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Ein Becher Bio Mandel Natur Joghurtersatz der Marke Vermondo mit groß abgebildeten Mandeln.
Bild: VKI/Konstantinoudi

Vemondo Bio Mandel Natur Joghurtersatz: Unpassender Serviervorschlag 

Auf einem Becher mit Joghurtersatz sind Mandeln abgebildet. Der nebenstehende Hinweis „Serviervorschlag“ verärgert Konsument:innen. In vielen Fällen sind solche Hinweise bei Lebensmitteln nutzlos.   

Diesmal im Lebensmittel-Check: 

Am Becher des „Vemondo Joghurtersatz“ werden die Zutaten Mandeln in unverarbeiteter Form, also ganz und geschnitten, dargestellt. Die nebenstehende Bezeichnung „Serviervorschlag“ ist entbehrlich und bringt Konsument:innen keinerlei Mehrwert. 

Das steht drauf: Vemondo Bio Mandel Natur Joghurtersatz  

Gekauft bei: Lidl 

Das ist das Problem   

„Der Serviervorschlag am Etikett ist absolut unnötig: Es werden ganze und halbe Mandeln abgebildet.“, ärgert sich Herr C., der uns auf dieses Produkt aufmerksam gemacht hat. In gestürzter Schrift und dementsprechend schwer lesbar, steht „Serviervorschlag“ neben den abgebildeten Mandeln.  

Was bedeutet „Serviervorschlag“? 

Diese Bezeichnung ist ein lebensmittelrechtlich nicht definierter Begriff. Hersteller fügen diese Anmerkung freiwillig und im eigenen Interesse hinzu. Hintergrund: Falls die Schauseite der Verpackung andere oder zusätzliche Lebensmittel abbildet, soll die Bemerkung „Serviervorschlag“ darauf hinweisen, dass das Produkt diese nicht enthält. So können beispielsweise auf einer Müsliverpackung außer dem Müsli in einer Schüssel auch Joghurt und Früchte abgebildet sein. Der Anbieter will in diesem Fall vermeiden, dass ihm Verbrauchertäuschung vorgeworfen wird, falls jemand die Abbildung fälschlicherweise so deutet, als sei im Produkt Joghurt enthalten. 

„Serviervorschlag“ abserviert 

Tatsächlich wirken solche Serviervorschläge auf Konsument:innen irritierend und nutzlos. Auch die deutsche Verbraucherzentrale hat im Jahr 2023 bei einem Marktcheck festgestellt: Der Hinweis „Serviervorschlag“ kommt mitunter ganz ohne Bezug auf das jeweilige verpackte Lebensmittel daher, ist in Minimalgröße gehalten und auf der Packung schlecht auffindbar. Der Marktcheck berichtet etwa von Fruchtabbildungen als Serviervorschlag, obwohl es sich um aromatisierte Lebensmittel handelt. Oft entsprechen die Abbildungen auch nicht dem tatsächlichen Aussehen nach Zubereitung, wie wir beispielsweise 2023 bei der Lasagne von S-Budget berichtet haben: S-Budget Lasagne Bolognese: enttäuschendes Ergebnis | KONSUMENT.AT  

Nutzloser Hinweis 

Abgebildete Mandeln und der Hinweis "Serviervorschlag" auf einem Becher Mandel Joghurtersatz von Vermondo.
Ein in diesem nutzloser Serviervorschlag. Bild: VKI/Konstantinoudi

Häufig enthält das Produkt abgebildete Zutaten gar nicht oder es werden unverarbeitete Hauptzutaten auf der Verpackung präsentiert. Ein Beispiel hierfür ist auch der Vemondo-Joghurtersatz.  

Eine im Jahr 2015 vom Projekt Lebensmittelklarheit (ein Projekt der deutschen Verbraucherzentralen) in Auftrag gegebene repräsentative Studie ergab, dass der Hinweis „Serviervorschlag“ die Erwartungen der Verbraucher:innen an die Zutaten eines Lebensmittels kaum ändert. Tatsächlich fassen Verbraucher:innen den Hinweis wörtlich auf, weiß die Verbraucherzentrale.  

Auf den ersten Blick verständlich 

Aufmachungen von Lebensmittelverpackungen sollten für Verbraucher:innen auf den ersten Blick verständlich sein. Abbildungen dürfen unter anderem keine falschen Erwartungen über Zutaten oder bestimmte Zusammensetzungen wecken. Der Hinweis „Serviervorschlag“ ist bei vielen Lebensmitteln entbehrlich, da er keinerlei Klarheit hinzufügt.  

Reaktion von Lidl 

Die Firma Lidl informiert über die freiwillige Standardformulierung, räumt aber ein, dass der Begriff „Symbolbild“ bei dieser Verpackung passender wäre.  

"Die abgebildeten Mandeln auf der Bio-Mandelcreme sind lediglich ein Hinweis auf die Geschmacksrichtung. Bei dem Zusatz „Serviervorschlag“ handelt es sich um eine freiwillige Standardformulierung. Es ist marktüblich, diesen Hinweis auf Verpackungen anzubringen, sobald das Produkt oder Zutaten abgebildet werden.  Alternativ wäre auch die Formulierung „Symbolbild“ möglich, was hier zugegebenermaßen zutreffender wäre.   

Wir leiten die Anfrage daher gerne an die zuständigen Kolleg:innen weiter und prüfen das Verpackungsdesign bzw. eine mögliche Umformulierung auf der Verpackung. "

Team Lidl  
10.7.2025  

Wir empfehlen

Am besten ignorieren Sie die „Serviervorschläge“ und achten stattdessen auf Zutatenlisten und Nährwertangaben. So erfahren Sie, was ein Produkt tatsächlich enthält.   

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