
Greenwashing bei Fischfangmethoden
Sie fragen – wir antworten: Unsere Expert:innen beantworten Ihre Fragen, dieses Mal Nina Eichberger, Ernährungswissenschafterin.
Frage
Ein kürzlich gekaufter Thunfisch in der Dose roch und schmeckte leicht metallisch. Als Fangmethode ist „Haken und Langleinen“ und „Skipjack, Indonesia, No. 138. 13. B/C“ angegeben. Das Dolphin-Safe-Logo ist drauf, aber kein MSC-Siegel. Auf dem Deckel steht „Maximale Beifangreduktion“. Wie umweltschonend ist diese Fangmethode nun?
Antwort
Die meisten der neun als Thunfisch gehandelten Arten sind aufgrund von Überfischung schon stark dezimiert, einige wie der Blauflossen-Thunfisch sogar fast ausgestorben. Bewusste Konsument:innen sollten beim Einkauf darauf achten, nur Thunfisch der Skipjack-Art zu kaufen. Skipjack-Thunfisch wird mit Rute und Haken in bestimmten Gebieten gefangen. Andere Fangmethoden als diese verursachen massenweise den unnötigen, qualvollen Tod anderer Meerestiere – wie Delfinen, Schildkröten, Meeresvögeln oder Haien. „Delfin-freundlich“-Labels sind hingegen meist Eigenkreationen der Industrie, werden nicht unabhängig kontrolliert und sagen oft nichts aus.

Die derzeit für Skipjack noch unproblematischen Fanggebiete sind Western & Central Pacific – WCPO (FAO 61,71,77), Eastern Pacific – EPO (FAO 77,87,81) und Indian Ocean (FAO 51,57). Thunfische stehen am Ende der Nahrungskette, dadurch reichern sich in ihnen im erhöhten Ausmaß Kadmium und Blei an. Die Skipjack-Thunfischart ist jedoch in der Regel weniger belastet als größere Arten, die oft als Steak oder Sushi auf unseren Tellern landen.
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