Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: In Österreich verkaufte Lebensmittel müssen mit Kennzeichnungen in "leicht verständlicher Sprache" versehen sein, doch bei den "Biscland Lemon Precious" fehlen deutsche Angaben.
Biscland Lemon Precious: Kennzeichnungen auf Deutsch fehlen
Auf dem Kekskarton der "Biscland Lemon Precious" finden sich Kennzeichnungen in verschiedenen Sprachen, doch eine deutsche Zutatenliste fehlt. Der Drogeriemarkt Müller dürfte die Kekse so nicht verkaufen!
Das steht drauf: Biscland Lemon Precious
Gekauft bei: Müller
Das ist das Problem
"Auf den Keksen von ‚Biscland‘ fehlt eine deutsche Kennzeichnung!", schreibt uns Frau E. und fragt, ob das denn so verkauft werden dürfe? Sie hatte eine Packung "Biscland Lemon Precious" bei Müller gekauft und als sie einen Blick auf die Zutatenliste werfen wollte, fand sie diese nur in anderen Sprachen.
Deutschsprachige Zutatenliste fehlt
Das haben wir uns angeschaut. In Österreich sind von der Marke "Biscland" unterschiedliche Kekssorten unter anderem bei Müller erhältlich.
Auf den Verpackungen suchen wir vergeblich nach deutschsprachigen Aufschriften, weder bei jener von Frau E. beanstandeten Sorte "Biscland Lemon Precious" noch beispielsweise bei der Sorte "Cinnamon Cookies" ist eine deutschsprachige Zutatenliste zu finden.
Kennzeichnungen auf Deutsch verpflichtend
Das sollte nicht sein! Die EU-Lebensmittelinformationsverordnung gibt vor, dass die verpflichtenden Informationen zu einem Lebensmittel in einer für Konsument:innen jenes Mitgliedstaates, in dem dieses verkauft wird, in "leicht verständlicher Sprache" verfasst sein müssen. In Österreich gelten Angaben in deutscher Sprache als leicht verständlich.
Daher müssen in Österreich angebotene Lebensmittel auf Deutsch deklariert sein. Wir haben deshalb den Verkäufer, die Firma Müller, kontaktiert, bislang jedoch leider keine Antwort erhalten. Das Fehlen der deutschen Kennzeichnungen bei den "Biscland"-Keksen haben wir auch der amtlichen Lebensmittelkontrolle gemeldet.
Hochverarbeitetes Produkt mit Aroma
Entschlüsselt man die Zutatenliste in einer anderen Sprache, wird klar, dass es sich bei den "Biscland Lemon Precious" um ein hochverarbeitetes Produkt handelt. Die für die Kekse verwendete Margarine enthält unter anderem Palm- und Kokosfett sowie Aromen. Für den zitronigen Geschmack setzt der Hersteller nur Zitronenaroma ein.
Aufgrund des hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren und Zucker erreichen die Kekse nur das sehr ungünstige Nutri-Score-Ergebnis E. Insgesamt betrachtet: Als "Zitronenkostbarkeit" würden wir den Namen "Lemon Precious" demnach nicht übersetzen. Diese Kekse sollten nur eine seltene Nascherei sein.
Kekskarton spärlich befüllt
Noch etwas ärgert beim Blick in den Kekskarton: Die spärliche Befüllung. Pro Karton der Sorte "Lemon Precious" sind vier Portionspackungen enthalten, die in einer Kunststofffolie verpackt sind. Im Karton dieser Sorte würden sich aber locker sechs Einzelpackungen ausgehen.
Bei anderen Sorten wie "Cinnamon Cookies" steckt im Karton hingegen ein Kunststoffbeutel für alle Kekse. Diese Variante hat bei gleich großem Karton mit 180 Gramm auch eine größere Füllmenge als die Sorte "Lemon Precious" mit nur 144 Gramm.
Wir empfehlen:
Wenn Sie ein Lebensmittel im österreichischen Handel gekauft haben und auf der Verpackung keine deutschsprachige Kennzeichnung entdecken, melden Sie uns das Produkt gerne!
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