Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Sushi mit Wasabi. Doch die grüne Paste ist in Wahrheit simpler Kren, der mit Farbe aufgepeppt wurde, um einen auf japanisch zu machen. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Sushi mit Wasabi. Doch die grüne Paste ist in Wahrheit simpler Kren, der mit Farbe aufgepeppt wurde, um einen auf japanisch zu machen. |
Yaoyao Lachs Maki mit Wasabi: Auf der Verpackung des Produktes wird Wasabi als Zutat angeführt. (Bild: U. Romstorfer/VKI)
Yaoyao Lachs Maki mit Wasabi: Die Zutatenliste zeigt, dass kein Wasabi sondern Kren (Meerrettich) enthalten ist. Für das Grün sorgt unter anderem Tartazin (E 102), ein problematischer Azofarbstoff. (Bild: U. Romstorfer/VKI)
Das steht drauf: Yaoyao Lachs Maki mit Wasabi
Gekauft bei: Interspar
Eine Sushi-Box von Interspar, in die 4 Stück Sushi und 6 Maki geschlichtet sind. Fast 10 Euro kostet die Packung und natürlich enthält sie auch das, was zu diesem Essen einfach dazugehört: einen Klecks Wasabi. Dieser japanische Meerrettich oder Wassermeerrettich ist grün und ein in der japanischen Küche beliebtes scharfes Gewürz. Nach Europa kommt Wasabi vor allem als Pulver in Gläsern und Dosen oder als Paste in kleinen Tuben. Frisch importierte Wurzeln, die ähnlich wie unser Kren aussehen, gibt es nur in Spezialgeschäften zu kaufen.
Obwohl auf der Zutatenliste der Yaoyao Lachs Maki von Interspar Wasabi als Zutat angeführt ist, steckt etwas ganz anderes drin, nämlich ein billiges Surrogat. Weil echter Wasabi viel kostet, gibt es schon seit Ende der Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts einen preiswerten Wasabi-Ersatz. Herkömmlicher Kren oder ein Kren-Senf-Gemisch wird mit Chlorophyll, Spirulina (Blaualgen) oder künstlichen Farbstoffen einfach grün eingefärbt.
So auch bei Yaoyao. „Wasabi: 80 % Meerrettich (Kren), Senfpulver, Tapiokastärke, Vitamin C, Farbstoff (E 102, E 133)“ vermerkt die Zutatenliste. Wenn Wasabi draufsteht, obwohl nur gefärbter Kren drinsteckt, ist das schlicht irreführend und daher verboten. Dazu kommt: Für ein sattes Grün sorgt hier neben Brillantblau (E 133) ausgerechnet Tartrazin (E 102). Dieser Stoff gehört zu den sogenannten Azofarbstoffen, die von Experten als problematisch eingestuft werden. Produkte, die Tartrazin enthalten, müssen daher mit einem Warnhinweis versehen sein: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“ Davon ist bei Yaoyao aber nichts zu lesen.
Angeben mit etwas, das gar nicht drinsteckt, und etwas verschweigen, zu dessen Angabe man gesetzlich verpflichtet ist: ein bisschen viel auf einmal für ein relativ einfaches Produkt, das hauptsächlich aus rohem Fisch und gesäuertem Reis besteht! Wie Yaoyao im Vergleich mit anderen Produkten abgeschnitten hat, können Sie übrigens in unseremSushi - Den Keimen auf der Spur nachlesen, der in KONSUMENT 12/2014 erschienen ist.
Auch in diesen Produkten sind Azofarbstoffe:
Reaktion der Firma Spar, die das Sushi von Yaoyao verkauft:
„Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben uns auf den Deklarationsfehler bei den Yaoyao Lachs Maki aufmerksam zu machen. Sie haben damit vollkommen Recht. Wir haben die Sache umgehend geprüft und dazu vom Hersteller eine Stellungnahme angefordert. Es handelt sich dabei um keine absichtliche Irreführung, sondern um einen Fehler und ein ,Nicht-Wissen‘ der ausführenden Mitarbeiter.
Die bei den Lachs Maki verwendete Zutat wird von der Firma Yaoyao nicht selber hergestellt, sondern von einem Unternehmen zugekauft, das dieses Produkt selber als ,House Wasabi‘ deklariert hat. Die Bezeichnung wurde von Yaoyao auch so übernommen.
Sowohl die Firma Yaoyao als auch der Vorlieferant sind über diesen Fehler informiert. Auch wir haben unverzüglich die Änderung der Daten veranlasst. Ab heute sind sämtliche Texte und Inhaltsstoffe korrekt angeführt.“
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
17. November 2014
Wir meinen: Schön, dass Spar auf unsere Kritik so schnell reagiert hat. Wir sehen bei nächster Gelegenheit nach, ob jetzt alles passt.
Wer erwartet beim "Rio Mare Thunfisch-Pesto mit Pistazien und Zitrone" vor allem grüne Bohnen? Auf diese überraschende Hauptzutat laut Zutatenliste findet sich kein Hinweis auf der Verpackungsvorderseite.
„Just veg! Vegan Spread Plain“ gibt sich als Aufstrich auf Basis von Mandelprotein aus. Doch der Hauptbestandteil ist Kokosnussfett. Und warum klebt der Aufstrich am Deckel?
Die abgebildeten Thunfisch-Filetstückchen suchen Konsument:innen in den „Billa Genusswelt Grüne Oliven mit Thunfisch“ vergeblich. Stattdessen handelt es sich bei der Füllung der Oliven um Fischpaste aus Thunfisch und Sardellen.
"Billa immer gut Forellenfilet geräuchert" wirbt mehrfach mit Österreichbezug. Die Forellen werden in Oberösterreich geräuchert, stammen aber aus italienischer Aquakultur.
Nicht stimmig: das Bild der Gebirgsfluss-Idylle.
Shrinkflation beim Tiefkühlfisch! Iglo hat den "Atlantik Lachs" stillschweigend verteuert. Für den gleichen Preis und in gleich großer Verpackung erhalten Konsument:innen jetzt 30 Gramm weniger Fisch.
„Billa immer gut Party Garnelen“ – bei dieser Party fehlt die Hälfte! Die Verpackung könnte doppelt so viele Garnelen enthalten. Mogelpackung-Alarm und ein Bild auf der Verpackung mit weit hergeholter Südsee-Idylle?
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