Zum Inhalt

Impfen: Kinder ab dem 2. Lebensjahr - Nutzen und Risiken

Bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr sollte man die Auffrischung des bestehenden Impfschutzes im Auge behalten. Hinzu kommen neue Impfungen, etwa gegen Feuchtblattern, FSME und später gegen Humane Papillomaviren (HPV).

Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Thema Impfen:

Im zweiten Teil unserer Impfserie finden Sie Impfempfehlungen und Steckbriefe zu folgenden Krankheiten:

  • Auffrischung des bestehenden Impfschutzes
  • neue Impfungen: zum Beispiel gegen Feuchtblattern, FSME und später gegen Humane Papillomaviren (HPV)

Im ersten Teil unserer Serie zu Impfungen haben wir die im österreichischen Impf­kalender empfohlenen, kostenfreien Schutz­impfungen für das erste Lebensjahr unter die Lupe genommen. Am Beispiel der oftmals als harmlos eingeschätzten, in Wahrheit jedoch hochgefährlichen Masern zeigt sich, wie wichtig eine Impfung ist.

Varizellen

Doch wie liegt der Fall bei einer anderen Kinderkrankheit, den Varizellen (Windpocken, Feuchtblattern), gegen die laut österreichischem Impfplan ab dem 13. Monat geimpft werden sollte? Windpocken werden durch das hochgradig ansteckende Varizella-Zoster-Virus verursacht. Von der Übertragung bis zum Beginn der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen zwei bis drei Wochen. Die meisten Menschen erkranken in ihrer Kindheit an Varizellen, ­ohne dass dies gravierende Folgen hätte. Die neben Fieber häufig auftretenden Hautveränderungen verschwinden normalerweise, ohne Spuren zu hinterlassen. Nur wenn man sich stark kratzt und die Bläschen sich infizieren, können Narben zurückbleiben. Im Gegen­satz zu anderen Viren werden Vari­zellen im Verlauf der Krankheit nicht vollständig aus dem Körper entfernt.

Die Erreger verbleiben zeitlebens im Körper, meist ohne sich bemerkbar zu machen. Kommt es jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, können die Viren reaktiviert werden. Die ­Folge ist ein partieller Hautauschlag, der als „Gürtelrose“ (Herpes zoster) bezeichnet wird. Die Erkrankung kann äußerst schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Impfung im Impfplan

Im österreichischen Impfplan wird eine zweimalige Impfung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr im Mindestabstand von sechs Wochen empfohlen. Die zweite Impfung ­sollte demnach erfolgen, bevor das Kind eine Gemeinschaftseinrichtung (z.B. Kinderkrippe) besucht. Eine besondere Empfeh­-lung wird für 9- bis 17-Jährige abgegeben, die ungeimpft sind oder bei denen keine ­Antikörper gegen Varizellen im Blutserum nachweisbar sind (seronegativ). Ob nach erfolgreicher Impfung ein lebenslanger Schutz ­besteht, ist allerdings noch nicht hundertprozentig geklärt. Wäre dem nicht so, ­könnten auch geimpfte Personen im Erwachsenenalter an Windpocken erkranken, was besonders gefährlich ist. Hier besteht ­deshalb noch weiterer Forschungs­bedarf.


Lesen Sie außerdem:

Windpocken und Meningokokken

Varizellen (Windpocken)

Die Impfung bietet einen guten Schutz gegen Windpocken. Wie lange der Impfschutz hält, ist noch unklar.

Impfempfehlung: Die Impfung wird zwar empfohlen und bietet guten Schutz, uns ­fehlen für eine uneingeschränkte Impfempfehlung bei Kindern aber noch Langzeitdaten zur Schutzdauer nach der Impfung.

Impfstoffe:

Varilrix

Geeignet ab 9 Monaten. Mögliche Nebenwirkungen sind Hautausschläge (Bläschen), Reaktionen an der Injektions­stelle und Fieber.

Schutzrate: 88 – 100 Prozent

Apothekenverkaufspreis: 65,20 Euro

Varivax

Geeignet ab 12 Monaten. Mögliche Nebenwirkungen sind Infektionen des Respirationstraktes, Hautausschläge (Bläschen), Reaktionen an der Injektionsstelle, Erregbarkeit und Fieber.

