Gelegentliches Schreien normal
Alle Babys schreien gelegentlich – aus Hunger, weil die Windel voll ist oder weil sie sich nicht wohl fühlen. Babys mit Dreimonatskoliken gedeihen gut, haben aber häufige, manchmal exzessive Schreiattacken, oft am Nachmittag oder Abend. Dabei krümmen sie sich, ihr Gesicht wird rot, sie ziehen die Beinchen an und ballen die Fäuste.
Sensible Babys schreien eher
Die Ursachen des Problems, mit dem mindestens jedes zehnte Baby zu kämpfen hat, sind noch nicht wirklich geklärt. Nur bei wenigen ist eine Verdauungsstörung der Grund. Acht von zehn Babys haben Blähungen mit lauten Darmgeräuschen und Winden und sind davon unbeeindruckt. Offenbar wirken bei Dreimonatskoliken mehrere Faktoren zusammen: das Temperament des Kindes, eine noch nicht vollständig ausgebildete Schlaf- und Wach-Regulation sowie die Reaktion der Eltern auf die Schreiphasen. Schreiattacken beginnen in den ersten Lebenswochen. Die Eltern sind in dieser Zeit in ihrer neuen Rolle oft noch unsicher. Das Neugeborene muss sich an viele Sinneseindrücke gewöhnen und sich anpassen; sensible, aufmerksame Babys neigen eher zum Schreien. Später können sie Spannungen durch Strampeln abreagieren – mit drei bis fünf Monaten verschwinden die Schreianfälle.
Entspannte Atmosphäre, geregelter Tagesablauf
Eine entspannte Familienatmosphäre tut dem Neugeborenen gut, ein geregelter Tagesablauf vermittelt Halt und Ruhe. Schreien ist eine natürliche Ausdrucksform des Babys und seine Art, mit der Umwelt zu kommunizieren. Es kann eine Aufforderung sein, sich ihm zuzuwenden. In den ersten Monaten kann man das Baby nicht genug verwöhnen! Zärtlichkeit und Nähe beruhigt und entspannt. Wenn man das Kind in einem Tragetuch einen Großteil des Tages herumträgt, hat man beide Hände frei. Erholsam ist es, mit dem Baby in einem Schaukelstuhl zu schaukeln.