Im modernen Heim schaltet sich das Licht selbstätig ein und aus, Haushaltsgeräte und Heizung arbeiten automatisiert. Per PC oder Smartphone lässt sich vieles an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Unser neues KONSUMENT-Buch erleichtert den Einstieg in die Heimautomation.
Sich selbsttätig öffnende Türen, Musikmaschinen, Wein und Wasser spendende Roboter – mechanische Automaten, die dazu bestimmt waren, das Leben und die Arbeit zu erleichtern, sind uns bereits aus dem antiken Griechenland überliefert. Die gleiche Idee steckt hinter dem modernen intelligenten Heim, dem Smart Home, mittlerweile ergänzt durch den Sicherheitsaspekt sowie die effizientere Energienutzung.
Mehr als Sprachsteuerung
Zur Verbreitung der Technologie beigetragen haben die sogenannten intelligenten Lautsprecher von Amazon und Google, in denen die Sprachassistenten Alexa bzw. Google Assistant stecken. Doch unter Smart Home fällt wesentlich mehr als die Sprachsteuerung, denn der Begriff steht für die Vernetzung einer Vielzahl von Geräten und Systemen, von der Waschmaschine oder Mikrowelle über die Beleuchung, die Jalousien und die Heizung bis hin zu kompletten Unterhaltungs- und Haussteuerungssystemen.
Datenschutz
Für die Nutzer ist der wachsende Markt einerseits Grund zur Freude, denn mit dem steigenden Produktangebot eröffnen sich die Vorteile eines Smart Homes mittlerweile nicht nur Hausbesitzern, sondern auch Mietern in Wohnungen. Andererseits führt die Vielzahl an Protokollen, Standards und Systemen dazu, dass eine geräteübergreifende Nutzung nicht selten zum Problem wird. Zudem spielt das Thema Datenschutz eine wichtige Rolle, sind smarte Systeme doch überwiegend von der Anbindung an internetbasierte Cloud-Server abhängig.
Heizung intelligent steuern
Welche Vorteile bringt nun ein Smart Home konkret? Greifen wir beispielhaft eine Anwendung aus der Praxis heraus: Das österreichische Klima ist von großen Temperaturschwankungen geprägt, besonders im Herbst und Frühling. Auf warme Phasen folgen kalte Wochen und umgekehrt. Um bei solchen Schwankungen für angenehm temperierte Räume und gleichzeitig niedrige Heizkosten zu sorgen, muss das Heizverhalten ständig angepasst werden. Hier übernehmen smarte Wand- und Heizkörperthermostate die Regulierung und steuern das Heizvolumen je nach Wohlfühltemperatur, Tageszeit und Außentemperatur. Eine kalte Wohnung beim Heimkommen in den Wintermonaten gehört damit der Vergangenheit an.
Analysesysteme zur Anpassung der Steuerung
Die Anbieter setzen auf verschiedene Vorgehensweisen, etwa über kabellose Funkthermostate, welche die Temperatur nach Wunsch regulieren. Oder über Geofencing-Technologien, die das Haus aufheizen, sobald sich die Bewohner nähern. Viele Systeme ermöglichen auch die Analyse der Heizgewohnheiten, um sich in der Folge an diese anzupassen. Laut den Angaben verschiedener Hersteller können mit solchen intelligenten Steuerungssystemen über 30 Prozent der Heizkosten eingespart werden.
Systemübergreifende Nutzung möglich aber komplex
So viele Vorteile ein intelligentes Zuhause auch mit sich bringen mag, dem gegenüber stehen einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die wichtigste dabei ist, dass es nicht „die eine“ Smart-Home-Lösung gibt, die zum Einsatz kommt. Stattdessen findet sich am Markt eine Vielzahl an Systemen und Komponenten, wodurch eine systemübergreifende Nutzung schnell sehr komplex wird. Zwar erlauben viele Systeme mittlerweile einen die Systemgrenzen überschreitenden Einsatz und die Hersteller kooperieren untereinander sowie mit verschiedenen Plattformen. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass zwei Systeme unterschiedlicher Hersteller auch tatsächlich verknüpft werden können und miteinander funktionieren.
Komplettsysteme und Anwendungsmöglichkeiten
Unser neues bietet Einsteigern einen Überblick über aktuelle Komplettsysteme (z.B. Belkin Wemo, Bosch, Devolo Home Control, Eve Systems, Homee, Homematic IP, Honeywell Home, Ikea Home Smart, Loxone, Zipato), die Lösungen der heimischen Mobilfunkprovider, die Anwendungsmöglichkeiten für Sprachassistenten sowie systemübergreifende Plattformen wie IFTTT und Conrad Connect. Weiters enthält es eine Reihe einfach umsetzbarer Beispielprojekte, etwa für die automatisierte Lichtsteuerung, die wetterabhängige Garten- und Balkonbewässerung oder die Überwachung des Raumklimas.