Alesto Walnüsse in der Schale: nicht "abgelaufen", dennoch ranzig

Das steht drauf: Alesto Walnüsse in der Schale 

Gekauft bei: Lidl

Das ist das Problem

Herr B. hatte im Dezember 2023 bei Lidl die "Alesto Walnüsse in der Schale" gekauft, das "Ablaufdatum" zeigte 07.06.2024. Später entdeckte er bei genauem Hinsehen darauf kleingedruckt: Ernte 2021! "Eigentlich will man im Spätherbst 2023 Nüsse aus 2023, Walnüsse aus 2022 gelten als alt, aber noch genießbar. Aber aus 2021? Das gilt bei ölhaltigen Nüssen schon eher als ungenießbar", schreibt uns Herr B., der drei dieser Nüsse gekostet hat. "Alle waren mäßig bis stark ranzig. Ich halte das für ärgerlich, dass so etwas überhaupt verkauft wird", beschwert sich der Lidl-Kunde.

Wer legt das Mindesthaltbarkeitsdatum fest? 

Die Produzenten legen für die erzeugten Lebensmittel sowohl Verbrauchsdatum als auch Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) fest, und zwar anhand von Untersuchungen, Studien oder mit Hilfe von Sachverständigen. Sie bestimmen auch die optimalen Lagerbedingungen ihrer Erzeugnisse. Das MHD bezieht sich auf originalverpackte beziehungsweise ungeöffnete Waren und gehört zu den wesentlichen Produkteigenschaften. 

Produzent und Verkäufer sind verantwortlich, dass Produkte ihre spezifischen Eigenschaften behalten und bis zum letzten Tag des Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatums verzehrfähig bleiben. Der Händler, in diesem Fall Lidl, muss die Einhaltung der Lagerempfehlungen sicherstellen, selbst bei einem MHD von mehreren Jahren. 

Bei einem frisch gekauften, aber nicht mehr genießbaren Produkt empfehlen wir die Reklamation im Geschäft. Wir haben daher Lidl um Stellungnahme zu den ranzigen Alesto Walnüssen gebeten und eine konstruktive Antwort erhalten. So schreibt Lidl über Verkostungen zur Qualitätskontrolle und informiert, dass sich bei internen Überprüfungen noch keine Auffälligkeiten des Produkts gezeigt hätten. Anlassbezogen wolle man nun vermehrte Kontrollen durchführen. Lidl hat dem Kunden zudem als kleine Wiedergutmachung einen Gutschein angeboten. 

Kennzeichnung der Herkunft bei Nüssen

Bei Walnüssen in der Schale muss das Herkunftsland angegeben werden. In diesem Fall ist auf der Packung zu lesen: "Herkunftsland: USA". Werden Walnüsse geschält, muss der Produzent das Herkunftsland jedoch nicht anführen, da das Produkt dann als "verarbeitet" gilt. Gleiches trifft übrigens auch auf Erdnüsse zu.

Der Handelskonzern bedauert diesen einzelnen Fall und nimmt ihn zum Anlass für verstärkte Kontrollen. Lidl bietet dem Kunden überdies einen Gutschein an. 

"Qualität hat bei uns oberste Priorität. Alle Lebensmittel durchlaufen strenge Qualitätskontrollen und werden regelmäßig verkostet – wie auch unsere Walnüsse. Unsere Überprüfungen haben bis dato keine Auffälligkeiten gezeigt. Wir bedauern sehr, dass es beim Kunden zu einer Abweichung in der Qualität gekommen ist. Es gibt zwar grundsätzlich keine Vorgaben zum Erntejahrgang, gleichzeitig möchten wir aber natürlich immer bestmögliche Qualität anbieten. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, sind einzelne Abweichungen leider nicht immer vollständig auszuschließen. Wir nehmen den Fall als Anlass, vermehrte Kontrollen in der Zukunft umzusetzen. Die Walnüsse wurden als Saisonartikel angeboten, aktuell befindet sich keine Ware mehr im Verkauf."

Lidl Österreich GmbH 
18.1.2024

Sollte ein Lebensmittel vor Ablauf des MHD mangelhaft sein, reklamieren Sie am besten im Geschäft. Sie können sich auch per Mail an den Hersteller wenden, idealerweise mit Produktfoto, auf dem das Mindesthaltbarkeitsdatum deutlich sichtbar ist. Geben Sie auch die Adresse des Geschäfts an, in dem Sie das betreffende Produkt gekauft haben. Sollte Ihnen öfter auffallen, dass bei einer Marke oder einem Produkt die angegebene Haltbarkeit nicht zutrifft, wenden Sie sich auch an die amtliche Lebensmittelkontrolle: Lebensmittelaufsicht der Länder - KVG (verbrauchergesundheit.gv.at)