Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Wiener Eiskaffee mit erstaunlich wenig Kaffee. |
Nöm Wiener Eiskaffee - Mit einem Hauch Kaffee-Extrakt
Nöm Wiener Eiskaffee: Milch mit 0,3 % Kaffee-Extrakt, verschiedenen Zusätzen und Aroma; Bild: VKI/K. Schreiner
Nöm Wiener Eiskaffee: Zutaten; Bild: VKI/K. Schreiner
Nöm Wiener Eiskaffee: Zutaten; Bild: VKI/K. Schreiner
Kaum Kaffee, dafür etliche Zusätze und Aroma
Das steht drauf: nöm Wiener Eiskaffee classic
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
Das ist das Problem
Auch wenn Winter ist: Ein Eiskaffee als Dessert nach einem guten Essen geht immer. Als Wiener Eiskaffee wird eine Köstlichkeit aus Vanilleeis, Mokka und Schlagobers bezeichnet, die in der Gastronomie im hohen Glas serviert wird. Eiskaffee gibt es aber auch fast das ganze Jahr als Fertigprodukt diverser Hersteller in den Kühlregalen des Lebensmittelhandels. Die nöm AG (Niederösterreichische Molkerei) bietet ihren Wiener Eiskaffee classic im Tetrapak an.
Wo Wiener Eiskaffee draufsteht, wird wohl auch welcher drinnen sein, oder? Nicht unbedingt: Denn laut Zutatenliste besteht der Wiener Eiskaffee classic von Nöm aus 51 % Vollmilch, Wasser, Zucker, Karamel, 0,3 % Kaffee-Extrakt, Aroma, Speisesalz und enthält als Stabilisator Carrageen.
Kaum Kaffee
Milch mit 0,3 % Kaffee-Extrakt, verschiedenen Zusätzen und Aroma! Mit klassischem Eiskaffee aus dem Kaffeehaus oder Eissalon hat dieses Milchmischgetränk, obwohl es sich Wiener Eiskaffee classic nennt, wohl kaum etwas gemein.
Reaktion der Firma nöm
Was Hersteller nöm dazu sagt, dass in seinem Wiener Eiskaffee kaum Kaffee enthalten ist.
„Im Wiener Eiskaffee ist Kaffee in Form von Kaffee-Extrakt enthalten. 0,3 % Kaffee-Extrakt sind jedoch nach Auflösung in Wasser 16 % Kaffee im Endprodukt. Zur besseren und richtigeren Information der Konsumenten werden wir den Zutatentext bei der nächsten Verpackungsauflage um den Hinweis „Kaffee-Extrakt 0,3 % (entspricht 16 % Kaffee im Endprodukt)“ ergänzen.
Wir sind stets bemüht, unsere Produkte dem Geschmack und den Wünschen der Konsumenten anzupassen. In unseren laufenden Verkostungen und Konsumententests wurde diese Rezeptur als die geschmacklich attraktivste ausgewählt und bestätigt. Zur Standardisierung und Geschmacksabrundung wird eine geringe Menge Aroma eingesetzt.“
Nöm AG
27.8.2012
Wir meinen: Auch dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass auf Produktbezeichnungen kein Verlass ist. Nur in der Zutatenliste steht schwarz auf weiß, woraus sich ein Produkt tatsächlich zusammensetzt.
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