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Petida Weichkäse in Salzlake - Von wegen griechisch

Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Kuhmilchkäse aus Deutschland, der auf griechischen Schaf- bzw. Ziegenkäse macht.

Petida Weichkäse: Die Verpackungsaufmachung suggeriert auf den ersten Blick, dass es sich um einen griechischen Schaf- oder Ziegenkäse handelt. Bild: VKI.
Petida Weichkäse: Die Verpackungsaufmachung suggeriert auf den ersten Blick, dass es sich um einen griechischen Schaf- oder Ziegenkäse handelt. Bild: VKI.

Petida Weichkäse: Die Verpackungsaufmachung suggeriert auf den ersten Blick, dass es sich um einen griechischen Schaf- oder Ziegenkäse handelt. Bild: VKI.

Petida Weichkäse: Allerdings handelt es sich um Kuhmilchkäse aus Deutschland. Bild: VKI.
Petida Weichkäse: Allerdings handelt es sich um Kuhmilchkäse aus Deutschland. Bild: VKI.

Petida Weichkäse: Allerdings handelt es sich um Kuhmilchkäse aus Deutschland. Bild: VKI.

Irreführende Verpackungsaufmachung

Das steht drauf: Petida Weichkäse in Salzlake

Gekauft bei: Hofer

Das ist das Problem

Eine Dose Petida Weichkäse in Salzlake. Auf dem in blau gehaltenen Etikett sind ein angeschnittener weißer Käse, Oliven, Paprika, frische Kräuter und ein Gewässer mit einem Baum am Ufer zu sehen, der ein Olivenbaum sein könnte. Der erste flüchtige Blick auf die Dose suggeriert: Hier ist griechischer Schaf- oder Ziegenkäse drin.

Kuchmilch aus Deutschland

Glatte Fehlanzeige, wie eine KONSUMENT-Leserin verärgert feststellte. Sie schrieb uns: „Aufgrund der Aufmachung des Produktes bzw. der Bilder (die Dose mutet sehr griechisch an) dachte ich, einen griechischen Schafskäse in Salzlake gekauft zu haben. Dreht man die Verpackung jedoch um, steht im Kleingedruckten, dass das Produkt aus Kuhmilch hergestellt wurde, und das auch noch in Deutschland.“

"Feta" ist Käse aus Griechenland

Der wohl bekannteste griechische Salzlaken-Käse ist Feta. Gemäß einer Verordnung der EU-Kommission ist der Name „Feta“ aber seit Oktober 2002 in Salzlake gereiftem weißen Käse aus Schaf- und/oder Ziegenmilch vorbehalten, der auf dem griechischen Festland oder der Insel Lesbos hergestellt wurde.

Täuschende Verpackungsaufmachung

Salzlaken-Käse, der aufgrund seiner Zusammensetzung oder Herkunft kein echter Feta ist, wird häufig mit griechisch anmutendem Namen oder entsprechenden Illustrationen auf der Verpackung angeboten. Lassen Sie sich von Verpackungsaufmachung und Produktname nicht täuschen, lesen Sie die Produktkennzeichnung. Aus Sachbezeichnung und Zutatenliste geht klar hervor, um welches Produkt es sich handelt.

Klage 2012 bei ähnlichem Fall

2012 hatten wir ein ähnliches Produkt – Patros in Öl – im Lebensmittel-Check (https://www.konsument.at/cs/Satellite?pagename=Konsument/MagazinArtikel/Detail&cid=318881862402). Auch dieser Käse war ein Kuhmilchkäse aus Deutschland, dessen Verpackung vormachte, er sei ein Schaf- bzw. Ziegenkäse aus Griechenland. Wir klagten die Firma Patros erfolgreich auf Unterlassung. Das Wiener Oberlandesgericht beurteilte die Aufmachung von Patros in Öl als irreführend. Das Urteil ist rechtskräftig.
 

Reaktion der Bergader Privatkäserei

Was die Bergader Privatkäserei zum Produktnamen und der Verpackungsgestaltung von Petida Weichkäse in Salzlake sagt.

„Petida Weichkäse in Salzlake wird aus Kuhmilch in Deutschland hergestellt und ist entsprechend rechtmäßig deklariert. Die Bezeichnung ,Petida‘ ist ein geschützter Markenname des Bergader Weichkäses in Salzlake. Die Produktbezeichnung ,Feta‘ ist von der EU-Kommission geschützt und muss mit bestimmten Kriterien verbunden sein, wie z.B. der Herstellung auf dem griechischen Festland. Daher wird das Produkt auf Kuhmilchbasis aus dem Hause Bergader wie oben beschrieben positioniert und unterscheidet sich von Feta-Produkten.“

 

Bergader Privatkäserei GmbH
17. 7. 2018

 

Wir meinen: Einfach vorn auf die Dose gut sichtbar und in großen Lettern „aus pasteurisierter Kuhmilch“ und „hergestellt in Deutschland“ schreiben und die Konsumenten wissen, woran sie sind.

 

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