- Umstritten: Wie viel Uran darf in Babywässern sein?
- Klar ist: Je weniger, desto besser
- In Deutschland gibt es einen Grenzwert - bei uns nicht
"Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung"
Eltern wollen nur das Beste für ihre Sprösslinge. Und für jeden, der Kinder hat, ist klar: Je kleiner das Mäuschen, desto mehr Schutz braucht es – auch im Bezug auf Schadstoffe in der Nahrung. Viele Väter und Mütter gehen daher auf Nummer sicher. Sie misstrauen dem, was aus der Wasserleitung kommt, und verwenden zur Zubereitung von Babyfläschchen und Babybrei in Flaschen abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt. Natürlich nicht irgendein abgepacktes Wasser, sondern eines mit geringem Mineralstoffgehalt. Solche Wässer stehen häufig im Regal für Säuglingsnahrung und tragen den beruhigenden Aufdruck: „Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung.“
Wasserschlacht um Marktanteile
11 dieser Babywässer (8 natürliche Mineralwässer, 2 Quellwässer, 1 Tafelwasser) haben wir für unseren Test eingekauft. Etwa die Hälfte der Flaschen stammt aus Bioläden wie Basic, Biomarket oder Maran. Der Rest, allesamt bekannte Marken – Gasteiner, Vöslauer, aber auch das französische Nobelwasser Evian –, kommt aus den großen Lebensmittelketten.
Wie üppig die Quellen der Abfüller inzwischen sprudeln, zeigen einige Zahlen: Fast 90 Liter Mineralwasser pro Kopf und Jahr werden in Österreich getrunken, der Gesamtmarkt ist über 640 Millionen Liter schwer. Etwa ein Drittel davon entfällt auf die stillen bzw. kohlensäurefreien Mineralwässer, zu denen auch die Babywässer zählen. Dominiert wird der Kampf um durstige Kunden hierzulande von Vöslauer. Die blassblaue Flasche ist sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern unangefochtener Marktführer.
Mineral- und Quellwasserverordnung
Ob ein Mineralwasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist – und damit auch den verkaufsfördernden Vermerk auf der Flasche tragen darf –, regelt die österreichische Mineral- und Quellwasserverordnung. Dort sind Höchstwerte für bestimmte Inhaltstoffe wie Kalium, Calcium oder Magnesium, um nur die wichtigsten zu nennen, festgelegt. Was in dieser Liste nicht (oder noch nicht) vorkommt, ist Uran. Und genau danach haben wir bei unserem Test gesucht.
Nur schwach strahlend, aber ziemlich giftig
Unter Uran versteht man ein schwach radioaktives Schwermetall, das praktisch überall vorkommt: in Gestein, im Boden, in der Luft und im Wasser. Es kann daher in Spuren in vielen Lebensmitteln enthalten sein. Was diesen Stoff gefährlich macht, ist nicht seine Strahlung, sondern dass es als giftiges Schwermetall die Nieren, aber auch Lunge, Leber und Knochenmark schädigen kann. Diese Faktenlage lässt nur einen Schluss zu: Je weniger Uran ein Organismus – erst recht ein zarter, kindlicher – aufnimmt, desto besser.