Schutzrate: 98 Prozent

Apothekenverkaufspreis: 65,20 Euro

Meningokokken

Meningokokken kommen weltweit vor. In Österreich werden jährlich etwa 60 bis 100 Fälle gemeldet (davon 20 – 30 Prozent Meningokokken C und 50 – 70 Prozent ­Meningokokken B). Am häufigsten sind Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche von Meningokokken-Erkrankungen betroffen. Im Jahr 2014 kamen in Österreich vier ­Menschen durch Meningokokken ums ­Leben. Meningokokkenerkrankungen sind deshalb so gefürchtet, weil sie innerhalb ­weniger Stunden tödlich verlaufen können. Zwei bis zehn Tage nach einer Infektion beginnt die Erkrankung meist mit unspezifischen Krankheitserscheinungen wie Abgeschlagenheit, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie eventuell Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen.

Anzeichen einer Meningitis sind hohes Fieber, sehr starke Kopfschmerzen, die schwer behandelbar sind, und Nackensteifigkeit. Eine seltene, aber besonders gefährliche Form der Erkrankung ist die sogenannte Meningokokken-Sepsis. Dabei treten Bewusstseinstrübung und ein punktförmiger Hautausschlag auf. Innerhalb weniger Stunden kann es zum Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen kommen. Bei Säuglingen können Symptome wie apa­thisches oder unruhiges Verhalten, Ver­weigerung von Nahrung oder Schreien bei Berührung auftreten. Der Verlauf der Erkrankung hängt grundsätzlich vom raschen Einsatz einer gezielten Therapie mit Anti­biotika ab.

Impfempfehlung: Gegen die verschiedenen Meningokokkenstämme sind unterschied­liche Impfstoffe erhältlich. Ab dem vollen­deten 1. Lebensjahr wird eine einmalige ­Impfung gegen Meningokokken C empfohlen. Die Impfung gegen die Meningokokkenstämme A, C, Y, W135 wird für Schulkinder vom vollendeten 10. Lebensjahr bis zum ­vollendeten 13. Lebensjahr im kostenfreien Kinder­impfprogramm empfohlen.

Derzeit ist im kostenfreien Impfkonzept Nimenrix in Verwendung. Die Impfempfehlung für ­Meningokokken B ist derzeit eine Individualempfehlung. Weil hier noch Daten über die klinische Wirksamkeit und einen eventuellen Herdenschutz fehlen, wird die Impfung ­derzeit als Individualimpfung empfohlen, und zwar bevorzugt ab dem vollendeten 2. Lebens­monat.

Impfstoffe:

Menjugate

Geeignet ab 2 Monaten (2 Dosen im Abstand von 2 Monaten, ab 12 Monaten einmalige Injektion). Mögliche Nebenwirkungen sind Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, Beeinträchtigung des Schlafes, Durchfall, Erbrechen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung usw.).

Schutzrate: Zirka 98 Prozent gegen Meningokokken C

Apothekenverkaufspreis: 51,85 Euro

Neis Vac C

Geeignet ab 2 Monaten (2 Dosen im Abstand von 2 Monaten, ab 12 Monaten einmalige Injektion). Mögliche Neben­wirkungen sind abhängig vom Alter. Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Ausschlag, Pharyngitis, Rhinitis, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Sensibilitätsstörungen, Krampfanfälle, ­Fieber sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung usw.).

Schutzrate: Zirka 98 – 100 Prozent gegen Meningokokken C

Apothekenverkaufspreis: 55,30 Euro

Nimenrix

Im kostenfreien Impfprogramm. Geeignet ab 12 Monaten. Einmalige Impfung. Mögliche Nebenwirkungen sind Fieber, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung), Appetit­losigkeit, Reizbarkeit, Durchfall, ­Erbrechen, Übelkeit.

Menveo

Geeignet ab 2 Jahren. Einmalige Impfung. Mögliche Nebenwirkungen sind Essstörungen, Fieber, Reaktionen an der Injektions­stelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung usw.), allgemeines Unwohl- sein, Reizbarkeit, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Ausschlag, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen.

