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Aufgespießt - Konsument 8/2000

Gewinnreise: Überraschung inklusive

Einen Mega-Reisegutschein für fünf Tage in Südtirol hatte Frau S. gewonnen. Sollte sie die Reise alleine machen wollen, wäre pro Nacht ein Zuschlag von 290 Schilling bei Unterbringung in einem halben Doppelzimmer zu entrichten. Anstelle eines Einzel- also ein halbes Doppelzimmer, dachte Frau S. und bezahlte den Zuschlag. Am Urlaubsort erwartete sie eine Überraschung: Das Zimmer wäre mit jemandem zu teilen gewesen. Frau S., eine sehr resolute Dame, erstritt sich ein Zimmer zur alleinigen Benutzung. Weniger resolute hätten wohl das Nachsehen gehabt. Trotz Zuschlages für Alleinreisende: Wenn lediglich die Unterbringung in einem halben Doppelzimmer angekündigt ist, besteht keine Garantie, dass man es alleine benutzen kann.

Handy: Rechnung aufheben

Der Vertrag mit dem ursprünglichen Netzbetreiber ist abgelaufen, das Handy soll für einen anderen Provider „aufgesperrt“ werden: Üblicherweise wird nach Vertragsablauf eine geringere Gebühr für das Entfernen des SIM-locks verrechnet als vor Vertragsablauf. Doch in der Praxis gilt oft die Vorlage der Originalrechnung als Bedingung für den (an sich bereits zustehenden) günstigeren Tarif, ohne Rechnung kommt das „Aufsperren“ um ein Mehrfaches teurer. Weshalb das so gehandhabt wird, ist für uns überhaupt nicht nachvollziehbar: Beim Netzbetreiber müsste sehr wohl eine Kopie der Anmeldung aufliegen, darüber hinaus scheint dort auch auf, wann welches Gerät zum ersten Mal benutzt wurde.

Außer Spesen nichts gewesen

„Achtung Autofahrer!!! Für die Bereitstellung Ihres Pkw’s als Werbefläche erhalten Sie monatlich bis zu 15.000 Schilling. Infos unter 0900/…“, stand im Inserat zu lesen. Ein Testanruf ergab: Mit Hilfe dieser Annonce wird ausschließlich und unverfroren per Tonband und Mehrwertnummer abkassiert. Weder kann der Anrufer dem Tonbandtext entnehmen, welches Unternehmen sich hinter der angeführten Telefonnummer verbirgt, noch kommt er dazu, seine Daten für einen Rückruf zu hinterlassen. Nach einigen Minuten Textberieselung wird die Verbindung ganz einfach abgebrochen.

Jobschmäh im Internet

Viele Besitzer einer E-Mail-Adresse erhielten eine Zusendung mit einem sensationell klingenden Jobangebot: viel Geld bei freier Zeiteinteilung. Surft man zur angegeben Homepage, kann man dort zwar viel über den „Geschäftstrend des 21. Jahrhunderts“ und märchenhafte Verdienstmöglichkeiten lesen, aber man erfährt nicht, um welches Geschäft es sich handelt. Das soll die Neugier steigern und Interessenten anlocken. Das Rätsel löst der Österreichische Sekten- & Esoterikatlas „Kraftorte Geldquellen“ von El Awadalla (Folio Verlag, Wien). Die Homepage schaut dem Werbematerial von Herbalife verdammt ähnlich.

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