Zweieineinhalb Jahre ist es her, dass der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen aufgeflogen ist. Sozialministerin Beate Hartinger-Klein und AK-Präsident Rudolf Kaske gaben nun grünes Licht: Wir vom VKI bereiten Klagen gegen Volkswagen vor.
Die Ansprüche gegen VW haben sich zuletzt sehr verdichtet. Es geht um
- eine deutliche Wertminderung der betroffenen Fahrzeuge und um
- nachteilige Folgen des Softwareupdates.
Es gibt klare Anzeichen, dass auch VW selbst direkt gegenüber den Geschädigten haftet, somit also derjenige ist, der die Manipulationen zu verantworten hat.
Umfrage unter Betroffenen
Unsere Umfrage vom Herbst 2017 (siehe: VW-Abgasskandal: Probleme nach Software-Update - VKI-Umfrage: mehr Verbrauch, Leistungseinbrüche) zeigte nachteilige Folgen des Softwareupdates. Unsere Ergebnisse wurden mittlerweile von Untersuchungen in anderen europäischen Ländern bestätigt - in Portugal, Italien, Spanien und Belgien (vgl. etwa: https://www.altroconsumo.it/organizzazione/international/press-releases/2018/dieselgate-reported-car-owner-experiences-with-their-car-software-update). Sie kommen zum selben Ergebnis wie unsere Umfrage.
Software-Update
Es ist daher davon auszugehen, dass in hohem Ausmaß bei den von den Manipulationen betroffenen Fahrzeugen weitere Folgeprobleme bestehen bzw. noch entstehen werden. Dies trotz oder gerade wegen des von den meisten Betroffenen bereits durchgeführten Softwareupdates.
Der VKI wurde daher vom Sozialministerium (BMASGK) und der Bundesarbeiterkammer (BAK) mit Klagen gegen VW beauftragt. Der VKI wird nunmehr die ersten Musterklagen vorbereiten.
Keine Sammelklage
Eine Sammelklage an einem einzigen Gericht ist in der vorliegenden Konstellation höchstwahrscheinlich nicht möglich. Grund: Diese Art der Klage funktioniert bei einem ausländischen Gegner wie VW nicht.
Andere Möglichkeiten zur Bündelung für eine gerichtliche Durchsetzung erscheinen möglich und werden von uns verfolgt. Wir werden darüber informieren.
- Meldung: Einstweilen ist eine kostenlose Meldung für Interessenten über www.verbraucherrecht.at möglich.
- Chronologie: Lesen Sie auf vki.at die Chronologie des VW-Skandals