Apothekenverkaufspreis: 79,10 Euro

Bexsero

Geeignet ab 2 Monaten. 2 – 3 ­Dosen, abhängig vom Alter, in dem die Immunisierung gestartet wird. Mögliche Neben­wirkungen sind abhängig vom Alter. Ess­störungen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Ausschlag, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Fieber sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung usw.). Der Impfstoff ist relativ neu und steht noch unter besonderer Überwachung.

Apothekenverkaufspreis: 140,50 Euro

FSME, Grippe, Hepatitis A

FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ­(FSME) ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns bzw. der Hirnhäute, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird. Dieser Erreger wird in erster Linie durch Zecken über­tragen. Bei etwa drei Viertel der Infizierten kommt es zu keinen wesentlichen Beschwerden. Bei einem Viertel treten Fieber mit ­grippeartigen Beschwerden wie Kopf- und Muskelschmerzen sowie allgemeine Abgeschlagenheit, Atemwegsbeschwerden, Bauchschmerzen oder Durchfall auf.

Bei ­etwa zwei Drittel dieser Patienten endet die Erkrankung mit dem Rückgang des ­Fiebers. Bei den übrigen Patienten treten meist nach einer fieberfreien Periode von sechs bis zehn Tagen neurolo­gische Symp­tome auf, nämlich Hirnhaut­entzündungen (Meningitis, Meningoenzephalitis) oder Entzündungen des Hirn- und Rücken­mark­gewebes (Meningoenzephalomyelitis, -radikulitis). Ein Großteil der Betroffenen erholt sich zwar wieder vollständig, teils treten jedoch andauernde Lähmungs­erscheinungen, Schwerhörigkeit, ­verringerte Leistungs­fähigkeit oder etwa depressive Verstimmungen auf.

Impfempfehlung: Laut Österreichischem Impfplan wird die Impfung allgemein empfohlen.

Der Befall der Zecken mit dem FSME-Virus ist jedoch regional unterschiedlich, was sich auf das Infektionsrisiko auswirkt. Ausbreitungskarten geben Informationen darüber, wie das jeweilige Risiko einzuschätzen ist. Dreiteilige Grundimmunisierung, 1. Auffrischungsimpfung nach 3 Jahren, ­weitere Auffrischungsimpfungen bei Kindern nach 5 Jahren.

Impfstoffe:

Encepur

0,25 ml für Kinder: Geeignet ab 1 bis 12 Jahre. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Schlaflosigkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung), Fieber, Schüttelfrost, allge­meines Unwohlsein, Übelkeit, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen sowie Erregbarkeit.

Schutzrate: 99 Prozent

Apothekenverkaufspreis: 45,45 Euro (Zuschuss durch Krankenkassen möglich, jähr­liche Impfaktionen)

FSME-Immun 0,25 ml Junior

Geeignet ab 1 bis 16 Jahre. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem verminderter Appetit, Unruhe, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen, ­Fieber, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung).

Schutzrate: 99 – 100 Prozent

Apothekenverkaufspreis: 35,35 – 45,30 Euro (Zuschuss durch Krankenkassen möglich, jährliche Impfaktionen)

Influenza (Grippe)

Jedes Jahr kommt es in Österreich zu einer Influenza-Epidemie. Dabei infizieren sich ­etwa 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung. ­Krankheitsanzeichen treten nach einer ­Inku­bationszeit von mehreren Stunden bis ­einigen Tagen auf. Typische Symptome sind ­hohes Fieber, Muskelschmerzen, starke K­opfschmerzen, starke Halsschmerzen, oft schmerzhafter Husten. Außerdem kann es zu starkem Schnupfen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen. Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und ältere Menschen haben ein besonderes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. In Österreich werden jährlich 1.000 Todesfälle auf Influenza zurück­geführt.

Impfempfehlung: Die Impfung wird jährlich empfohlen, besonders für Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat, außerdem für Personen mit Grundkrankheiten (chronische Leiden) und Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr.

