Ein klares Nein.
Greenwashing
BIC versucht, sich mit einem grünen Versprechen von der Konkurrenz abzuheben. Dieses Versprechen hält einer genaueren Prüfung nicht stand: Greenwashing!
Neben der grundsätzlichen Voraussetzung eines adäquaten Produktdesigns ist ein Sammelsystem der zentrale Ansatzpunkt und Hebel, um Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Entsprechend sieht auch die Normierung vor, dass mit „recycelfähig“ (bzw. allen Formulierungs-Derivaten) nur dann geworben werden darf, wenn es ein Sammelsystem für das Produkt gibt. Leider ist die Norm rechtlich nicht bindend. Insofern können Unternehmen wie BIC ihre Produkte mit „100 % recycelbar“ vermarkten – sanktionslos. Wenn kritisch nachgefragt wird, können sich BIC & Co immer noch auf die Position zurückziehen, dass ja eh nur die theoretische Recyclingfähigkeit gemeint war. Oder man äußert sich gar nicht, so wie BIC auf unsere Nachfragen.
Ein absolutes No-Go
Aus Konsumentensicht ist das jedenfalls ein absolutes No-Go. Verlassen kann man sich so auf nichts. Was ist mit „100 % recycelbar“ gemeint? Es ist nicht zumutbar, dass Konsumenten sich durch Stapel von Normungsbüchern oder Fachzeitschriften arbeiten müssen, um Klarheit zu bekommen. Der Gesetzgeber hat dringenden Handlungsbedarf. Wenn ein Hersteller mit Recyclingfähigkeit wirbt, dann muss klar sein, dass das beworbene Produkt auch wirklich rezykliert wird.
TerraCycle-Programm in Bayern
Wie wir herausgefunden haben, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, beteiligt sich BIC an einem Recyclingprogramm für Stifte, dem sogenannten TerraCycle- Programm. Leider müsste man bis nach Bayern fahren, um alte Kulis im Sinne der Kreislaufwirtschaft richtig zu entsorgen. Das Recyclingprogramm ist in Österreich nämlich nicht ausgerollt.