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Verbotene Früchte - Giftig

, aktualisiert am

Kleine Kinder stecken in den Mund, was sie erforschen wollen. Ihre Neugierde macht auch vor Zimmer- und Gartenpflanzen nicht Halt. Ein Risiko, denn 1500 heimische Gewächse sind giftig.

Blüten und Früchte, Rinde und Wurzelstock, Saft und Samen zahlreicher Pflanzen im und außer Haus können an der Haut Verätzungen oder Allergien auslösen und nach der Einnahme zu schweren Vergiftungen führen – aber wer weiß schon davon? Giftig sind etwa die Dieffenbachia mit ihren großen grünen, weiß gefleckten Blättern, die Blattknolle der Clivia oder die Blätter und Samen des Oleander.

Der grün-rötliche Rizinusstrauch (auch Wunderbaum) trägt stachelige Kapseln, die den Samen enthalten. Beim Zerbeißen schmecken sie nussartig, und fünf davon können für Kinder bereits tödlich sein. Die Engelstrompete mit ihren langen Glocken kann Halluzinationen auslösen. Die gefährlichste heimische Giftpflanze ist der Eisenhut mit seinen strahlend blauen Blütentrauben; schon beim Pflücken können Symptome auftreten. Auch der rote Fingerhut oder die Blätter und Früchte des Maiglöckchens sind giftig.

Die rot blühende Feuerbohne kann Allergien und Durchfälle auslösen. Attraktiv wirken die strahlend gelben Blüten des Goldregens, aber Kinder greifen auch nach dem unscheinbaren Goldregensamen. Zum Glück setzt nach der Einnahme schnell Erbrechen ein.

Aronstab: leuchtend rote Früchte

Im Juli trägt der Aronstab leuchtend rote, giftige Früchte. Die jungen Triebe der Thujensträucher können Allergien auslösen. Bei den Eiben sind sowohl die Nadeln als auch die roten Beeren giftig: Es reicht für Kinder, zwei Beeren oder drei Dutzend Nadeln zu zerbeißen, um Krämpfe zu bekommen. Im Spätsommer verlocken die kugeligen Früchte des Faulbaums und die vierteiligen Pfaffenhütchen zum Kosten, im Herbst die roten Früchte der Stechpalme – bereits vier davon können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Auch die giftigen roten Früchte des Kirschlorbeer in Herbstgestecken verführen zum Naschen.

Riesenbärenklau: juckende Blasen

Erste Hilfe

Pflanzenreste aus dem Mund entfernen und viel Wasser trinken lassen. Keinesfalls Erbrechen auslösen! Keine fetthaltigen Getränke wie Rizinusöl oder Milch, keine Abführtees oder gar Alkohol geben! Betroffene Hautpartien und Augen mit Wasser gründlich spülen. Versuchen Sie herauszufinden, welche Pflanzenteile und welche Mengen das Kind eingenommen hat. SOFORT Vergiftungszentrale in Wien anrufen: (01) 406 43 43, dort kennt man die Giftstoffe und gibt Auskunft über Notfallsmaßnahmen. Rechtzeitige ärztliche Hilfe kann die giftigste Pflanze entschärfen.

An Bachrändern wächst der Riesenbärenklau, aus dem Kinder gerne Blasrohre machen. Doch sein Pflanzensaft kann Hautjucken und Blasen verursachen, wenn die Haut nach dem Kontakt dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Am Waldrand locken die weißen Blütenkelche und stachligen Fruchtkapseln des Stechapfels. Von den blauschwarzen Beeren der Tollkirsche können für Kinder schon drei bis fünf tödlich sein. Auf feuchten Herbstwiesen leuchten die vielen Kelche der rosa Herbstzeitlosen; doch nur eine Blüte auszusaugen oder drei Samen zu verschlucken ist für Kinder bereits gefährlich. Sie sollten bei Wanderungen auch die Blüten und Samen des Seidelbasts meiden, der die Berghänge schmückt.

Vorbeugung

Beim Zimmerschmuck, bei der Terrassen- und Gartengestaltung kann man giftige Pflanzen meiden und die Flächen kinderfreundlich bepflanzen. Man sollte dennoch jedem Kind dringlich klar machen, welche Pflanzen tabu sind.

  • Bei Vergiftungsanzeichen wie Hautreizungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Sehstörungen, Pulsbeschleunigung, Schweißausbruch, Brennen im Mund sowie Fieber: Notarzt verständigen.
  • Bei Bewusstlosigkeit sofort Rettung rufen: Telefonnummer 144.

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