Impfstoffe:

Kinder erhalten bei Erstimpfung 2 Dosen im Abstand von mindestens ­ 4 ­Wochen. Die Impfstoffe müssen jedes Jahr neu produziert werden, da sich der Influenza-Erreger stark verändert. Für die Saison 2014/15 waren auf dem österreichischen Markt fünf Impfstoffe für Erwachsene und Kinder zugelassen. Mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Fieber, Unwohlsein, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Fieber, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung). Die ­Kosten für die Impfung lagen bei zirka 20 Euro.

Hepatitis A

Fäkal-oral übertragene Erkrankung mit einer Inkubationszeit von 3 bis 6 Wochen. Krankheitsanzeichen sind Übelkeit, Erbrechen, ­Fieber, Müdigkeit und das Auftreten von Gelbsucht. Bei Kindern ist der Verlauf oft asymptomatisch oder mild, Kinder tragen aber stark zur Weiterverbreitung des Virus bei. Bei Erwachsenen verläuft die Infektion meist schwerer und kann auch zu Todesfällen führen.

Impfempfehlung: Die Impfung wird für ­Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr empfohlen, besonders vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kinder­gärten. Aufgrund der guten Hygienelage in Österreich treten Hepatitis-A-Fälle selten auf, meist wird die Krankheit nach Auslands­aufenthalten eingeschleppt.

Impfstoff:

Havrix Junior

2 Dosen im Abstand von 6 Monaten. Geeignet ab 1 bis 15 Jahre. ­Mögliche Nebenwirkungen sind Fieber, ­Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, ­Rötung, Schwellung usw.), Appetit­verlust, Reizbarkeit, Durchfall, Übelkeit, ­Erbrechen sowie Schmerzen im Bauchraum.

Schutzrate: > 95 Prozent

Apothekenverkaufspreis: 36,20 Euro

Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Hepatitis B; HPV

Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Hepatitis B

Zur Auffrischung gegen Diphtherie (Di), ­Tetanus (Tet), Pertussis (Pert, Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung) gibt es den 4fach-Impfstoff Boostrix Polio, welcher für Schul­kinder, aber auch für Erwachsene verwendet ­wird. Im Schulalter (7 bis 9 Jahre) ist Boostrix Polio im Rahmen des kostenfreien Impfprogrammes im Einsatz. Eine Auf­frischung gegen Hepatitis B sollte bis zum 15. Lebensjahr erfolgen, hier ist derzeit ­Engerix B im kostenfreien Impfkonzept in Verwendung.

Impfempfehlung: Auffrischung wird empfohlen.

Impfstoffe:

Boostrix Polio

Im kostenfreien Impfprogramm. Geeignet ab dem 4. vollendeten ­Lebensjahr. Mögliche Nebenwirkungen sind u.a. Anorexie, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Reaktionen an der Einstich­stelle, Fieber. Bei Kindern ab 10 Jahren auch Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit.

Engerix B10 Mikrogramm (Hepatitis B): Vom Neugeborenenalter bis 16 Jahre

Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerz, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, ­Fieber, Reaktionen an der Einstichstelle.

Hohe Schutzrate.

HPV Humane Papillomaviren

(im kostenfreien Impfprogramm)

Humane Papillomaviren, HPV, sind weltweit verbreitet. Etwa 70 Prozent aller Frauen und Männer infizieren sich mit dem Virus. Die 4fach-Impfung, die im kostenfreien Impfkonzept verwendet wird (Gardasil), schützt gegen HPV 16 und 18, die für etwa 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind, sowie gegen die Stämme 6 und 11, die für 90 Prozent aller Genitalwarzen verantwortlich sind. Die Schutzimpfung ist sowohl für Mädchen als auch für Jungen vor dem ersten Sexualkontakt sinnvoll. Wie lange der Schutz anhält, ist noch nicht klar. Die langfristigen Effekte der Impfung sind derzeit noch nicht abschätzbar. Vom voll­endeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 12. Lebensjahr wird die Impfung im kostenfreien Impfprogramm angeboten, ­danach bis zum vollendeten 15. Lebensjahr zum günstigen Selbstkostenpreis.

Impfempfehlung: Die Impfung ist laut österreichischem Impfplan für Mädchen und ­Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr empfohlen, vorrangig vor Eintritt in das ­sexuell aktive Alter. Die Impfung ist aber auch für ältere Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männer im sexuell aktiven Alter empfohlen, da sie vor Infektionen mit den im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen schützt. Aufgrund bestimmter möglicher Neben­wirkung werden die Impfstoffe derzeit von der Europäischen Arznei­mittelagentur erneut auf ihre Sicherheit ­geprüft.

