Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: glutenfreie Kekse, deren Verpackung viel zu groß bemessen ist. |
Spar free from Knusperkekse - Fast ohne Kekse
Spar free from Knusperkekse; Bild: VKI/K. Schreiner
Spar free from Knusperkekse, in zwei kleinen Sackerln abgepackt; Bild: VKI/K. Schreiner
Spar free from Knusperkekse, sehr wenig Keks-Inhalt; Bild: VKI/K. Schreiner
Bei der Füllmenge gespart
Das steht drauf: Spar free from Knusperkekse
Gekauft bei: Spar
Das ist das Problem
Gluten ist ein Klebereiweiß, das in den meisten heimischen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Dinkel, Grünkern, Hafer, Gerste) enthalten ist. Bei Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) schädigt dieses Klebereiweiß die Dünndarmschleimhaut und muss daher lebenslang gemieden werden. Wer an Zöliakie leidet, ist deshalb auf glutenfreie Produkte angewiesen. Spar bietet mit der Eigenmarke free from unter anderem auch solche Produkte an.
Große Packung, wenig Inhalt
Wer allerdings die Packung Spar free from Knusperkekse öffnet, könnte glauben, die Bezeichnung free from beziehe sich nicht allein auf den Glutengehalt der Kekse: Auch die Packung selbst ist zu einem guten Teil „free from“ – nämlich frei von Keksen. Wie mickrig der Inhalt dieser Packung bemessen ist, lässt sich von außen allerdings nicht erkennen. Der Karton hat kein Sichtfenster und ist stabil. Was drinnen steckt, ist daher bei geschlossener Packung weder zu sehen, noch zu ertasten. Die Angabe zur Füllmenge (150 g, 2 x 75 g) weist darauf hin, dass im Karton zwei Einzelpackungen stecken. Doch diese Beutel sind gerade einmal zu zwei Drittel mit Keksen befüllt! Dass das „produktionstechnisch bedingt“ ist, wie Spar behauptet, können wir nicht so recht glauben. So viel Luft in der Packung muss absolut nicht sein.
Reaktion der Firma Spar
Was Spar zur reichlich überdimensionierten Verpackung seiner free from Knusperkekse sagt.
„Die Füllhöhe ist produktionstechnisch bedingt. Die einzelnen Kekse werden nach der Produktion sofort verpackt und obwohl sie nach der Produktion durch einen Kühlkanal geführt werden, weisen sie beim Verpacken in den Alu-Beutel Restwärme auf. Die Verpackung muss einen gewissen Spielraum aufweisen, um zu verhindern, dass der Beutel durch die Restwärme zerplatzt.
Ergänzend darf ich hinzufügen, dass die Produktionsstätte unserer Herstellers DIN ISO und ISF zertifiziert ist und somit die Regulierung von Produkt- und Qualitätsmerkmalen EU-konform geregelt ist.“
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
14.12.2012
Wir meinen: Zertifikate hin oder her: Andere Hersteller schaffen es sehr wohl, ihre Produkte in Packungen anzubieten, die nicht so viel Luft enthalten.