Bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr sollte man die Auffrischung des bestehenden Impfschutzes im Auge behalten. Hinzu kommen neue Impfungen, etwa gegen Feuchtblattern, FSME und später gegen Humane Papillomaviren (HPV).
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Thema Impfen:
- Impfen: Kinder im 1. Lebensjahr - Nutzen und Risiken
- Teil 2: Impfungen für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr bzw. Auffrischung von Impfungen
- Teil 3: Impfungen im Erwachsenenalter
- Impfen: Fernreisen - Gesund nach Hause kommen
Im zweiten Teil unserer Impfserie finden Sie Impfempfehlungen und Steckbriefe zu folgenden Krankheiten:
- Auffrischung des bestehenden Impfschutzes
- neue Impfungen: zum Beispiel gegen Feuchtblattern, FSME und später gegen Humane Papillomaviren (HPV)
Im ersten Teil unserer Serie zu Impfungen haben wir die im österreichischen Impfkalender empfohlenen, kostenfreien Schutzimpfungen für das erste Lebensjahr unter die Lupe genommen. Am Beispiel der oftmals als harmlos eingeschätzten, in Wahrheit jedoch hochgefährlichen Masern zeigt sich, wie wichtig eine Impfung ist.
Varizellen
Doch wie liegt der Fall bei einer anderen Kinderkrankheit, den Varizellen (Windpocken, Feuchtblattern), gegen die laut österreichischem Impfplan ab dem 13. Monat geimpft werden sollte? Windpocken werden durch das hochgradig ansteckende Varizella-Zoster-Virus verursacht. Von der Übertragung bis zum Beginn der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen zwei bis drei Wochen. Die meisten Menschen erkranken in ihrer Kindheit an Varizellen, ohne dass dies gravierende Folgen hätte. Die neben Fieber häufig auftretenden Hautveränderungen verschwinden normalerweise, ohne Spuren zu hinterlassen. Nur wenn man sich stark kratzt und die Bläschen sich infizieren, können Narben zurückbleiben. Im Gegensatz zu anderen Viren werden Varizellen im Verlauf der Krankheit nicht vollständig aus dem Körper entfernt.
Die Erreger verbleiben zeitlebens im Körper, meist ohne sich bemerkbar zu machen. Kommt es jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, können die Viren reaktiviert werden. Die Folge ist ein partieller Hautauschlag, der als „Gürtelrose“ (Herpes zoster) bezeichnet wird. Die Erkrankung kann äußerst schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Impfung im Impfplan
Im österreichischen Impfplan wird eine zweimalige Impfung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr im Mindestabstand von sechs Wochen empfohlen. Die zweite Impfung sollte demnach erfolgen, bevor das Kind eine Gemeinschaftseinrichtung (z.B. Kinderkrippe) besucht. Eine besondere Empfeh-lung wird für 9- bis 17-Jährige abgegeben, die ungeimpft sind oder bei denen keine Antikörper gegen Varizellen im Blutserum nachweisbar sind (seronegativ). Ob nach erfolgreicher Impfung ein lebenslanger Schutz besteht, ist allerdings noch nicht hundertprozentig geklärt. Wäre dem nicht so, könnten auch geimpfte Personen im Erwachsenenalter an Windpocken erkranken, was besonders gefährlich ist. Hier besteht deshalb noch weiterer Forschungsbedarf.
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