Impfstoffe:

Gardasil

Geeignet ab 9 Jahren. 2 bzw. 3 ­Dosen in Abhängigkeit vom Alter. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Gliederschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung) und Fieber.

Schutzrate: 95 – 100 Prozent gegen die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen. Gegen HPV allgemein 66 – 70 Prozent. Auch Schutz gegen Feigwarzen.

Cervarix

Geeignet ab 9 Jahren. 2 bzw. 3 Dosen in Abhängigkeit vom Alter. Mög­liche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Juckreiz, Ausschlag, ­Muskel- und Gelenkschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung) und Fieber.

Schutzrate: 98 – 100 Prozent gegen die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen. Gegen HPV allgemein 68 – 70 Prozent.

Kostenpflichtige Impfstoffe zur Auffrischung: Diphterie, Tetanus, Polio, Hepatitis B)

Kostenpflichtige Impfstoffe zur Auffrischung (Diphterie, Tetanus, Polio, Hepatitis B)

Repevax

Geeignet ab 3. Lebensjahr (auch für Erwachsene). Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Gelenkschwellungen, Fieber, Müdigkeit, Reizbarkeit, Schmerzen, Erythem (Hautrötung), Dermatitis (entzündliche Hautreaktionen).

Apothekenverkaufspreis: 39,95 Euro

Boostrix (Di-Tet-Pert)

Geeignet ab 4. Lebensjahr (auch Erwachsene). Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle.

Apothekenverkaufspreis: 27,50 Euro

Revaxis (Di-Tet-Polio)

Geeignet ab 6. Lebensjahr. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, lokale Reaktionen an der Einstichstelle und Fieber.

Apothekenverkaufspreis: 22,65 Euro

dT-reduct „Merieux“ (Di-Tet)

Geeignet ab 6. Lebensjahr. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Lymphknotenschwellungen, Ausschlag, Juckreiz, Reaktionen an der Einstichstelle und Fieber.

Apothekenverkaufspreis: 8,75 Euro

Td Pur (Di-Tet)

Geeignet ab 6. Lebensjahr. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem lokale Reaktionen an der Impfstelle.

Apothekenverkaufspreis: 9,35 Euro

Tetanol pur (Tet)

Ab dem 2. Lebensmonat. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem lokale Reaktionen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit und Gewebsverhärtung.

Apothekenverkaufspreis: 7,60 Euro

Polio Salk „Meriaux“ (Polio)

Ab 2 Monate. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Reaktionen an der Impfstelle, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Apothekenverkaufspreis: 20,50 Euro

HBVAX-Pro 5 Mikrogramm (Hepatitis-B)

Mögliche Nebenwirkungen sind vor allem Lokalreaktionen an der Einstichstelle

Apothekenverkaufspreis: 29,35 Euro

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Antibiotika: Gefahr durch Resistenz premium

Antibiotika: Gefahr durch Resistenz

Sie sind aus der Medizin nicht wegzudenken und retten Leben. Doch unser sorgloser Umgang mit Antibiotika setzt eine der wirksamsten Waffen gegen bakterielle Infektionen aufs Spiel.

Test UV-Patches: Pickerl für die Sonne

Test UV-Patches: Pickerl für die Sonne

UV-Patches sollen anzeigen, wann man sich wieder neu mit einem Sonnenschutzmittel eincremen soll. Funktioniert das? Wir haben die Sticker von zwei Anbietern geprüft.

Sauerstoff für bessere Gesundheit?

Sauerstoff für bessere Gesundheit?

Verbessert die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie die geistige Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen, die Herzgesundheit oder hilft sie bei chronischen Krankheiten?

Legasthenie: Lese-Rechtschreib-Schwäche

Legasthenie: Lese-Rechtschreib-Schwäche

Menschen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche sind oft dem Gespött ausgeliefert. Die Lernhilfe zielt auf einen sicheren Umgang mit der Schriftsprache ab - und den Aufbau eines gesunden Selbstvertrauens.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang