Wer nicht von einer echten Unverträglichkeit betroffen ist, braucht sie nicht.
Immer mehr Menschen befürchten, dass ihr Körper einzelne Nahrungsbestandteile nicht gut verträgt. Die Lebensmittelindustrie hat darauf reagiert: In den Regalen von Supermärkten, Drogerieketten, Reformhäusern und Apotheken findet sich ein breites Angebot an Produkten, die frei von allerlei Bestandteilen sind. Und weil die Preise zum Teil beachtlich sind, wird auch gut daran verdient. Hier zwei Beispiele:
- Zwieback: Herkömmlicher Zwieback ist ab ca. 2,20 €/kg erhältlich, glutenfreier Zwieback kostet zwischen 16 und 21 €/kg.
- Kekse: Reguläre Kekse der Eigenmarken sind um knapp 3,20 €/kg zu haben, glutenfreie Kekse gibt es ab 12 €/kg.
Wichtiger Teil unserer Nahrung
Gluten ist jedenfalls seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung. Ohne seine Eigenschaft als Kleber gäbe es kein lockeres Brot, keine flaumigen Kuchen. Glutenhaltige Getreidesorten sind Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste, Grünkorn, Kamut, Emmer, Einkorn, Urkorn und Triticale.
Zöliakie
Bei Menschen mit Zöliakie löst das mit der Nahrung aufgenommene Gluten eine Autoimmunreaktion aus. Sie führt zur Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Die Aufspaltung von Nährstoffen und deren Aufnahme ist beeinträchtigt. Es können typische Verdauungsbeschwerden auftreten, aber auch weniger leicht zuordenbare Beschwerden wie Konzentrationsschwäche oder Abgeschlagenheit. Die Folgen einer verminderten Nährstoffaufnahme – etwa Osteoporose – bleiben oft lange unerkannt. Die Krankheit kann in jedem Lebensalter auftreten, eine familiäre Häufung ist möglich.