenen Dosen aus dem Hause Red Bull stammen. Diesbezüglich habe ich auch schon mit der Firma mehrmals Kontakt aufgenommen, jedoch immer die gleichen nichtssagenden Antworten erhalten.
Nebenbei betrifft auch das Hauptthema der Februar Ausgabe von KONSUMENT (Skitouren: Boom zulasten der Umwelt 2/2022) Red Bull: Die oft unglaublich spektakulären Bilder und Videos von Outdoor-Risikosportarten animieren viele zur Nachahmung, oft ohne Rücksicht auf unberührte Naturräume. Zudem wäre interessant, wie die Umweltschutz-Standards bei diesen Produktionen aussehen.
Gerhard Bleimschein
Gunskirchen
Lenovo Österreich: Notebook-Reparatur 4/2022
Ergebnislos
Mitte Oktober 2021 habe ich Lenovo Österreich kontaktiert, wegen der Reparatur eines Notebooks. Daraufhin hat sich die Firma Medion aus Deutschland gemeldet und um die Zusendung des Notebooks ersucht, um einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Eine maximale Reparaturdauer von 15 Tagen wurde mir zugesichert. Die vereinbarte Summe habe ich eingezahlt und ab 3.11.2021 sollte dann die Reparatur starten.
Am 21.11. habe ich nachgefragt, weil ich bis dahin keine Information erhalten hatte. Man teilte mir mit, dass ein Ersatzteil verspätet sei! Am 7.12. habe ich dann wieder um eine Statusmeldung gebeten, da ich bis dahin wieder nichts gehört hatte. Jetzt teilte man mir mit, dass ein Techniker krank sei und ich noch ein wenig Geduld haben möge! Daraufhin habe ich zurückgeschrieben, dass es wichtig wäre, die Sache vor Weihnachten abzuschließen. Das Notebook war als Weihnachtsgeschenk gedacht gewesen!
Dann wieder keine Information bis 3.1.2022. Daraufhin habe ich gebeten, den Vorgang zu beenden, das Geld zurückzuüberweisen und das Notebook unrepariert zurück zusenden! Beides ist inzwischen auch geschehen.
Paul Suntinger
E-Mail
Pampers: Baby-Dry Windeln 4/2022
Versteckte Preiserhöhung
Beim Einkauf diese Woche habe ich verwundert fest gestellt, dass die Pampers Baby-Dry-Packung kompakter wirkt. Zufällig hatten wir zu Hause noch die Vorgänger-Packung. Siehe da, die Packung wurde um 50 Cent verbilligt, aber nun sind statt 31 nur mehr 26 Windeln darin (vorher 8,99 für 31 Stück, nun 8,49 EUR für 26 Stück).
Es spricht nichts dagegen, wenn mal der Preis steigt. Jeder Kunde kann sich ja frei entscheiden, dieses Produkt zu kaufen. Aber diese Form der versteckten Preiserhöhung halte ich für unnötige Trickserei. Auch der Umweltaspekt spielt schließlich eine Rolle – kaum weniger Plastik, aber man muss öfter nachkaufen.
Erik Gruber
Amstetten
Post Express 4/2022
Vor Weihnachten ist immer
Wahrscheinlich bin ich nicht die Erste, die sich über Post Express (vormals EMS, Anm.) beschwert. Ich muss meinem Ärger Luft machen, weil mir das jetzt schon zum zweiten Mal passiert ist: Eine Sendung, die von der Empfängerin dringend am nächsten Tag bis Mittag gebraucht wird, kommt am über nächsten Tag um 16 Uhr an.
Die Post lehnt die Rückerstattung der Beförderungskosten ab und veräppelt mich mit folgender Begründung: „Laut den geltenden AGB erhöht sich die Abgabefrist für Express-Sendungen um das Doppelte, wenn die Verzögerung auf eine erhebliche Zunahme des Postverkehrs, etwa vor Weihnachten, zurückzuführen ist.“
Aufgabedatum war nicht etwa der 20. Dezember, sondern der 29. November. „Vor Weihnachten“ ist auch im Juli oder im Oktober. Post Express heißt also: Den saftigen Mehrbetrag zahlen; zugestellt wird dann, wenn es der Post genehm ist, nicht wie versprochen am nächsten Tag bis 13 Uhr.
Maria Andorfer
E-Mail
Strom- und Gaspreise 2/2022
Lesen Sie hier den dazugehörigen Artikel: Strom- und Gaspreise 2/2022
Vielseitige Probleme
Danke für den Artikel und den für Laien guten Überblick über die Preisbildung! Es stimmt, es ist 20 Jahre gut gegangen mit der Liberalisierung, aber war es wirklich schlau, ein für die gesamte Bevölkerung so (überlebens-)wichtiges Gut wie Strom und Gas von den Spekulationen am „Markt“ abhängig zu machen?
Bis heute sind die Netzpreise aus gutem Grund staatlich geregelt, weil es auch um wichtige Infrastruktur und Versorgung geht, Regulationsbehörden können indirekt damit auch die Gewinne der Netzversorger steuern. Energielieferant konnte und kann fast jeder werden – und genauso schnell auch Insolvenz anmelden, auf Kosten Tausender, die plötzlich ohne Energieversorger dastehen.
Der Großteil der Österreicher muss aus meiner Sicht heuer noch mit Preissteigerungen um über 20 Prozent auf den Gesamtpreis rechnen (inkl. Rabatt auf die Ökostromabgaben), die Auswirkungen auf die Inflation und die dadurch entstehenden Probleme bei der Armutsbekämpfung werden die Politik vielseitig beschäftigen.
An den Börsen geht es um Angebot und Nachfrage, das stimmt – aber immer schon haben Börsen gecrasht und große wirtschaftliche Probleme ausgelöst. Wollen wir das wirklich auch bei Gas und Strom laufend erleben?
Robert Limberger
Leonding