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Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: widersprüchlich deklarierte Zwiebeln von Billa. |
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Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: widersprüchlich deklarierte Zwiebeln von Billa. |
Billa Zwiebeln: Auf dem Regalschild steht der Hinweis „Herkunftsland: Österreich“. Ein Kennzeichnungsfehler, denn die Zwiebel wurden aus Neuseeland importiert. (Foto einer Konsumentin)
Das steht drauf: Zwiebel
Gekauft bei: Billa
In einer Billa-Filiale waren verpackte Zwiebeln ins Gemüseregal geschlichtet. Auf dem Regalschild wurden sie mit der rot-weiß-roten Flagge samt Inschrift „A+A“ und dem Hinweis „Herkunftsland: Österreich“ ausgelobt. Am Etikett stand aber „Herkunft: Neuseeland“.
Der Kunde, der uns auf dieses Produkt aufmerksam machte, wunderte sich schon sehr, dass die Zwiebeln aus Neuseeland importiert waren. Dass sie aber noch dazu am Regal falsch gekennzeichnet waren, verärgerte ihn nachhaltig. Wir baten Rewe um Stellungnahme. Die Zwiebeln mussten aufgrund vorübergehender Lieferengpässe aus Neuseeland importiert werden, erklärte das Unternehmen und entschuldigte sich dafür, dass die Herkunftsbezeichnung nicht korrekt gewartet war. Rewe kündigte weiters an, die Mitarbeiter der Filiale erneut zu schulen.
Dass Supermarktware am Regalschild nicht korrekt gekennzeichnet ist, kommt immer wieder vor. Wir haben schon etliche Male darüber berichtet. Wer genau wissen will, woher frisches Gemüse (oder Obst) stammt, verlässt sich besser auf die Angaben auf dem Produktetikett. Hier muss das Ursprungsland in der Regel angegeben sein.
Nur bestimmte Obst- und Gemüsearten (z.B. Früh- und Speisekartoffeln, frische Bananen, Oliven, Zuckermais, Kokosnüsse, Paranüsse oder Datteln) sind von dieser Kennzeichnungsvorschrift ausgenommen. Bei verarbeitetem Obst und Gemüse (z.B. bei Konserven oder Tiefkühlprodukten) ist die Herkunft ebenfalls nicht kennzeichnungspflichtig.
Was Rewe zur falschen Herkunftsangabe am Regal sagt.
„In normalen Erntesaisonen gibt es bei gelber Zwiebel in Österreich einen sehr hohen Selbstversorgungsgrad und das Produktionsvolumen übersteigt bei Weitem den heimischen Verbrauch. Glücklicherweise konnte man im letzten Jahr trotz erschwerter Bedingung aufgrund großer Hitze und daraus resultierenden langen Trockenperioden in Österreich eine solide Ernte mit geringen Verlusten einfahren. Die schwierigen Witterungsbedingungen waren aber auch dafür verantwortlich, dass in vielen anderen Produktionsgebieten in Europa die Ernte nicht nach Wunsch verlief und europaweit somit weniger Zwiebel als üblich verfügbar waren.
Heimische Großproduzenten haben daraufhin unter Voraussetzung eines freien und offenen Marktes vorhandene Ware in andere europäische Länder exportiert. Die Handelsfirmen der REWE International (BILLA, MERKUR, PENNY und ADEG) haben über eine lange Strecke die Versorgung mit heimischer Ware zu höheren Beträgen gesichert, waren aber gezwungen, einige Wochen zur Ergänzung und im Sinne der Versorgungssicherheit Ware aus dem Import anzubieten, darunter auch Zwiebel aus Neuseeland. Erfreulicherweise entspannt sich gerade die Situation wieder und wir können unseren Kundinnen und Kunden sukzessive über die Marke Ja! Natürlich sowohl biologische gelbe Ware als auch über die regionale Eigenmarke „Da komm‘ ich her!“ konventionelle gelbe Zwiebel aus Österreich anbieten.
Mit Fortlauf der nächsten Wochen und bei Verfügbarkeit werden dann sämtliche Zwiebelprodukte (rote Zwiebel, Schalotten) wieder auf heimische Produktion umgestellt. Darüber hinaus gilt es auch festzuhalten, dass wir die Versorgung auch auf regionaler Ebene fördern und hierbei ständig bemüht sind, diese Versorgung weiter auszubauen. Dass im konkreten Fall in der Filiale die Herkunftsbezeichnung nicht korrekt gewartet war, bedauern wir sehr. Sowas sollte keinesfalls passieren, wir bitten aber auch um Verständnis, dass die KollegInnen in einer durchschnittlichen BILLA Filiale rund 8.000 Artikel zu warten haben. Angesichts dieser Menge und der Geschwindigkeit, in der neue Informationen kommen, ist menschliches Versagen bedauerlicherweise nie ganz auszuschließen bzw. in anderen Worten: Wo Menschen arbeiten, kann es zu Fehlern kommen. Nichtdestotrotz haben wir diesen Fall zum Anlass genommen, die KollegInnen in der Filiale erneut zu schulen.“
REWE International AG
27. 6. 2019
Wir meinen: Auf die Angaben auf Regalschildern ist oft kein Verlass. Lesen Sie die Produktetiketten.
Spar Natur pur gelbe Bio-Zwiebeln - Kennzeichnungsfehler (5/2019)
Spar Vollmilch länger frisch - Neuerdings versteckt gekennzeichnet (5/2019)
Spar Natur pur Bio-Tomaten - Nicht klar gekennzeichnet (10/2018)
Siam’s Knusprige Brokkoli Stücke - Verpackung überarbeitet, Kennzeichnung korrigiert (11/2017)
Vier Diamanten MSC Thunfisch in Olivenöl und Naturell - Widersprüchlich gekennzeichnet (4/2017)
Unklare Angaben verunsichern Konsument:innen. Der Hinweis "aus pestizidfreiem Anbau" ist auf der Verpackung durchgestrichen. Laut Auslobung handelt es sich aber auch nicht um einen konventionellen Salat.
Beim "Waldfrucht"-Tee von dm passen Aufmachung und Zusammensetzung nicht zusammen. Johannisbeeren sind nur zu 7 Prozent, Heidelbeeren nur zu 6 Prozent enthalten.
Die Fruchtrollen nennen sich nach der englischen Bezeichnung für Himbeeren. Zusätzlich sind Abbildungen der rötlichen Beeren auf der Packungs-Vorderseite zu sehen. Im Produkt sind diese aber nur zu ein Prozent enthalten. Hauptbestandteil sind Äpfel und Birnen.
Die weiße Schrift auf gelbem Hintergrund lässt sich nur mit Mühe entziffern. Kennzeichnungen auf Lebensmitteln müssen aber gut lesbar sein.
Bei einem als "Haferbrei" benannten Produkt erwarten Kund:innen eine Porridgebasis aus Hafer – der große Weizenanteil überrascht. Davon ist auf der Vorderseite der Packung keine Rede.
Der Riegel besteht vor allem aus Erdnüssen. Diese werden jedoch erst auf der Rückseite genannt.
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